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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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verwischen.«
    »Was unternimmt denn eigentlich die IBKP?«, fragte ich. Die mussten doch irgendeinen Plan haben, um sich selbst und die Paranormalen irgendwie zu schützen.
    »Soweit ich das beurteilen kann, rennen sie vor allem rum wie kopflose Hühner«, seufzte David. »Sie versuchen wohl, irgendwelche Notfallpläne in Kraft zu setzen, aber bis jetzt waren sie eben immer nur die Jäger und nie die Gejagten. Die haben keine Ahnung, was sie tun sollen.«
    »Was können wir denn tun?«, fragte Lend.
    »Du, mein Lieber, kannst reingehen und deine Hausaufgaben machen.«
    Lend wollte gerade protestieren, aber sein Dad hob die Hand. »Das ist nicht dein Problem. Rein mit dir, an die Hausaufgaben, los.«
    Ich folgte Lend und setzte mich zu ihm auf die Couch, während er finster in sein Mathebuch stierte. Ich wusste, dass er frustriert war, aber in dieser Sache musste ich David beipflichten. Wenn schon die IBKP nichts ausrichten konnte, wer dann? Das Einzige, was wir tun konnten, war, die Paranormalen zu schützen und uns zu verstecken.
    Das Gemurmel aus der Küche machte mich nervös. Ich hatte keine Ahnung, was ich zu Charlotte sagen sollte – was um alles in der Welt ich tun konnte, um wiedergutzumachen, was ihr angetan worden war. Dazu hatte ich schließlich meinen Teil beigetragen.
    Nach einer Stunde kam sie mit Stacey und Luke zu uns ins Wohnzimmer. Sie hatte ein paar Koffer dabei. Stacey ging mit einem verkrampften Lächeln an mir vorbei, aber Charlotte blieb stehen. Betreten stand ich da, den Blick gesenkt.
    »Charlotte, ich wusste nicht, dass … Es tut mir so leid.«
    Sie legte mir eine Hand auf die Schulter und ich sah auf. Die freundlichen blauen Augen über ihren gelben Wolfsaugen glitzerten. »Du musst dich nicht entschuldigen. Wir sind jetzt beide frei. Freu dich einfach darüber.« Sie beugte sich vor, gab mir einen Kuss auf die Wange und verschwand dann mit einem letzten Lächeln. Und zum ersten Mal lag darin keine Traurigkeit.

Hey, Dummerchen
    Als Lend schließlich seine Bücher zuschlug, war ich erleichtert. Ich hatte schon viel zu lange neben ihm gesessen und über verlorene Freunde, Werwölfe und die zusehends schlimmeren Angriffe des Feuermädchens nachgegrübelt. Langsam hatte ich wirklich genug von meinem ständigen schlechten Gewissen und der Angst.
    »Sollen wir einen Film gucken oder so?«
    Ich stimmte begeistert zu und so zappten wir uns durch die Menüs der verschiedenen Kanäle und diskutierten die Vor- und Nachteile der angebotenen Filme. Schließlich einigten wir uns auf eine romantische Komödie (diese Debatte hatte ich so was von gewonnen) und ich kuschelte mich schon mal auf die Couch, während Lend uns Popcorn machte. Als er zurückkam, setzte er sich so nah neben mich, dass wir einander berührten.
    Nach dem Vorspann nahm er meine Hand und verschränkte seine Finger mit meinen. Die glücklichen Hüpfer, die mein Magen veranstaltete, verrieten mir, dass wir diesmal richtig Händchen hielten. Das beste Gefühl der Welt!
    Habe ich eigentlich schon erwähnt, wie absolut irre Lends Haut ist? Unglaublich, dass etwas so glatt und weich sein kann. Und seine Hand war so warm und fühlte sich einfach toll an. Nicht so eine beängstigende Art von Wärme, die mir den Arm hochkroch wie bei Reth, sondern eine sehr schöne, sehr normale. Eine kribbelnde, ganz und gar glücklich machende Wärme. Ach was, eine Wolke-sieben-mäßige, »Ich halte Händchen mit einem supersüßen Typen, der mich zum Abschlussball eingeladen hat« -Wärme.
    Er strich mit seinem Daumen über meinen. »Ist das in Ordnung?«, flüsterte er. Wie süß, es klang tatsächlich so, als wäre er nervös.
    Ich kuschelte mich noch dichter an ihn, drückte seine Hand und legte meinen Kopf an seine Schulter. »Ja.« Mein Grinsen war so breit, dass ich dachte, mein Gesicht müsste jeden Moment in dreieinhalb Teile zerbrechen. »Ja, ist es.« Er stieß einen erleichterten Seufzer aus und lehnte seinen Kopf an meinen.
    Als der Film fast vorbei war (es war der beste Film aller Zeiten, auch wenn ich keine Ahnung hatte, worum es darin ging – war mir auch egal), kam Lends Dad ins Wohnzimmer. Ich hob hastig den Kopf, aber Lend rührte sich nicht. David ließ die Szenerie einen Moment lang auf sich wirken und lächelte dann. »Ich gehe ins Bett. Bleibt nicht zu lange auf, morgen ist Schule.«
    »Okay, Dad, gute Nacht.«
    »Gute Nacht«, fügte ich hinzu. Das war ja ziemlich gut gelaufen. Ich legte den Kopf wieder an Lends Schulter und

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