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Flagge im Sturm

Titel: Flagge im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarrett
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Kopfnicken hatte sie sich soeben mit ihm verbunden.
    Elisabeths Wangen bebten vor Zorn, und jedes Mitgefühl für die Tochter ihrer alten Freundin löste sich auf. „Eines Tages wirst du erfahren, Kind, dass Glück in diesem Leben nur ein kurzes und bedeutungsloses Vergnügen ist, und dann wirst du dir wünschen, du wärst jetzt nicht so halsstarrig gewesen. Möge der Herr über dich wachen, Demaris Clarke, und dich beschützen, trotz aller Sünden, denen du dich noch zuwenden magst. “
    Demaris schaute ihr nach. Sie sah den Wagen über den Hof, dann auf die Landstraße nach Newport fahren, und nun sank sie auf die Knie und barg das Gesicht in den Händen.
    Immer hatte sie sich bemüht, das Richtige zu tun, doch jetzt hallten Elisabeths letzte Worte in ihrem Kopf wider: Möge der Herr dich beschützen, trotz aller Sünden, denen du dich noch zuwenden magst.
    Einst hatte sie sich Eben zugewandt, sie hatte ihre Freunde verloren, doch sie hatte ein Zuhause und Kameradschaft gefunden. Das Ende davon war tiefe Trauer gewesen. Dennoch hatte sie ihre Entscheidung niemals bereut, und sie bereute sie auch jetzt nicht. Nun hatte sie Jonathan gewählt. Würde sie in weiteren sechs Jahren noch immer sicher sein, das Richtige getan zu haben?
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemals eine schönere Nacht gegeben haben sollte“, sagte Demaris verträumt. Sie saß an Deck der kleinen Schaluppe und schaute zu Mond und Sternen hinauf, die ihnen auf dem Weg flussaufwärts nach Providence leuchteten.
    Nachdem sie sich einmal an die Bewegungen der unter Segeln fahrenden Schaluppe gewöhnt hatte, erschien es ihr, als fielen ihr die Sorgen wie schwere Gewichte von den Schultern. Das Schiff kam ihr beinahe wie ein lebendiges Wesen vor, das sich im Rhythmus des Windes und des Wassers wiegte.
    Demaris hatte sich noch nie so sehr als Teil der Elemente gefühlt wie jetzt. Sie seufzte zufrieden und kuschelte sich dichter an die aufgerollten Taue und Ersatzsegel.
    Gegen die Ruderpinne gestützt, lachte Jonathan leise, denn aus Demaris’ kurzem Seufzer war so viel Glück und Zufriedenheit herauszuhören gewesen. Ein voller Mond, genug Wind in den Segeln, eine nette kleine Schaluppe, die ihm auf jeden Wink folgte, und eine noch nettere Frau zur Gesellschaft - Jonathan war gleichermaßen zufrieden.
    Demaris’ Haar glänzte silbrig wie das Mondlicht, und in ihrer Stimme hatte das gleiche Versprechen gelegen, das er am Nachmittag herausgehört hatte, bevor diese drei Quäkerweiber wie die Geier über sie hergefallen waren.
    Hinterher hatte sie ihm nicht erzählen wollen, was die Anführerin der drei noch gesagt hatte, doch sie war sehr still und in sich gekehrt gewesen, bis er sie zu der Schaluppe hinausgerudert hatte. Von ihm aus hätte der verdammte Madeira in der Bucht versinken können, und diese Fahrt wäre dennoch die Mühe wert gewesen, sei es auch nur, weil Demaris jetzt wieder lächelte.
    „Die meisten Männer werden Euch sagen, dass eine Frau an Bord nichts als Unglück bringt. Wir dagegen machen bessere Fahrt, als ich zu hoffen gewagt hatte“, stellte er fest, statt von all dem Unsinn über die Mondstrahlen in ihrem Haar zu schwafeln, der seine Gedanken erfüllte. Dazu gab es noch genügend Zeit, wenn Daniel Reed nicht in Hörweite war. „Wir werden Namquit-Point vor Tagesanbruch hinter uns lassen und Providence vor Mittag erreichen. “
    „Es würde mich überhaupt nicht stören, wenn wir dort nie ankämen“, erklärte Demaris. „Mir wäre es nur recht, wenn Ihr segeltet, wohin Ihr wollt, und ich hier für alle Zeiten so herumliegen könnte, ohne etwas anderes tun zu müssen, als mir die Sterne anzuschauen.“
    „Ihr hättet Euch auch keinen besseren Seemann aussuchen können als Käpt’n Sparhawk“, versicherte Daniel Reed voller Überzeugung.
    Demaris lächelte ihm ein wenig einfältig zu. Sie hatte seine Anwesenheit ganz vergessen. „Käpt’n Sparhawk könnte uns bringen, wohin Ihr wollt, Mistress.“
    „Daniel, ich habe dir doch gesagt, ich will nichts von Kapitän hören“, sagte Jonathan. Die unausgesprochene Warnung in seinem Ton entging Daniel offenbar, während Demaris sie sehr wohl erkannte. „Eine kleine Lustfahrt wie diese macht mich noch nicht zu einem Kapitän.
    „Nein, nur erzählen die Leute in Claggerts Taverne was anderes.“ Daniel nickte nachdrücklich. „Die haben zu mir gesagt, Ihr wärt ganz bestimmt einer, der mit Waffen umgehen kann. Die wollten Euch ja auch gleich für ein

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