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Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Titel: Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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euch finden wird, wo Frieden herrscht und Glück …
    Folge meinem Ruf, geliebte Gahl, wenn er ertönt, folge ihm … doch bis dahin schweige.«
    Gahl zitterte.
    Vor Glück, vor Ehrfurcht, aus Scham, daß sie sich von ihrem Propheten abgekehrt hatte. Doch Mahmed war zu ihr gekommen, und er verzieh ihr, und er würde sie mit ins gelobte Land nehmen.
    »Ich werde kommen, mein Prophet!« schluchzte sie. »Ich werde dem Ruf folgen. Und bis dahin werde ich schweigen. Ich verspreche es. Ich schwöre es!«
    Das Wispern verklang, das rote Glühen erlosch.
    Alles war wieder normal.
    Nur Gahl Belfort …
    »Mein Prophet«, flüsterte sie. Wie in Trance. Und ihre Augen waren stumpf.
     

4.
     
    Bis hoch hinauf ins Kommandodeck hallte das herzschlagähnliche Wummern des Paratriebwerks. Mit jeder Minute wurde es schneller, lauter, eindringlicher, wuchs zu einem rasenden Trommelwirbel, der die Schiffszelle wie eine riesige Glocke schwingen ließ.
    »Maximale Geschwindigkeit erreicht«, meldete Glory Moon über Bordlautsprecher. Im lärmenden Wummern des Paratriebwerks klang ihre synthetisch erzeugte Stimme dünn wie die eines Kindes.
    Flaming Bess spürte, wie sich ihr eigener Herzschlag dem jagenden Rhythmus des Triebwerks anpaßte. Ihr Mund war trocken, und als sie sich kurz in der Zentrale umsah, entdeckte sie auch in den Gesichtern der Crew die Male der schier unerträglichen Spannung.
    Auf der obersten Ebene der terrassenförmig ansteigenden Zentrale waren Fortunato Stengel und Di Grey. Der junge, wuschelhaarige Servotechniker saß verkrampft an seinem Schaltpult und ließ die in bedrohlichem Rot leuchtenden Displays der Maschinenkontrolle keinen Moment aus den Augen. Auf seiner Stirn glitzerten Schweißperlen, und er bewegte die Lippen, als murmelte er unhörbare Beschwörungsformeln, in der Hoffnung, daß die Macht des Wortes die überlasteten Kraftwerke am Durchbrennen hinderte.
    Am Nachbarpult war Di Greys unnatürlich blasses Gesicht zu einer Maske erstarrt: strichdünn die Lippen, die Augen zusammengekniffen, das gewöhnlich exakt gescheitelte Haar in Unordnung. In seinem schwarzen, konservativ geschnittenen Anzug und mit der scharf hervortretenden Hakennase unter den düster glühenden Augenschlitzen erinnerte der Di-Analytiker an einen wahnsinnigen Bestattungsunternehmer.
    Er fühlte Bess’ Blicke auf sich ruhen, und sein schmaler Mund krümmte sich zur Andeutung eines Lächelns. Der Fremdweltenspezialist schien die gefährliche Situation zu genießen.
    Die Schaltwände entlang der Galerie waren ein Meer aus roten Lichtern. Der Gewaltflug durch den Pararaum beanspruchte das Schiff bis an die Grenze der Belastbarkeit.
    Auf der nächsten Ebene saßen Vira Mandala, Ka und Ken Katzenstein.
    Die blonde, vollbusige Mediacontrolerin, die den Hilferuf der BIG BAZAAR aufgefangen und ihre Position berechnet hatte, starrte verschreckt hinauf zum Diodengefunkel der Galerie. Ihr Mienenspiel verriet, daß sie jeden Moment mit der Explosion des Raumschiffes rechnete.
    Ka, der narbengesichtige Clansmann, thronte in scheinbarer Gelassenheit hinter den Waffenkontrollen. Seine hagere, sehnige Gestalt in einer kupfern geschuppten Rüstung wirkte unerschütterlich wie eine Statue, doch in seinen Augen — sonst hart und kalt wie tiefgekühltes Glas — brannte das Feuer mühsam kontrollierter Gefühle: grimmige Entschlossenheit, Todesverachtung und der Wille, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen.
    Ken Katzensteins braungebranntes Gesicht hatte sich seit Beginn des Paraflugs immer mehr verdüstert. Schweiß verklebte sein dunkles Haar. Er preßte die Lippen so fest zusammen, daß sie fast blutleer waren. Der Bordingenieur wußte von allen Crewmitgliedern am besten, welcher Zerreißprobe die Maschinen der NOVA STAR unterworfen wurden. Bei maximaler Parafluggeschwindigkeit mußten die Kraftwerke mit mehr als hundert Prozent Nennleistung arbeiten, um den Energiehunger des dhrakanischen Paratriebwerks zu stillen, und niemand konnte sagen, wie lange sie dieser technischen Tortur standhielten.
    Aber wir haben keine andere Wahl, dachte Flaming Bess, wenn wir die Besatzung der BIG BAZAAR retten wollen. Minuten können über Leben und Tod entscheiden …
    Vor ihr, auf dem schräg geneigten Hauptbildschirm, der rechts und links von den Schaltwänden der Galerie begrenzt wurde, glich das Farbenmeer des Pararaums einer sturmgepeitschten See aus neongrellem Grün und blendender Weißglut. Signalrote Wirbel wühlten den Horizont auf; Wellenberge,

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