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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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sie zu umgehen.
    Kurze Zeit später hatte er einen weiten Bogen geschlagen und näherte sich dem Plateau über eine sanft ansteigende Geröllhalde.
    Plötzlich hörte er hinter sich ein Scharren.
    Er wirbelte herum und zog noch in der Drehung die Strahlpistole.
    Nichts. Nur das graue Geröll, die phosphoreszierenden Moosflecken, im Hintergrund die steil aufragenden Plateaus, gekrönt von den schillernden Nullzeitsphären. Aber das Scharren war ganz deutlich gewesen, ganz nah. Zögernd senkte er die Waffe. Wahrscheinlich war nur der bröcklige Untergrund in Bewegung geraten.
    Das Scharren wiederholte sich, und im gleichen Moment wurde wenige Meter neben ihm das Geröll hochgeschleudert. Ein monströser Schädel wühlte sich aus den nachrutschenden Steinbrocken hervor, oberschenkeldicke Beißzangen öffneten und schlössen sich mit lautem Schnappen, dann stemmten kräftige Beinpaare den langen, gegliederten Hinterleib empor, der in einen aufwärts gebogenen Stachelschwanz auslief.
    Ein Höhlenskorpion!
    Eine jener räuberischen Bestien, die in den tiefen Klüften des Äußeren Höhlensystems hausten. Aber wie kam das Ungeheuer in die Stasishalle?
    Der Stachelschwanz stieß nach vorn. Blitzschnell warf sich der Mann zur Seite und entging um Haaresbreite dem tödlichen Streich. Hart prallte er auf. Wieder peitschte der Schwanz durch die Luft und zertrümmerte einen kopfgroßen Steinbrocken. Aus dem Stachel quoll eine gelbliche, zähe Flüssigkeit und versickerte brodelnd und rauchend im Geröll. Ein Spritzer traf die Hüfte des Mannes, und brannte ein Loch in den Chamäleonanzug, verätzte die Haut. Der Mann keuchte vor Schmerz.
    Wieder sauste der mörderische Stachel auf ihn nieder.
    Mit einer instinktiven Drehung wich er aus und ließ den Strahler hoch, aber ehe er schießen konnte, traf ihn eine der Beißzangen an der Schulter und schmetterte ihm die Waffe aus der Hand.
    Der Giftstachel zuckte.
    Erneut rettete sich der Mann mit einer schnellen Drehung. Dann sprang er auf und stolperte über den Geröllhang. Dicht hinter ihm schnappten die scharfen Beißzangen zu. Hakenschlagend floh er zum nahen Felsplateau. Mit einem wütenden Pfeifen setzte ihm die Bestie nach.
    Sie war schnell.
    Viel schneller, als er erwartet hatte.
    Keuchend rannte er weiter, setzte mit einem Sprung über einen Felsgrat hinweg, der wie der Zackenbaum eines versteinerten Drachens aus dem Geröll ragte, strauchelte, stürzte. Sand knirschte zwischen seinen Zähnen. Das Pfeifen des riesigen Skorpions steigerte sich zu einem schrillen Heulen.
    Der Mann griff nach einem Stein. Noch während er hochkam, holte er zum Wurf aus. Der Brocken traf den Skorpion dicht über dem v-förmigen Maul.
    Zischend fuhr die Bestie zurück.
    Er deckte sie mit einem Steinhagel ein, aber die meisten Geschosse prallten von dem harten Chitinpanzer ab. Unaufhaltsam kam sie näher.
    Aus den Augenwinkeln sah er zum Plateau hinüber. Knapp zwanzig Schritte. Und es war nicht hoch, nur ein paar Meter, doch hoch genug, dass ihm der Riesenskorpion nicht folgen konnte. Vorausgesetzt, die Bestiekonnte nicht klettern.
    Er rannte um sein Leben.
    Als er den Fuß des Plateau erreichte, hatte ihn der Höhlenskorpion fast eingeholt. Er griff nach einem Felsvorsprung, zog sich mit der Kraft der Verzweiflung hoch, kletterte in rasender Eile höher. Wenige Zentimeter unter seinen Füßen schlug der hornige Giftstachel Splitter aus dem Gestein. Dann schwang er sich über die Kante und blieb einen Moment erschöpft liegen.
    Ein Schaben und Knirschen schreckte ihn auf.
    Der Skorpion! Beim Roten Riesen, die Bestie konnte klettern. Schon erreichte sie mit den langen, gelenkigen Beißzangen den Rand des Plateaus.
    Der Mann stolperte zurück und sah sich mit fliegendem Atem um. Sein Blick fiel auf einen eckigen Felsbrocken. Er packte ihn mit beiden Händen und stemmte ihn hoch, schwankend unter der schweren Last. Vor seinen Augen wallten Schatten, sein Herz hämmerte in der Brust, als wollte es zerspringen.
    Mit einem Schrei schmetterte er den Felsbrocken auf den monströsen Schädel der Bestie. Knackend brach der Chitinpanzer. Ein Beben durchlief den geblähten Leib, der Stachelschwanz verkrampfte sich, die Beißzangen schlugen unkontrolliert hin und her.
    Der Riesenskorpion fiel zuckend zu Boden. Einige Sekunden lang peitschte der Stachelschwanz das Geröll, dann erstarrte er.
    Das Ungeheuer war tot.
    Schnaufend trat der Mann von der Felskante zurück. Fast ungläubig, als könnte er es nicht

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