FKK im Streichelzoo - Roman
Einstein sein, um dieses Signal lesen zu können. Der Train of Love hat zwar in meinem Bahnhof haltgemacht, nutzt aber die nächstbeste Möglichkeit, um mich aufs Abstellgleis der verlassenen Herzen zu rangieren.
Ich bin am Ende. Ich fühle mich geschält, leer gesaugt und weggeworfen. Um mal beim Bananenbild zu bleiben. Sinnbildlicherweise liege ich in diesem Moment am Boden. Wenigstens ist er mit Stroh ausgelegt. Irgendein dumpfes Gefühl in meiner Magengegend sagt mir, dass es zwischen mir und meiner Urologin nicht so läuft, wie ich es gerne hätte.
»Schätzelein, haste super gemacht«, wendet sich da der Chef des Affentheaters wieder an mich. »Jetzt gehst du da in die Hütte zur Vivian und lässt dich von ihr waschen. Du kommst dann allmählich zu dir, während sie dir einen bläst.«
»Alles klar.«
Irgendjemand bindet mich los. Meine Hände und Füße sind taub, aber die starken Arme der beiden Männer, die mich eben noch durch den Dschungel getragen haben, hieven mich auf die Beine und bugsieren mich in Richtung Holzverschlag. Die Hütte ist eigentlich keine richtige Hütte, sondern ein aufwendig gezimmerter Käfig, der zu zwei Seiten offen ist, damitdas Kamerateam ungehindert filmen kann. Wie das restliche Affenhaus ist der Boden mit Stroh ausgelegt. Auch wenn es hier drinnen stinkt wie in einer Jauchegrube im Hochsommer und vermutlich auch vergleichbar heiß ist, gefalle ich mir in der Rolle des Charles Heston. Oder des Mark Wahlberg. Sicher bin ich mir da nicht. Denn mein im Drehbuch grob skizzierter Charakter gibt darüber nicht wirklich Aufschluss.
Nach meinem schauspielerischen Auftakt als Bewusstloser kommt nun also die erste Sexszene. Nicht nur in diesem Film, sondern auch für mein frisch versilbertes Arbeitsgerät. Gestern Abend unter der Dusche habe ich erstmalig ausprobiert, wie mein Prinz auf eine Erektion reagiert. Das Ergebnis war schmerzhaft. Nur meinem mafiösen Agenten und einem Mittel namens Lidocain ist es zu verdanken, dass ich heute hier bin und meinen Mann stehen kann. Ein Hoch auf die Pharmaindustrie!
In der Eichel spüre ich so gut wie keinen Schmerz. Leider aber auch nichts anderes mehr. Das ist ein bisschen schade, denn Vivian, die weibliche Hauptrolle, wartet bereits im Käfig auf mich und wird sich gleich oral an mir vergnügen. Sie trägt nichts weiter als einen Lederbikini und wird von zwei Stylistinnen auf wild getrimmt. Man steckt ihr Stroh ins toupierte Haar, verschmiert ihre eigentlich makellosen braun gebrannten Beine mit etwas Schwarzem, das Dreck nahekommen soll, und schafft mit weiterem Make-up einen hübschen Gammeleffekt.
Als ich den Käfig betrete, lösen sich die Stylistinnen von Vivian und kümmern sich um meinen Matschlook. Hauptsächlich wird meine Platzwunde am Kopf aufgefrischt. Schließlich soll man mir die Strapazen des Raumschiffunfalls auch ansehen.
»Also gut, Kinder, los geht’s!« Wild gestikulierend läuft Giacomo vor dem Käfig auf und ab und erteilt letzte Anweisungen an seine Crew. Seine Fächerwedel-Assistentin hat echte Probleme hinterherzukommen.
»Also, wir beginnen mit der Blowjob-Szene. Quentin und Vivian, ihr könnt euch dann schon mal bereitmachen.«
Während er das sagt, macht meine Spielpartnerin komische Bewegungen mit dem Mund. Ich höre erst auf zu starren, als ich verstehe, dass es Dehnübungen sind. Peinlich berührt lege ich mich auf das für mich vorgesehene Strohbett und tue so, als sei ich bewusstlos. Das kann ich ja inzwischen ganz gut.
»Also los, Action!«
Mit dem aufblinkenden roten Licht der Kamera vergesse ich Hitze, Nervosität und Affengestank und widme mich voll und ganz meinem Job. Ich spiele den Ohnmächtigen, während ich von Vivian aus meinem Raumanzug geschält und gewaschen werde. Sehr oberflächlich und eigentlich nur auf eine ganz bestimmte Stelle fixiert.
»Okay, jetzt schlägst du langsam die Augen auf und machst einen auf überrascht. Jaaa, genau so. Versuche, dich ein bisschen zur Wehr zu setzen, als wolltest du das nicht. Ja, so meine ich das! Schubs sie von dir weg, steh auf … Genau so. Und jetzt tigere im Käfig auf und ab! Du musst die Situation fühlen. Du bist gestrandet auf einem fremden Planeten, eingesperrt in diesem unwürdigen Käfig, mit dieser tollen Frau an deiner Seite …«
… die nichts Besseres zu tun hat, als mir die aus meinem Raumanzug heraushängende Nudel zu lutschen?! Ist klar, denke ich und rolle innerlich mit den Augen. Wer sind nur diese Menschen, die diese
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