Flagge im Sturm
anderen Welten, der mich heute Nacht von Euch forttragen könnte.“ Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und hob sich ihren Kopf entgegen. Mit dem Daumen strich er zart über ihre Unterlippe, bevor er seinen Mund auf ihren senkte.
Er küsste sie heiß und heftig, sog ihre Zunge gegen seine und schob seine Hände wieder in ihr seidiges Haar. Er spürte, wie die erste Welle des Verlangens sie durchströmte. Demaris’ glückliches Seufzen ging in seinem Kuss unter.
„Wisst Ihr überhaupt, wie liebreizend Ihr seid?“ Seine Worte strichen als warmer Atem über ihr Ohr. „Eure Haut ist so zart, Euer Haar wie Seide, und Euer Duft, Euer Geschmack ist gar nicht zu beschreiben. Ihr seid ja so schön, mein Engel, so wunderschön.“
Sie wollte ihm sagen, dass er sich irrte und dass er von ihnen beiden der schönere Mensch sei, doch sie fand keine Worte. Sie musste es ihm also zeigen, so wie auch er ihr zeigte, dass sie für ihn etwas ganz Besonderes war.
Sie öffnete die Lippen und strich mit der Zungenspitze über seine bartstoppeligen Wangen. Und tatsächlich, er schmeckte nach Salz, See, Wind und allem anderen, das für sie der Inbegriff des Männlichen war. Er schmeckte nach Jonathan. Gerade fühlte sie seine Zähne zärtlich an ihrem Ohrläppchen zupfen. Sie hielt den Atem an, denn eine seltsame Empfindung, ein Kribbeln und Flattern, breitete sich in ihrem Leib aus.
Mit den Händen liebkoste Jonathan ihren ganzen Körper und ertastete dabei ihre schmale Taille und ihre gerundeten Hüften unter den Unterröcken.
Unbewusst bog sie sich ihm entgegen. Sie wollte ihn so berühren, wie er es bei ihr tat, doch die Unsicherheit lähmte ihre Hände, mit denen sie sich noch immer an der Tischkante festhielt. Und da war auch die Erinnerung an den Tag in der Wiese; als sie versucht hatte, seine Liebkosungen zu erwidern, hatte er sie zurückgewiesen.
Trotzdem musste sie jetzt auf seine Berührungen reagieren. Vorsichtig zupfte sie ihm das Hemd aus der Kniehose, schob ihre Hände unter den Leinenstoff und strich über die mit krausem Haar bedeckte breite und muskulöse Brust. Zu ihrer großen Überraschung stöhnte Jonathan so tief auf, dass sie die Vibrationen unter ihren Fingerspitzen fühlte.
„Ihr habt nichts dagegen, dass ich Euch so berühre?“, fragte sie scheu. Immer weiter ließ sie die Hände unter dem Hemd wandern, bis sie an seinem Rücken lagen. Als Jonathan die Arme hob, um Demaris zu sich heranzuziehen, fühlte sie das Spiel seiner Muskeln. „Eben hat gesagt, so etwas sei lüstern und stehe einer Ehefrau nicht an. Bei Euch scheint es mir indessen so gut und richtig zu sein. “
„Euer Eben war wohl ein Narr, mein Engel.“ Er hakte einen Finger in die Schleife am oberen Ende ihres Mieders, zog sie auseinander und zupfte dann die Schnüre aus den Ösen. „Macht, was Euch erfreut, und damit bereitet Ihr auch mir größte Freuden.“
Er streifte das offene Mieder über ihre Schultern, legte seine Hände unter ihre Brüste und hob sie aus dem steifen Fischbeinkorsett heraus. Sanft fasste er die beiden Knospen zwischen Daumen und Zeigefinger, und Demaris schrie teils erschrocken, teils lustvoll auf.
Dieses Kribbeln im Bauch wurde stärker, ihr Herz schlug heftiger, und ihr Atem ging schneller. Sie bog den Kopf in den Nacken, als Jonathan seine Lippen über ihren Hals gleiten ließ. Wie von selbst klammerten sich ihre Finger an seine Brust, und ihre Nägel pressten sich in seine Haut.
Jonathan strich mit den Händen an ihrem Rücken hinunter und fasste die weichen Rundungen durch die Röcke hindurch. Demaris trug weniger Unterröcke als die meisten Frauen, doch er fand, dass ihn noch immer zu viel Stoff von ihr trennte. Sein Verlangen drängte ihn. Mühelos hob er sie auf die Tischkante und stellte sich zwischen ihre Beine. Er schob seine Hand unter die Petticoats und an den Strümpfen entlang, bis er über dem Strumpfband oberhalb des Knies die weiche, nackte Haut ertastete. Mit der Fingerspitze zeichnete er kleine Kreise an der Innenseite ihres Oberschenkels.
Demaris drängte sich zu seinem Mund, und ihr Kuss war eine Flamme, die das Fieber seines Begehrens noch höher trieb. Verzweifelt hielt sie sich an seinen Schultern fest und zog ihn dichter zu sich heran. Ihr ganzes Sein sehnte sich nach etwas, für das sie nicht einmal einen Namen hatte.
Ihre Brüste wurden schwer, und ihr Körper war so angespannt, dass sie es kaum noch zu ertragen vermochte. Wenn sie mit Eben zusammengewesen war, hatte
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