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Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord

Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord

Titel: Flaming Bess 04 - Das Grauen an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Lian!
    Sechs Luors und sieben Lians.
    Jorna zitterte. Sie preßte die Hand vor den Mund, um ihren Schrei zu ersticken.
    Und noch während sie ihre vervielfachten Kinder anstarrte, geschah etwas weitaus Entsetzlicheres: Ihre bunten Kleider, Hosen und Hemden wurden schwarz wie die Kampfanzüge der Herculeaner, ihre zarten, unschuldigen Gesichter verhärteten sich, bis jedes Kinn kantig, jeder Mund ein Strich, jedes Auge eine Murmel aus kaltem Stein war, und dann formte sich um jeden Kopf der dunkle Visierhelm eines Klon-Soldaten.
    Jorna keuchte.
    Jetzt wußte sie, was geschehen war! Die Herculeaner hatten ihre Kinder genommen, genetisch verändert und geklont.
    Aus Luor und Lian waren kleine Klon-Soldaten geworden, zum Kämpfen, Morden und Sterben bestimmt, gehorsame Diener des wahnsinnigen Kriegsherrn Krom! Jorna Kard bleckte die Zähne. Haß stieg in ihr hoch. Diese kleinen Bestien! Diese blutgierigen Monstren aus den herculeanischen Gen-Fabriken!
    Mit bebenden Händen löste sie den Gürtel, der ihren weiten Rock zusammenhielt, und knotete ihn zu einer Schlinge.
    Langsam, den Mund zu einem falschen Lächeln verzogen, die Schlinge in der Hand, ging sie auf die kleinen herculeanischen Ungeheuer zu. Die Äste des Milchbaums waren stark genug. Kein Problem, die mörderischen Klon-Bestien daran aufzuknüpfen. Das einzige Problem war, genug Stricke aufzutreiben und die Monstren daran zu hindern, sich aus dem Staub zu machen.
    Aber sie würde schon eine Lösung finden.
    Keines von diesen Ungeheuern würde ihr entkommen.
     
     
     
    Das Etwas, das im menschlichen Körper des Namenlosen nistete, war nicht intelligent, aber Es war schlau.
    Es wußte, daß Es vorsichtig sein mußte.
    Es wußte, daß die Wirte, in die Es den Samen seiner Brut pflanzte, gefährlich waren.
    Es erinnerte sich, daß Es schon einmal dicht vor dem endgültigen Sieg gestanden hatte und dann doch von dem Namenlosen überlistet worden war.
    Doch diesmal würde Es dem Namenlosen keine Gelegenheit geben, sich zu erinnern. Diesmal würde Es schlauer sein, damit die Brut wachsen und gedeihen konnte. Und mit seinen unbegreiflichen Sinnen spürte Es das dunkle Gewisper der Ableger, der Tochtersporen, der Saat, die in mehr und mehr Wirten aufging.
     
     
     
    Greldin haßte das Raumschiff. Er haßte die Enge, die Wärme, das künstliche Licht, die Menschen, die wie Insekten in den Korridoren wimmelten, dumme Käfer, die ihren rätselhaften, sinnlosen Beschäftigungen nachgingen.
    Greldin kam von Shogab Q, der Gletscherwelt im Westwolken-Sektor. Er war unter dem hohen Bernsteinhimmel von Shogab Q geboren, in den glitzernden Eiswüsten, die sich von Horizont zu Horizont dehnten, makellos glatt und für alle Ewigkeiten gefroren, ein weites Land, ein freies Land … und nun in der Hand der Herculeaner. Im dritten Jahr des Krieges waren Kroms Klon-Armeen zur Gletscherwelt gekommen. Schatten hatten die weißen Eisebenen und die verharschten Schneefelder beschmutzt, und aus den Schatten waren die räuberischen Heerscharen der Herculeaner über Shogab Q hergefallen.
    Die Herculeaner hatten die Alten getötet und die Jungen in die Selektionslager gesperrt, und nur einer Handvoll Menschen war die Flucht gelungen.
    Aber der Preis! dachte Greldin. Um welchen Preis! Nie wieder den Bernsteinhimmel sehen, nie wieder die Freiheit des offenen Eises atmen! Eingesperrt sein in einem Sarg aus Stahl, unterwegs in die unerforschten Bereiche der Milchstraße, auf der Suche nach einem Mythos …
    Mürrisch schritt Greldin an den hydroponischen Behältern vorbei, die sich hier in der großen Luvhalle des 3. OD endlos aneinanderreihten, flache, langgestreckte Kunststoffschalen voller Nährflüssigkeit, in denen Frischgemüse angebaut wurde. Heliolampen verbreiteten grelles Licht, die Luft war warm und feuchtigkeitsgeschwängert.
    Nicht der richtige Ort für einen Mann von der Gletscherwelt, dachte Greldin, während er sich durch eine Lücke zwischen den Hydroschalen zwängte und vor einem Kontrollpult stehenblieb. Aber einer der wenigen Orte, setzte Greldin seinen Gedankengang fort, an dem ein Mann allein sein konnte.
    Er las die Displayanzeigen ab und nickte befriedigt; die Zusammensetzung der Nährflüssigkeit war optimal. Er hatte nichts anderes erwartet.
    Schließlich wurde das Versorgungssystem computergesteuert, und Greldin hatte die Computer zu schätzen gelernt. Computer waren angenehme Zeitgenossen — im Gegensatz zu den Menschen.
    Was mir fehlt, sagte sich der Mann von

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