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Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Titel: Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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ihn gehört; ich weiß, daß sie ihn gehört haben. Aber vielleicht haben sie ihn nicht verstanden.
    Obwohl es wahrscheinlicher ist, daß das Schicksal der Menschen sie nicht interessiert.« Er zuckte die Schultern. »Es war alles umsonst. Die Kraft, die mich der Ruf gekostet hat …! Ich war monatelang krank, mehr tot als lebendig. Mein Geist verfinsterte sich. Blindheit kam über mich. Und alles umsonst.«
    Er barg den Kopf in den Händen.
    Das also ist der Grund, warum Leute wie Muller McLasky oder Lady Gondelor die Macht im Palast an sich reißen konnten, dachte Flaming Bess. Der Magister konnte sich ihnen nicht entgegenstellen. Er war geschwächt von dem Versuch, sie zu retten, und sie haben diese Schwäche ausgenutzt, um ihre kleinlichen und erbärmlichen Ziele zu verfolgen.
    Sie fühlte Erbitterung in sich aufsteigen.
    Ich werde dem ein Ende machen, schwor sie sich. Das Opfer dieses Mannes darf nicht umsonst gewesen sein.
    Aber dann fragte sie sich, ob ihr noch genügend Zeit dafür blieb. Kriegsherr Krom war auf dem Weg nach Terminus, um seinen Sieg über die Menschen zu vervollständigen. Wie Tamerlan gesagt hatte: Es blieben nur noch Tage, vielleicht sogar nur wenige Stunden.
    Was konnte sie tun? Gab es überhaupt noch Hoffnung, gab es eine Möglichkeit, dem Verderben zu entrinnen, einen Ausweg aus dieser Falle, in diesich der Palast verwandelt hatte?
    Sie ballte die Fäuste.
    So sehr sie sich auch das Gehirn zermarterte, sie fand keine Lösung.
    Es war sinnlos. Tamerlan mußte sich irren. Die herculeanische Übermacht war zu groß. Sie hatten keine Chance, den Belagerungsring der Herculeaner zu durchbrechen, und irgendwann würde auch der Energieschild sie nicht mehr schützen.
    Sie waren verloren; so oder so.
    Krom hatte bereits gesiegt.
    »Wenn ich nur sehen könnte«, flüsterte der Magister. »Es gibt einen Weg, eine Möglichkeit. Ich bin sicher, daß … Wenn ich nur sehen könnte!«
    »Versuchen Sie es! Tamerlan, Sie müssen es versuchen! Ein Hinweis, irgendein Anhaltspunkt … Es ist unsere einzige Chance!«
    Tamerlan schwankte. Er atmete keuchend, stoßweise. Seine runzligen, knochigen Finger krallten sich in das Polster. Ein schreckliches Stöhnen entrang sich seiner Brust.
    »Ich … kann nicht. Zu viele Schatten, keine Muster, keine Bilder. Ich … «
    Er keuchte wieder, lauter diesmal, und sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz. Mit einem erstickten Röcheln griff er sich ans Herz.
    »Magister!« Alarmiert beugte sich Bess zu ihm, aber er wehrte sie ab. Nach und nach normalisierten sich seine Atemzüge wieder.
    »Es ist gut«, krächzte er. »Kein Grund zur Besorgnis. Es war nur … Die Anstrengung war zuviel. Das Herz … «
    Plötzlich wurde es hell unter der Kuppel. Weißes Licht fiel auf sein Gesicht und ließ jede Falte, jede Runzel scharf hervortreten.
    Flaming Bess sah nach oben.
    Am Himmel war ein neuer Stern aufgegangen, hell und weiß, und der Stern wanderte, wurde größer, stieg vom Himmel herab.
    »Ein Raumschiff«, sagte Tamerlan. Es klang resigniert.
    Das Triebwerksfeuer zerriß die Nacht und enthüllte die Konturen eines riesigen, eckigen, scharfkantigen Objektes; ein Berg aus Stahl, der dunkel und drohend die Sterne verdeckte.
    Schnelle Schritte knirschten über den Kiesweg. Bess drehte den Kopf; es war Katzenstein.
    »Magister!«
    »Ich weiß«, sagte Tamerlan. Er blinzelte im grellen Licht. »Ich weiß. Es ist die MORTUS. Kriegsherr Krom ist nach Tamerlan gekommen.«
    Die ungeheure Masse des herculeanischen Raumschiffs verdunkelte bereits den ganzen Himmel.

8.
     
    Kalt thronte er über dem Kommandostand der MORTUS, der Herr des Krieges, der grimmige Feind, der gekommen war, um mit eigener Hand die letzten freien Menschen zu unterwerfen.
    Die Augen unter den strichdünn rasierten Brauen waren eisgrau wie das streichholzkurze Haar; das Gesicht war eine kantige Maske; der Mund ein Spalt. Im Grau der Augen glitzerte frostiger Intellekt. Der Sieg war greifbar nah, aber nicht einmal die Hitze des Triumphes konnte die Kälte durchdringen, in der er lebte, eine Welt aus Kristall und mächtigen Gletschern, gefrorene Gefühle, hart und unwandelbar wie Diamant.
    Er saß auf einem wuchtigen Sessel an der Rückwand des Kommandostands, eine große, sehnige Gestalt, dunkel und schweigend. Seine schwarze Uniform schien das Streulicht der scharf umrissenen Scheinwerferkegel aufzusaugen, die wie weiße Speere durch den dämmrigen Raum stachen. Er bewegte sich nicht. Seine Hände lagen auf

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