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Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese

Titel: Flaming Bess 06 - Sternbaronat Roter Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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vergessen.«
    Flaming Bess dachte an ihr Gespräch mit General Zortan, an die Sehnsucht nach der Oberfläche, die sich in seinen Worten, im Ausdruck seiner Augen verraten hatte; an die Stahlhandsoldaten, für die Rhonn Endor kein Feind, sondern eine Hoffnung war, auch wenn sie es nicht gewagt hatten, sich zu dieser Hoffnung zu bekennen.
    Du irrst dich, Baron Stork, dachte sie. Niemand wird vergessen. Die Rückkehr ans Licht ist kein Traum mehr, der sich irgendwann in ferner Zukunft erfüllen wird, sondern greifbare Realität.
    »Ich werde Ihnen sagen, was ich von Ihnen erwarte«, fuhr der Baron fort. »Sie sind eine Außenweltlerin. Jeder sieht Ihnen an, daß Sie nicht von Argylon stammen. Und Sie haben mit Rhonn Endor seine letzten Stunden in Freiheit verbracht. Ihnen wird das Volk glauben, wenn Sie die Wahrheit enthüllen.«
    »Welche Wahrheit?« fragte sie bitter.
    »Die einzige Wahrheit, die es für das Höhlenvolk geben kann: daß die Oberfläche noch immer verstrahlt ist; daß Rhonn Endor wahnsinnig war; daß die Menschen noch für Generationen in den Höhlen ausharren müssen.« Er lächelte selbstgefällig. »Und für den Fall, daß einige Unbelehrbare verlangen sollten, Ihre Aussagen durch eine Expedition zur Oberfläche zu überprüfen, werden Sie ihnen von dem Feind erzählen, der nur darauf wartet, daß sich die Menschen nach oben wagen.«
    »Welcher Feind?«
    Storks Lächeln verstärkte sich. »Vor rund zwanzig Jahren geriet das Raumschiff einer nichtmenschlichen Rasse in den Sog des String. Echsenabkömmlinge; geschuppte Riesen wie aus einem Alptraum. Wirklich zum Fürchten. Wir werden eins dieser Echsenwesen aus den Nullzeitsphären holen und es dem Volk präsentieren. Der Anblick dieses Ungeheuers wird auch den letzten Skeptiker davon überzeugen, daß es nicht ratsam ist, die Höhlen zu verlassen, wenn sich derartige Kreaturen an der Oberfläche herumtreiben.«
    »Sie halten Dhrakanen in der Stasishalle gefangen?« stieß Flaming Bess ungläubig hervor.
    Der Baron runzelte die Stirn. »Ah, Sie kennen die Echsen?«
    »Ich kenne sie. Und ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken, wenn es den Dhrakanen gelingt, aus den Nullzeitsphären zu entkommen.«
    »Nun«, sagte Stork leichthin, »es wird ihnen nicht gelingen. Also? Was halten Sie von meinem Vorschlag?«
    Lauernd sah er sie an.
    »Und was bieten Sie mir als Gegenleistung?«
    »Ihr Leben — und das Leben Ihrer Mannschaft. Sobald sich die Lage beruhigt hat, können Sie an Bord Ihres Schiffe zurückkehren.«
    Er log. Bess spürte es. Stork würde sich nicht ziehen lassen. Wenn sie ihren Zweck erfüllt hatte, würde er sie töten oder in die Stasishalle schaffen
    »Aber vielleicht«, sagte Stork sanft und strich leicht mit der Hand über ihre Wange, »liegt Ihnen gar nicht so viel am Schicksal Ihrer Mannschaft. Sie sind eine schöne, kluge Frau, und ich bewundere diese Kombination. Bleiben Sie und herrschen Sie an meiner Seite über Argylon.«
    Er spürte ihren Widerwillen, und verärgert zog er die Hand zurück.
    »Ich kann Sie zwingen, wenn Sie mir nicht freiwillig helfen wollen.« Alle Freundlichkeit war aus seiner Stimme verschwunden. »Die Besatzung Ihres Schiffes ist in meiner Hand. Was würden Sie sagen, wenn ich zehn oder hundert von Ihren Leuten erschießen würde? Oder soll ich Lochmoch bitten, sich Ihrer anzunehmen?«
    Seine Drohungen waren ernst gemeint. Es war kein Bluff. Sie las es in seinen Augen, in den Augen eines Wahnsinnigen, für den die Menschen nichts weiter waren als ein Krankheitsherd, der eingedämmt werden mußte, bevor er sich erneut über den ganzen Planeten ausbreiten und ihn zerstören konnte.
    Und das, durchfuhr es Flaming Bess, muß auch Rhonn Endor erkannt haben, als er zum ersten Mal die Oberfläche betrat. Deshalb war er so überzeugt, daß Verhandlungen mit Stork sinnlos sind.
    »Sie strapazieren meine Geduld«, warnte der Baron. »Wenn Sie nicht … «
    Ein dumpfes Grollen, wie von einer fernen Explosion, ließ ihn zusammenfahren.
    Draußen gellten Schreie. Wieder eine Explosion, näher diesmal, heftig genug, um den Boden zu erschüttern. Der Lärm draußen im Stollen nahm zu, dann schnelle, polternde Schritte und das Klirren metallverstärkter Kampfanzüge.
    An der Spitze mehrerer Stahlhandsoldaten stürmte General Zortan in die Thronhalle.
    »Die Rebellen!« schrie er. »Die Rebellen greifen an! Sie haben die Verbindungsstollen zu den Östlichen Höhlen gsprengt. Unsere Leute sind abgeschnitten.
    Die Minenarbeiter

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