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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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diesen Minuten nicht.
    Du bist die Marionette, und die Fäden bewegen dich, nicht dein Wille.
    Du ziehst dich an.
    Schnell. Die Zeit drängt. Niemand hat es dir gesagt, aber du weißt es.
    In wenigen Stunden wird die NOVA STAR in den Pararaum eintauchen und Kurs auf den grünen Stern nehmen. Die Position der grünen Sonne ist inzwischen bekannt, und unten in den Maschinendecks arbeiten die Techniker fieberhaft am Check der Trieb- und Kraftwerke.
    Mit zwei, drei Schritten durchmißt du deine karg eingerichtete Kabine und legst die Hand auf das Sensorschloß der Tür. Das elektronische Schloß erkennt das charakteristische Muster deines Körperelektrizitätsfelds.
    Das Muster hat sich nicht verändert.
    Nur dein Bewußtsein hat sich verändert
    Du bist der Agent der Herculeaner, der unfreiwillige Verräter, und nach all den Jahren des ahnungslosen Wartens ist deine Stunde endlich gekommen.
    Die Tür öffnet sich, und du trittst hinaus auf den Kabinengang. Das Licht ist gedämpft — die künstliche Bordnacht hat begonnen. Links von dir führt der Gang zur Schachtröhre des Hauptaufzugs; auf halbem Weg zweigen Seitenkorridore ab und verbinden die Zentralsektion des Kommandodecks mit den lee- und luvwärts gelegenen Computerräumen.
    Rechts liegt das breite, massive Schott der Zentrale.
    Du zögerst nicht. Dein Ziel ist die Zentrale, doch bevor du es wagen kannst, sie zu betreten und das zu tun, was der elektronische Puppenspieler in deinem Kopf von dir verlangt, mußt du Vira Mandala herauslocken, die in dieser Nacht Schiffswache hat.
    Du wendest dich zum Luvkorridor und erreichst nach rund zwanzig Metern eine Tür: Du bist autorisiert, du gehörst zur Crew, und deshalb öffnet sich die Tür vor dir. Dahinter liegt ein ovaler Kontrollraum mit wuchtigen Schaltpulten und monitorbedeckten Wänden. Es ist still, und in der Stille klingen deine Atemzüge unnatürlich laut. Aber du hörst sie nicht. Du bist nur auf deine Aufgabe konzentriert.
    Lautlos trittst du an die Schaltpulte und betrachtest mit toten Augen die dunklen Displays, das Mosaik der Sensortasten, die erloschenen Kontrolldioden. Dann legst du den Hauptschalter um, und die Anzeigen erwachen zum Leben.
    Eile ist geboten.
    Du läßt deine Finger über die Sensortasten huschen und erteilst dem angeschlossenen Computer kodierte Programmbefehle. Deine Bewegungen sind präzise, du arbeitest konzentriert, doch deine Augen sind tot. Du weißt nicht, welche Folgen du mit deinen Schaltungen heraufbeschwörst, und selbst wenn du es wüßtest, wäre es dir gleich. Denn es gibt nur ein Ziel für dich: unbeobachtet in die Zentrale zu gelangen und dort deinen Auftrag auszuführen.
    An den Schaltpulten leuchten die ersten roten Dioden auf. Displays blinken hektisch und zeigen kritische Werte an. Über die Bildschirme flimmern warnende Meldungen.
    Durch deine Manipulationen hast du falsche Daten in das Ortungssystem der NOVA STAR eingegeben und gleichzeitig die automatische Fehlerkontrolle blockiert. In der Zentrale müssen jetzt die ersten Geisterbilder auf dem großen Hauptmonitor erscheinen — Bilder von explodierenden Sonnen und heranrasenden Meteoritenschwärmen.
    Natürlich wird sich Vira Mandala von den Geisterbildern nicht täuschen lassen. Sie wird versuchen, die Störung von der Zentrale aus zu beheben, und wenn sie damit keinen Erfolg hat — und sie wird keinen Erfolg haben, denn du hast dafür gesorgt —, wird sie die Zentrale verlassen und sich in diesen Kontrollraum begeben, um die Störungsquelle ausfindig zu machen.
    Du verläßt den Raum und schließt die Tür hinter dir. Auf dem Gang verharrst du einen Moment und horchst, doch alles ist still. Rasch kehrst du in deine Kabine zurück — gerade rechtzeitig, denn als die Türverriegelung einrastet, vernimmst du das Zischen, mit dem sich das Zentralschott öffnet, gefolgt von eiligen Schritten, die sich Richtung Luvkorridor entfernen.
    Vira Mandala.
    Dein Plan ist aufgegangen. Nun gilt es, die knappe Zeit zu nutzen. Du mußt dein Vorhaben ausführen, ehe Vira Mandala in die Zentrale zurückkehrt.
    Es ist wichtig, daß dich niemand entdeckt.
    Lebenswichtig.
    Wenn man dich entlarvt, bist du als Werkzeug wertlos. Jetzt, während der Marionettenspieler deinen Körper und deinen Geist steuert, ist das für dich ohne Bedeutung, doch du kannst dich darauf verlassen, daß jene, die dich für ihre Zwecke mißbrauchen, keine Skrupel kennen.
    Sie werden dich eliminieren.
    Menschenleben bedeuten ihnen nichts, und ein

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