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Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv

Titel: Flaming Bess 07 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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war es, was ich in aller Kürze vorbringen wollte.« Er lächelte selbstgefällig. »Von Ovationen bitte ich abzusehen.«
    Flaming Bess seufzte. Eine Falle? Denkbar, aber sie glaubte nicht daran. Diese Verzweiflung, diese Trauer, die sie wahrgenommen hatte, diese Todesangst … Nein, Trimalorius mußte sich irren. »Ich schlage vor«, sagte sie laut, »wir stimmen ab. Wer für eine Expedition zum grünen Stern ist, hebt die Hand.«
    Sofort glitten die Hände von Di Grey, Chip Chipansky, Vira Mandala und Fortunato Stengel in die Höhe; nach einem kurzen Zögern folgte Ken Katzenstein — und sogar Trimalorius.
    »Nun, Glory?« fragte Bess sanft.
    Die Psychonautin schien mit sich zu kämpfen. Schließlich holte sie tief Luft. »Einverstanden«, sagte sie. »Aber nur unter der Bedingung, daß alle denkbaren Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden.«
    »Darauf kannst du dich verlassen«, erklärte Bess. »Chip, du kümmerst dich um die astronomische Auswertung. Von mir aus kannst du die gesamte Rechenkapazität des Kl-Computers für die Suche nach dem grünen Stern einsetzen. Er muß zu finden sein! Orientiere dich an diesem aus sechs Sonnen bestehenden Mehrfachsternsystem, von dem ich dir berichtet habe. Katz und Fortunato, ihr habt acht Stunden Zeit, um das Schiff gründlich durchzuchecken. Ich möchte sicher sein, daß sich die NOVA STAR in erstklassigem Zustand befindet, wenn wir den Ringplaneten anfliegen. Vira, du überprüfst sämtliche Funkfrequenzen — vielleicht versucht die fremde Entität, auch auf technische Weise mit uns in Kontakt zu treten. Di Grey, von dir brauche ich eine Liste aller bekannten Lebensformen, die über extrasensorische Kräfte verfügen. Und Sie, Trimalorius … «
    »Schönste Kommandantin?« Der Händler beugte sich nach vorn und starrte sie mit penetranter Lüsternheit an. »Wie kann ich Sie glücklich machen?«
    »Indem Sie Ihre Erinnerungen durchforschen«, erwiderte Bess trocken. »Möglicherweise gibt es in Ihrem zweifellos überreichen Erfahrungsschatz Hinweise auf die Natur unserer hilfsbedürftigen Entität.«
    »Wie Sie meinen«, murmelte Trimalorius. »Ah, und darf ich mir die Frage erlauben, womit Sie, meine Liebe, die nächsten Stunden verbringen werden?«
    Flaming Bess schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. »Ich werde mich um das große Ganze kümmern«, sagte sie. »Beantwortet das Ihre Frage?«
    »Sicher«, brummte der Händler. »Sicher. Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber in diesem Moment wünsche ich mir, das große Ganze zu sein … Können Sie sich das vorstellen?«
     
     
     
    Du erwachst, und du weißt es nicht.
    Du öffnest die Augen, doch was du siehst, erreicht dich nicht.
    Du weißt nicht, wer du bist, und es spielt keine Rolle für dich.
    Du hast dein Ich vergessen, deine Erinnerungen verloren, deinen Willen eingebüßt. Du bist ein Werkzeug, eine Marionette. Du hängst an unsichtbaren Fäden, und der Puppenspieler sitzt in deinem Kopf, im weichen Gewebe deines Gehirns.
    Der Puppenspieler ist ein winziges Wunderwerk der Technik, eine knapp fünf Millimeter durchmessende Kugel aus einem antimagnetischen, gewebeneutralen Material, die — ohne dein Wissen — operativ in den Thalamusbereich deines Zwischenhims verpflanzt wurde.
    Die Kugel ist ein psychotronischer Sender.
    Der Sender nutzt das chemoelektrische Potential deines Gehirns, um in regelmäßiger Folge psychotronische Impulse abzustrahlen, Signale, die ohne Zeitverlust den Pararaum durcheilen und noch in vielen Lichtjahren Entfernung empfangen werden können. Der Energiebedarf des Senders ist minimal, weil er nach den Prinzipien extrasensorischer Phänomene funktioniert, aber dennoch hast du von Zeit zu Zeit gespürt, daß etwas in deinem Kopf arbeitet, ohne daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.
    Jetzt ist es nicht weiter wichtig für dich.
    Du hebst den Kopf, und du weißt es nicht.
    Der Sender lenkt dich, der Puppenspieler. Er ist über mikroskopisch kleine Kontakte mit dem Neuronen deines Gehirns verbunden und steuert dich durch gezielte Reizung der Synapsen, der Schaltstellen zwischen den Nervenzellen.
    Er sagt dir, was du zu tun hast, und du gehorchst.
    Du stehst auf.
    Du bist in deiner Kabine im Kommandodeck der NOVA STAR, aber das bedeutet dir nichts. Du hast keine Beziehung zu deiner Umgebung, weil du dir selbst fremd geworden bist. Du handelst rein mechanisch, ohne zu denken, ohne zu reflektieren, ohne dir deiner selbst bewußt zu sein.
    Das Ich, das du einst warst, existiert in

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