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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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lebte!
    Flaming Bess drehte den Kopf. »Katz!«
    Der Bordingenieur starrte sie wie eine Erscheinung an. Dann klärte sich sein Blick. Leise fluchend musterte er die erloschenen Kontrollpulte. »Zusammenbruch der Energieversorgung«, stellte er grimmig fest. »Genau das hat uns noch gefehlt. Zum Glück funktioniert das Notstromaggregat, aber … «
    »Kümmere dich zunächst um Vira und Fortunato«, fiel ihm Bess ins Wort. »Ich versuche Dr. Go zu erreichen. Glory geht es nicht gut. Sie braucht ärztliche Hilfe.«
    »Die brauchen wir alle«, murmelte Katzenstein, aber er gehorchte.
    Flaming Bess injizierte Glory Moon ein kreislaufstabilisierendes Medikament und ließ sich dann wieder in ihren Servosessel fallen. Sie fühlte sich noch immer schwach, und sie fragte sich, wie die Kinder und die alten Leute unter den Flüchtlingen die Katastrophe überstanden hatten.
    Ihre Finger huschten über die Sensortasten des Kontrollpults und schalteten das Interkomsystem auf Notstromversorgung. Sekunden später wurde einer der handtellergroßen Bildschirme hell. Die Krankenstation meldete sich, doch zu ihrer Enttäuschung nahm nicht Dr. Go, sondern ein jüngerer Assistenzarzt das Gespräch entgegen. »Kommandantin!« rief der Mann erleichtert. »Was bin ich froh, daß … «
    »Wir brauchen einen Arzt«, unterbrach Flaming Bess. »Können Sie jemand schicken? Was ist mit Go?«
    »Er ist noch bewußtlos, Kommandantin. Wie die meisten anderen. Ich bin erst vor ein paar Minuten zu mir gekommen.« Der junge Arzt machte eine fahrige Handbewegung. »Die Energieversorgung ist ausgefallen. Wir haben keinen Kontakt zu den anderen Decks. Sind wir angegriffen worden?«
    »Kein Angriff; ein Unfall«, sagte sie knapp. »Aber wir haben jetzt keine Zeit für lange Erklärungen. Wahrscheinlich sieht es überall im Schiff so aus wie auf Ihrer Station. Also sorgen Sie dafür, daß Ihre Kollegen wieder auf die Beine kommen, damit sie sich um die Schockopfer kümmern können. Und schicken Sie so schnell wie möglich jemand in die Zentrale. Verstanden?«
    »In zwei Minuten ist jemand bei Ihnen.«
    Bess schaltete ab und versuchte, Verbindung mit den Maschinendecks aufzunehmen. Ohne Erfolg. Sie schimpfte leise. Ein schlechtes Zeichen.
    Kurz vor dem Sturz durch den String war die NOVA STAR von paraenergetischen Entladungen getroffen worden. Vielleicht hatten die Paraschocks größere Zerstörungen angerichtet als sich bislang absehen ließ.
    Mein Gott, dachte Flaming Bess, das Paratriebwerk! Wenn die Energieschocks die Abschirmung durchbrochen haben … Nein, unmöglich. Eine Explosion des Paratriebwerks hätte mehr als nur die Maschinendecks beschädigt. Das ganze Schiff wäre davon in Mitleidenschaft gezogen worden.
    Vermutlich waren die meisten Techniker in den Unterdecks noch bewußtlos und reagierten deshalb nicht auf den Anruf.
    Sie tippte den Rufcode des Sicherheitsdienstes ein und atmete erleichtert auf, als Muller McLasky auf dem Interkomschirm erschien. Das feiste, stets dunkelrote Gesicht des SD-Chefs hatte eine wächserne Färbung angenommen und seine wässrigen Augen waren trübe. Ehe McLasky etwas sagen konnte, informierte ihn Bess mit knappen Worten über die Situation und schloß: »Wir bekommen keine Verbindung zu den Maschinendecks. Setzen Sie ein paar von ihren Leuten in Bewegung; ich brauche umgehend einen Lagebericht.«
    »Wird erledigt«, nickte McLasky. Er schnaufte und wischte sich mit dem Handrücken über die schweiß nasse Stirn. »Wissen Sie schon, wohin es uns verschlagen hat?«
    »Der Zusammenbruch der Energieversorgung hat auch die Ortungsgeräte lahmgelegt.« Sie zuckte die Schultern. »Katz wird sich darum kümmern. Ich informiere Sie, sobald wir näheres wissen.«
    Der SD-Chef nickte und schaltete ab.
    Flaming Bess sah wieder zu Glory Moon. Die Psychonautin war noch immer bewußtlos. Verdammt, wo blieb der Arzt?
    Sie drehte sich mit ihrem Servosessel. »Vira, du versuchst, die einzelnen Decks zu erreichen und die Flüchtlingssprecher über die Lage zu informieren. Wir müssen verhindern, daß es zu einer Panik kommt.«
    Die blonde Mediacontrolerin bestätigte und beugte sich über ihr Pult.
    »Di Grey?«
    Der Di-Analytiker hüstelte. »Wenn du dich nach meinem Befinden erkundigen willst, Bess - ich habe mich noch nie so wohl gefühlt wie heute. Bei jeder Katastrophe blühe ich auf.«
    Der dünne, blutleere Strich seines Mundes krümmte sich zu einem freudlosen Lächeln.
    »Du siehst aus wie das blühende Leben«, gab sie

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