FKK im Streichelzoo - Roman
unsagbar schlechten Pornodrehbücher schreiben? Und überhaupt – warum liegt hier eigentlich überall Stroh? Es pikst und juckt am ganzen Körper.
»Okay, das hätten wir im Kasten. Nächste Szene. Quentin, steh auf und, halte dich an den Gitterstäben fest. Vivian, du kniest dich davor und … Jaaa!«
Ich stöhne auf. Sämtliche Torturen und Behandlungen, die mir mein Prinz Albert bislang eingehandelt hat, scheinen schlagartig vergessen, um nicht zu sagen wie weggeblasen. Vivian beherrscht eine Technik, die nicht viele Darstellerinnen können, den Deep Throat.
»Ja, gut, bleibt so«, höre ich Giacomos Regieanweisungen hinter meinem Rücken.
Unmittelbar darauf schiebt sich ein junger Kerl mit einem Fotoapparat bewaffnet bis auf wenige Zentimeter zu uns heran und richtet das weit ausgefahrene Motiv seiner digitalen Spiegelreflexkamera auf das Zentrum des Geschehens. Während ich tief in Vivians Hals stecke und sie geduldig die Nüster bläht, um ein wenig stickige Luft einzuatmen, werden wir von einem grellen Blitzlichtgewitter eingedeckt, das unzählige Sternchen vor meinen Augen tanzen lässt.
»Quentin, lass die Augen bitte auf, sonst sieht das aus, als würdest du schlafen«, grunzt Giacomo, der sich direkt hinter dem Kameramann platziert hat.
»Alles klar, Chef, aber Sie sind schuld, wenn ich gleich mit einem epileptischen Anfall auf den Boden knalle.«
Dabei kommt mir kurz in den Sinn, was wohl passieren würde, wenn Vivian einen epileptischen Anfall erleiden würde. Vielleicht würde ihr Unterkiefer unkontrolliert zuschnappen …
»Super, alles im Kasten«, stellt das Kerlchen mit dem Fotoapparat nach einer Weile zufrieden fest und klickt sich im Wegdrehen durch das Display seiner Kamera. Daraus wird später ein Hochglanz-Bildband, auf abwaschbares Papier gedruckt. Derartige Zweitvermarktungen sind üblich bei teuren Produktionen wie dieser.
»Schön, dann weiter, nächste Szene«, kommt die prompte Aufforderung von Giacomo.
Schade, schon vorbei, denke ich und sehe Vivian wehmütig nach, die sich mit der Handfläche über den Mund wischt und Giacomos Zeigefinger folgt.
Die nächste Einstellung erfolgt wieder auf dem Strohbett. Vivian hat sich bereits ihrer Leder-Kluft entledigt und in Position gebracht. Ich stelle fest, dass ich nicht der einzige gepiercte Darsteller in diesem Film bin. Auch Vivian trägt Silberschmuck. Und davon gleich jede Menge. Ihre beiden Schamlippen sind gespickt mit Kreolen. Das muss ja fürchterlich wehgetan haben. Na, wem’s gefällt. Frech grinsend liegt sie auf dem Rücken und lädt mich auf eine Reise in ihr Inneres ein, die ich unmöglich ausschlagen kann.
Wir legen los und kopulieren uns fröhlich durch das ABC des Pornofilms. Mit der Zeit werden Giacomos Wünsche detaillierter: »Schätzchen, knie dich doch mal seitlich hin, sodass deine linke Seite an Quentins Oberkörper lehnt. Und dann streck das rechte Bein nach hinten über seine Schenkel, während er dich dabei umschlingt. Aber achte bitte darauf, dass genügend Platz für die Kamera ist. Am besten drehst du dich, sobald ihr die Position habt, einfach nach vorne, und Quentin geht in die Hocke.«
»Alles klar, Chef.« Ich bin überrascht, wie gut mein Piercing mitspielt. Beim Sex erzeugen unsere Schmuckstücke lustiges Geklimper, einem Osterglockenspiel nicht unähnlich. Lediglich als es etwas heftiger zur Sache geht, spüre ich trotz des Betäubungsmittels ein unangenehmes Ziepen.
Dennoch ist das hier ein ganz normaler Knochenjob wie jeder andere Dreh auch. Besonders anstrengend sind die ständigen Unterbrechungen für die Fotostrecken für den Bildband. Vivian sind die Fotopausen meist eine angenehme Verschnaufpause, da sie nichts weiter tun muss, als stillzuhalten und lüstern zu glotzen. Aber auch das hält sich im Rahmen, da die meisten Aufnahmen Close-ups sind: Nahaufnahme ihrer und meiner Geschlechtsteile im Megazoom mit sechzehntausend Pixeln. Für mich hingegen kommen diese unfreiwilligen Unterbrechungen einer olympischen Herausforderung gleich. Meist folgen die Fotobreaks ausgerechnet in den Stellungsmomenten, die anatomisch bereits Höchstleistungen vom Körper abverlangen – wiein jenem Moment, als Vivian ihre Arme um meinen Hals gelegt hat und ich ihren gesamten Oberkörper mit meinen Händen festhalte, um es ihr kamasutramäßig mit der Bengalischen Wippe zu besorgen. Das ist anstrengend − der wahre Kraftakt aber besteht darin, meine Standfestigkeit nicht einknicken zu lassen wie ein
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