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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Motiven auch immer. Ken Katzenstein? Der Bordingenieur, der konzentriert über die Kontrollen seines Terminals gebeugt saß, hatte sich bisher immer als loyal erwiesen. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß Katz etwas mit dem Anschlag zu tun hatte. Di Grey? Der Fremdweltenspezialist war ein undurchsichtiger Mann; seine Selbstbeherrschung war wie eine Maske, die jeden Einblick in seine wahren Gedanken und Gefühle verhinderte. Doch das bedeutete noch lange nicht, dass er fähig war, zum Verräter an ihr, der Crew und den Flüchtlingen zu werden.
    Fortunato Stengel? Absurd. Sie wußte nur zu gut, wie sehr der junge, etwas tollpatschige Servotechniker sie verehrte. Es war einfach undenkbar, daß Fortunato etwas unternahm, was ihr schaden konnte. Ka? Sie runzelte nachdenklich die Stirn. Der Clansmann befand sich in seiner Kabine; er litt unter migräneartigen Kopfschmerzen — das war auch der Grund gewesen, warum er gestern nicht an der Besprechung in der Orangerie teilgenommen hatte.
    Aber Ka zu verdächtigen, war völlig abwegig. Die Herculeaner hatten den gesamten Clan der Allkämpfer ausgerottet und Ka in den Menschenlagern von R’o-Chyn auf grausame Weise gefoltert. Der Clansmann kannte nur ein Ziel: den Clan zu rächen und die Herculeaner von den Welten des Sternenbundes zu vertreiben, und das konnte er nur erreichen, wenn die NOVA STAR die Erde fand und von ihr Hilfe erhielt.
    Chip Chipansky und Vira Mandala kamen ebenfalls nicht in Frage; Bess vertraute in dieser Hinsicht ihrer Menschenkenntnis.
    Sie unterdrückte einen Seufzer. Es war ein unlösbares Problem. Einerseits sprach alles dagegen, daß jemand von der Crew der Saboteur war; andererseits konnte nur ein Crewmitglied den Anschlag verübt haben.
    Und die Frage nach dem Motiv brachte sie auf einen weit unangenehmeren Gedanken. Es gab keinen Zweifel, daß die Herculeaner durch Verrat die galaktische Position des Planeten Terminus erfahren hatten. Bedeutete dies, daß der Saboteur identisch mit dem Agenten der Herculeaner war?
    Später, dachte Flaming Bess. Wenn Chip Chipansky die Untersuchung der Speicherbänke abgeschlossen hat, werden wir mehr wissen.
    Sie warf einen Blick auf die Anzeigen ihres Kontrollpults. Der Flug näherte sich dem Ende. Zum Glück war der grüne Stern, aus dem der extrasensorische Hilferuf der fremden Entität gekommen war, nur zweiundzwanzig Lichtjahre vom alten Standort der NOVA STAR entfernt.
    Ein Katzensprung, wenn man bedachte, daß das Schiff seit der Flucht von Terminus rund fünfundzwanzigtausend Lichtjahre zurückgelegt hatte.
    Aus den Deckenlautsprechern drang Glory Moons synthetisch erzeugte Stimme.
    »Rücksturz in den Normalraum in zehn Minuten«, meldete die Psychonautin. »Transitpunkt in vier Lichtstunden Sonnenentfernung. Nottransit in den Pararaum vorbereitet.«
    Bess nickte zufrieden. Sicher war sicher.
    »Katz?«
    »Wie immer bin ich ganz Ohr«, versicherte der Bordingenieur.
    »Bordverteidigungssysteme aktivieren«, befahl sie knapp. »Waffeneinsatz nur auf meinen ausdrücklichen Befehl.«
    »Ich bin nicht so schießwütig wie unser Freund Ka«, sagte Katzenstein leicht gekränkt. »Im Gegenteil; im Grunde meines Herzens bin ich Pazifist.«
    »Und damit der richtige Mann an den Waffenkontrollen.« Bess sah sich kurz zu Vira Mandala um. »Vira, setz dich mit Trimalorius in Verbindung. Er soll heraufkommen; sage ihm, daß wir seinen Rat brauchen.«
    »Wird erledigt«, bestätigte die Mediacontrolerin.
    Katzenstein verzog das Gesicht. »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß uns Trimalorius helfen kann.«
    »Ich bin überzeugt, daß unser wohlbeleibter Freund mehr weiß, als er bisher zugegeben hat«, erklärte Bess.
    »Aber er ist seit Tagen mit unserer gemeinsamen Freundin Lady Gondelor zusammen«, wandte Katz ein. »Und bestimmt nicht, weil ihn die weiblichen Reize der guten Lady interessieren … «
    »Ein Grund mehr, ihn vorübergehend in unseren Kreis aufzunehmen.« Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Wie ich Gondelor kenne, wird sie es Trimalorius nie verzeihen, daß er uns hilft, und damit hätten wir dieses Problem auf äußerst elegante Weise erledigt.«
    Katzenstein grinste. »Mir scheint, die intrigante Gondelor hat in dir ihren Meister gefunden.«
    »Hast du je daran gezweifelt?« Bess drehte sich mit ihrem Sessel und blickte zu Di Grey hinauf. »Was ist mit der Liste der extrasensorisch begabten Lebensformen?«
    Der Di-Analytiker hüstelte. »Sie ist in erster Linie kurz. Wenn

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