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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Raum-Zeit-Struktur.
    Knapp eine Milliarde Kilometer weiter glühte eine rote Riesensonne. Unwillkürlich mußte Flaming Bess an den Roten Riesen im Herzen desdhrakanischen Reiches denken, wo sie auf die Geheimstation der Herculeaner gestoßen waren* (* siehe Flaming Bess 3: Gefangene der Schatten-Welten ). Aber diese Sonne war wesentlich kleiner und wurde nur von einem einzigen Planeten umlaufen. Der Computer blendete ein Monitorfenster ein; eine Grafik zeigte die errechnete Flugbahn der NOVA STAR: Wenn sie den Kurs nicht änderten, würde er sie geradewegs in die Sonne führen.
    »Ich wußte es«, brummte Di Grey. »Bei unserem Glück war genau das zu erwarten.«
    Neue Daten flimmerten über den Bildschirm. Die Umlaufbahn des einzigen Trabanten lag innerhalb des schmalen Bereichs der Biosphäre, in der sich Leben entwickeln konnte. Auch Größe, Schwerkraft und Luftzusammensetzung entsprachen in etwa den Normwerten, aber sie waren noch zu weit entfernt, um mit Sicherheit feststellen zu können, ob dort Leben existierte oder nicht.
    Eine steile Falte erschien auf Bess’ Stirn.
    Sie fragte sich, wie die Flüchtlinge an Bord auf die Meldung reagieren würden, daß sie einen erdähnlichen Planeten entdeckt hatten. Eine starke Minderheit, angeführt von Lady Gondelor und Vordermann Frust, plädierte noch immer dafür, die Suche nach der Erde abzubrechen und sich statt dessen auf einer bewohnbaren Welt weitab vom Sternenbund und den Herculeanern niederzulassen.
    Nun, damit konnte sie sich auseinandersetzen, wenn genauere Daten über den Planeten vorlagen. Zumindest gab es keine Hinweise auf eine technisch hochentwickelte Zivilisation — die Energietaster standen auf Null und aus dem Funkempfänger drang nur das Prasseln und Rauschen der kosmischen Hintergrundstrahlung.
    Aber das war zu erwarten gewesen. Falls der String das Schiff nicht in einen völlig anderen Winkel des Universums versetzt hatte, befanden sie sich noch immer in den sternenarmen Randregionen der Milchstraße. Vor vielen Jahrtausenden hatte es hier von Menschen besiedelte Planeten gegeben, doch von den einst mächtigen Frühen Reichen wie dem Eisernen Imperium, der Biokratie von T’aan oder dem Sternenbaronat Roter Riese existierten heute nur noch Ruinen.
    Die Menschen waren weitergezogen in Richtung des galaktischen Zentrums, einem geheimnisvollen Drang folgend, der sie immer weiter fort von der vergessenen Urheimat Erde geführt hatte. Dieser Teil der Milchstraße war ohne Leben, Nicht einmal die Dhrakanen siedelten hier, jene uralte Echsenrasse, die seit Jahrmillionen im Kosmos herrschte und jeden Kontakt mit den Menschen mied. Pra-Yaswän kam ihr in den Sinn, der dhrakanische Wissenschaftler, der ihr im Sterben das Paratriebwerk seines halbzerstörten Raumschiffes geschenkt und so erst den Flug zur Erde ermöglicht hatte* (* siehe Flaming Bess 1: Das Erbe der Erde ).
    Wie schon oft fragte sie sich, was Pra-Yaswän dazu veranlaßt haben mochte, das strikte Prinzip der Nichteinmischung in menschliche Angelegenheiten aufzugeben und dem Hilferuf Magister Tamerlans nach Terminus zu folgen. Weil sich die Dhrakanen von den Herculeanern bedroht fühlten?
    Unwahrscheinlich. Die Macht der Echsen war groß genug, um auchmit Kroms Kriegsflotten und Klonarmeen fertigzuwerden.
    Flaming Bess dachte an Pra-Yaswäns rätselhafte Abschiedsworte: Wir sehen die Sonne aufleuchten, brennen und erlöschen, und wir warten. Wir halten die Fackel, doch unsere Hand ist müde. Vor uns das Nichts, und hinter dem Nichts die Berge des Wissens. Die Gipfel rufen uns, doch unsere Bürde ist zu schwer. Wir stehen auf der Schwelle, und wir können die Schwelle nicht überschreiten .. .
    Vielleicht lag darin die Antwort verborgen, der Schlüssel zum Verständnis der dhrakanischen Mentalität. Vielleicht …
    Die Energietaster schlugen aus. Abrupt, von einem Moment zum anderen, zeigten die Displays Werte im Megawattbereich mit sprunghaft steigender Tendenz.
    »Der Planet!« stieß Di Grey hervor. »Der Planet ist die Quelle der Energiestrahlung!«
    Also doch bewohnt! durchfuhr es Flaming Bess. Aber wieso …
    Von der Galerie drang ein Entsetzensschrei. Katzenstein!
    Sie wirbelte herum. Der Bordingenieur war zum Zentralschott zurückgewichen und streckte abwehrend die Arme aus. Sein Gesicht war verzerrt. Er zuckte wie unter elektrischen Schlägen, krümmte sich, stöhnte vor Schmerz.
    Erst dann sah Flaming Bess das fahlgrüne Flimmern, das ihn wie eine Aura umhüllte. Das Flimmern wurde

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