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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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stärker, verdichtete sich, bis seine Gestalt kaum noch zu erkennen war.
    Das Gründe Leuchten! dachte Bess wie betäubt. Es ist das Grüne Leuchten, das Transmitterfeld der Dhrakanen!
    Plötzlich schrie auch Vira Mandala auf.
    Um die blonde Mediacontrolerin entstand ein zweites grün leuchtendes Feld, und dann erfaßte das Flimmern Fortunato Stengel, Ka, Di Grey. Katzenstein verschwand. Vira Mandala verschwand.
    Eine Sekunde später folgte Fortunato Stengel. Ka und Di Grey blieben noch einen Moment als grüne Schemen sichtbar, um dann ebenfalls spurlos zu verschwinden.
    Der junge Arzt, der an Glory Moons Seite auf das Eintreffen der Sanitäter wartete, wurde von Panik erfaßt. Er stürzte an Bess vorbei und zur Galerie hinauf, aber ehe er das Zentralschott erreichen konnte, schloß sich um ihn das Grüne Leuchten. Zwei, drei Atemzüge lang hörte sie noch seine erstickten Hilferufe. Dann erlosch das Transmitterfeld, und er war fort.
    Aus dem Kabinengang gellte ein Schrei. Chipansky, das mußte Jasper Chipansky sein! Großer Gott, dann war der Transmitterangriff nicht nur gegen die Zentrale gerichtet! Vielleicht wurden überall im Schiff die Menschen von dem Grünen Leuchten entführt.
    Alarm! Sie mußte Alarm geben, die Besatzung warnen …
    Aber dann wurde ihr bewußt, daß es sinnlos war. Gegen einen Transmitterangriff gab es keine Verteidigung. Schnelle Flucht war die einzige Rettung.
    Flaming Bess ballte die Fäuste.
    Durch Glory Moons Ausfall war das Schiff manövrierunfähig. Sie hatten keine Chance, dem unheimlichen Angriff zu entkommen.
    Ein Flimmern vor ihren Augen.
    Grünlich, heller werdend. Dann ein Prickeln auf ihrer Haut. Aus dem Prickeln wurde Schmerz, und das Grüne Leuchten wurde heller und heller.
    Aus! dachte Flaming Bess.
    Und die Welt veränderte sich …
     

4.
     
    Der Mann war muskulös und sehnig und bewegte sich mit raubtierhafter Geschmeidigkeit durch den niedrigen Felsstollen, der nur von einige Kolonien Phosphormoos vage erhellt wurde. Sein Gesicht mit den kohlenschwarzen Augen war von der typischen Blässe der Höhlenbewohner, doch ihm fehlte die schlaffe Ausdruckslosigkeit, die man bei Männern wie Stork oder Zortan fand.
    Die einteilige, hochgeschlossene Montur, die sich wie eine zweite Hautum seinen Körper schmiegte, paßte sich chamäleonartig der Umgebung an. Sie war grau wie der Fels, kalkweiß wie die bizarren Tropfsteinformationen, oder geisterhaft grün wie das Phosphormoos. Weiche Mokassins dämpften seine Schritte und ließen ihn selbst auf glattem Boden nicht den Halt verlieren. An einem breiten Gürtel mit zahlreichen, prall gefüllten Futteralen war ein Waffenholster mit einer klobigen Energiepistole befestigt.
    Der Mann schlich geduckt um einen Felsvorsprung, verharrte kurz, spähte in die Tiefe des Stollens.
    Er lauschte.
    Irgendwo das hohle Plätschern und Rauschen einer unterirdischen Wasserader. Von fern stampfender Maschinenlärm.
    Ein kurzes Lächeln blitzte um seinen Mund auf.
    Also stimmten seine Informationen! Stork hatte die Maschinen der Ahnen wieder in Betrieb genommen, jenen uralten Transmitterkomplex, der zu Storks bestgehüteten Geheimnissen zählte und von dessen Existenz die meisten Höhlenbewohner nicht einmal etwas ahnten. Es konnte nur einen Grund für den Einsatz des Grünen Leuchtens geben — der String war aktiv geworden und hatte ein fremdes Raumschiff ins Sternbaronat versetzt.
    Der Mann eilte weiter. Ein Schemen im Phosphorlicht. Fast eins mit dem Hintergrund.
    Ohne den Chamäleonanzug wäre es ihm nie gelungen, in den streng bewachten Kernbereich des Inneren Höhle nsystems einzudringen. Seit den letzten Anschlägen der Morgenrot-Rebellen waren die Wachen verstärkt worden. Die meisten Verbindungsstollen zu den großen Wohnhöhlen im Westen und Osten waren gesperrt und wurden von Stahlhandtruppen gesichert. Mehr als einmal war der Mann auf Patrouillen gestoßen und nur knapp der Entdeckung entgangen. Kein Zweifel, der Baron war nervös. Und die Ankunft des fremden Raumschiffs mußte ihn noch nervöser gemacht haben.
    Aber Nervosität führte zu Fehlern, und wer Fehler beging, war verwundbar. Indem Stork die Truppen aus den Äußeren Höhlen abzog und sich mit dem Gros der Stahlhand in den Kernhöhlen verschanzte, schwächte er seine Position. Das weitverzweigte Stollen- und Kavernensystem der Äußeren Höhlen war auch vorher von der Stahlhand nicht zu kontrollieren gewesen, doch der offene Rückzug mußte für die Autorität des Barons

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