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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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zurück.
    Frusts Lächeln erlosch. Ein sorgenvoller Ausdruck glitt über sein hageres, verkniffenes Gesicht.
    Verdammt, warum war Gondelor nur so leichtsinnig gewesen, Verbindung mit den untergetauchten Kultisten aufzunehmen? Sie hatte damit Flaming Bess zu einem Gegenschlag geradezu provoziert. Statt sich zurückzuhalten und auf einen günstigen Zeitpunkt zu warten, mußten sie jetzt überstürzt handeln, wenn sie nicht in die Defensive gedrängt werden wollten.
    Und als wäre das nicht genug, hatte irgend jemand im Lauf der letzten Nacht sein Geheimlager in der Bugsektion des 3. Oberdecks geplündert — zwei Tonnen Material, darunter viele elektronische Ersatzteile , waren spurlos verschwunden. Mühsam und unter größten persönlichen Risiken hatte er seit der Flucht von Terminus aus den Beständen der Magazine das wertvollste Material abgezweigt und es in einem abgelegenen Lagerraum deponiert.
    In einem Raumschiff mit begrenzten Vorräten waren Ersatzteile ein nicht zu unterschätzendes Faustpfand, und als Chefregistrator fiel es ihm nicht schwer, die Datenspeicher der Magazine zu manipulieren.
    Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen war jemand hinter sein Geheimnis gekommen.
    Möglicherweise dieser Goldberg, dachte Frust. Seine Leute hatten den Händler schon mehrfach beim Herumschnüffeln in den Lagern ertappt.
    Nun, er würde sich darum kümmern.
    Später.
    Jetzt galt es, Raumadmiral Cluster auf ihre Seite zu ziehen …
    Lady Gondelor kehrte aus dem Ankleideraum zurück.
    Frust spitzte bewundernd die Lippen.
    Sie trug jetzt ein fast durchsichtiges Schleiergewand, das kaum ihre aufreizende Nacktheit verhüllte. Für Frusts Geschmack wirkte es fast ordinär, aber, dachte er sarkastisch, für einen groben Klotz wie Cluster dürfte es genau das Richtige sein.
    Gondelor drehte sich. »Nun?« fragte sie mit rauchiger Stimme.
    »Sie werden Cluster um den kleinen Finger wickeln«, prophezeite er.
    Sie lächelte, befeuchtete ihre Lippen und ließ einen Moment die Zungenspitze aufblitzen; obwohl der Supervisor wußte, daß die Mimik, die Gesten, jede Bewegung einstudiert und kalt berechnet war, konnte er sich ihrer Ausstrahlung nicht entziehen.
    Er hüstelte.
    »Sie sollen den Admiral umgarnen«, sagte er heiser, »nicht mich.«
    Sie lachte gurrend, ganz femme fatale, eine perfekte Schauspielerin, und glitt zu einer verborgenen Schaltkonsole. Ein Knopfdruck, und aus einer Wandklappe rollte summend ein kastenförmiger Reinigungsroboter hervor. Eine Minute später hatte er die Spuren von Gondelors maßlosem Zornesausbruch beseitigt, und kaum war er wieder in der Wandnische verschwunden, öffnete sich die Tür.
    Mit schweren Schritten stürmte Raumadmiral Cluster in die Suite. Er war ein großer, kräftiger Mann mit eisgrauem Haar und einem früh gealterten Gesicht, das genauso faltig war wie die abgewetzte Purpuruniform der Sternenbundflotte, die ihn noch imposanter erscheinen ließ, als er ohnehin war.
    Brisco blieb neben der Tür stehen, schweigend, mit verschränkten Armen, eine düstere Gestalt.
    »Also?« knurrte Cluster. Seine Blicke waren auf Frust gerichtet; Gondelor wurde von ihm demonstrativ ignoriert.
    Der Supervisor runzelte die Stirn; instinktiv spürte er, daß sich Cluster seit ihrem letzten Gespräch verändert hatte.
    Irgend etwas ist geschehen, dachte Frust beunruhigt.
    »Setzen Sie sich doch, Admiral«, bat Lady Gondelor und wies mit einem strahlenden Lächeln auf den Servosessel neben Frust. »Vielleicht kann ich Ihnen etwas zu trinken … «
    »Nein, danke«, fiel ihr Cluster barsch ins Wort. »Meine Zeit ist begrenzt.«
    »Wir werden Sie nicht lange aufhalten«, versicherte Frust.
    Er wechselte mit Gondelor einen verstohlenen Blick. Sie schien seine Besorgnis zu teilen. Von Anfang an lief alles schief. Cluster gab sich ganz und gar nicht kooperationsbereit; seine Reaktion war fast feindselig zu nennen.
    Was war geschehen?
    Frust räusperte sich. »Wie Sie wissen, Admiral, haben wir Sie um dieses Gespräch gebeten, um gemeinsam die nötigen Maßnahmen gegen die empörende und unrechtmäßige Auflösung des Flüchtlingsrates durch die Kommandantin zu beschließen. Ich bin überzeugt, daß Sie wie wir der Meinung sind … «
    »Was sich Bess geleistet hat, ist ein Skandal!« unterbrach Gondelor. »Auch wenn sie die Kommandantin ist — sie hat nicht das Recht, unsere Kompetenzen zu beschneiden!«
    Cluster drehte sich widerwillig zu ihr um. »In diesem Fummel«, sagte er grob, »sehen Sie nicht sonderlich

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