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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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dem Volk von Argylon und Besuchern aus dem Weltraum mehr als alles andere. Denn dann würde das Volk die Wahrheit erfahren.«
    »Die Wahrheit?«
    »Stork belügt das Volk«, erwiderte er mit harter Stimme. »Er behauptet, daß die Oberfläche noch immer eine unbewohnbare Wüste ist, verstrahlt, verseucht, ohne Leben. Er behauptet, daß es noch Jahrhunderte dauern wird, bis wir an die Oberfläche zurückkehren können. Aber das ist eine Lüge.«
    Er suchte ihren Blick.
    »Die Welt ist grün. Die Natur hat sich von den Verwüstungen des Krieges längst erholt. Ich weiß es. Ich habe es gesehen. Ich war oben. Stork behauptet, daß es keine Verbindung mehr zur Oberfläche gibt, aber auch das ist eine Lüge. Es gibt einen geheimen Schacht in der Stasishalle.«
    »Die Welt ist grün«, bekräftigte Rhonn Endor. »Wir könnten die Höhlen verlassen und an der Oberfläche wieder ein menschenwürdiges Leben führen. Dafür kämpfen wir von der Organisation Morgenrot. Und mit Ihrer Hilfe können wie es schaffen.«
    Flaming Bess sah ihn überrascht an. »Wie könnte ich Ihnen helfen?«
    »Sie haben ein Schiff dort draußen. Ein großes Schiff. Sie haben Waffen. Sie könnten den Baron zwingen, dem Volk die Wahrheit zu sagen.«
    »Sie vergessen, daß ich keine Kontrolle über das Schiff habe.«
    Bess machte eine resignierende Handbewegung. »Es treibt steuerlos durch das All — und in wenigen Tagen wird es in die Sonne stürzen.«
    Der Rebellenführer stand abrupt auf. »Dann müssen wir rasch handeln.«
    Sie erhob sich ebenfalls. »Was haben Sie vor?«
    »Wir werden dafür sorgen, daß Sie an Bord Ihres Schiffes zurückkehren. Mit dem Grünen Leuchten. Meine Leute werden durch einen Angriff auf die Kraftwerke die Stahlhand ablenken, und sobald der Transmitterkomplex unbewacht ist, schlagen wir zu.«
    Flaming Bess runzelte die Stirn. »Vorausgesetzt, Ihr Plan funktioniert — was geschieht mit den Leuten, die den Transmitter bedienen? Werden sie rechtzeitig fliehen können, bevor die Stahlhand das Ablenkungsmanöver durchschaut?«
    »Für die Bedienung des Transmitters ist nur ein Mann erforderlich«, sagte er ruhig. »Und dieser Mann werde ich sein.«
    Er will sich opfern, dachte Flaming Bess. Um dem Volk von Argylon die Rückkehr an die Oberfläche zu ermöglichen, ist er bereit, sein Leben zu opfern. Sie sah ihn an, und in seinen Augen las sie, daß nichts und niemand ihn von seinem Plan abbringen konnte.
    Und obwohl er ein Fremder für sie war, spürte sie einen Stich im Herzen. Ihre Vernunft sagte ihr, daß er recht hatte; wenn der Angriff auf den Transmitterkomplex die einzige Möglichkeit für sie war, um an Bord der NOVA STAR zu gelangen, dann mußten sie das Wagnis eingehen. Im Kampf gegen Stork ging es nicht nur um die Zukunft der Höhlenbewohner.
    Verglühte die NOVA STAR in der Sonne, dann waren die Flüchtlinge für alle Zeiten in diesem System gestrandet. Sie würden nie die Erde erreichen und sie um Hilfe gegen die Herculeaner bitten können, die die Völker des Sternenbundes unterjocht hatten.
    Bess dachte an Ka, Glory Moon, an die anderen Crewmitglieder und die fünftausend Flüchtlinge, die in den Zeitfeldern der Stasishalle eingesperrt waren. Verdammt, wenn sie doch nur Gelegenheit gehabt hätte, den Clansmann oder Di Grey, den Fremdweltenspezia listen, zu befreien!
    Unnütze Gedanken. Sie war auf sich allein gestellt. Alles hing von ihr ab — und von Rhonn Endor und seinen Rebellen.
    Sie verfolgte, wie der hochgewachsene, silberhaarige Mann die Reste ihrer Mahlzeit in dem Metallbehälter verstaute und ihn sorgfältig wieder versteckte. Dann glättete er den schwarzen Sand, bis nichts mehr darauf hindeutete, daß hier zwei Menschen gerastet hatten, und führte sie am felsigen Uferstreifen entlang zu einem ausgedehnten Moospolster, das wie ein Teppich aus leuchtendem Grün den schwarzen Flußlauf säumte.
    Das Moos war schwammig und gab schmatzend unter ihrem Gewicht nach. Sie rutschte auf dem tückischen Untergrund aus, aber schon hatte Rhonn Endor ihren Arm ergriffen und bewahrte sie vor dem Sturz.
    Bess schenkte ihm ein dankbares Lächeln.
    Einen Moment lang hielt er sie noch fest, dann — fast bedauernd — zog er seine Hand wieder zurück. Sie sahen sich an, schweigend, wie gebannt, und in seinen Augen spiegelten sich ihre eigenen Gedanken und Gefühle, ein wortloses Einverständnis, das auf gegenseitiger Sympathie beruhte — und mehr als Sympathie.
    Rhonn Endor brach den Bann.
    »Vor uns liegt noch ein

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