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Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Titel: Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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haben; nicht mehr. Ich weiß in etwa, wie viele Leute für ihn arbeiten.«
    Er grinste.
    »Früher waren es mehr. Aber alles fällt auseinander, alles. Okay, Chefin, mit den Killerkommandos werden Sie spielend fertig, aber brenzlig wird es, wenn Sie den Club erreichen. Der Goldene verschanzt sich mit Sicherheit im Hinterzimmer, er ist ein feiger Hund, die Schmutzarbeit hat er schon immer andere machen lassen. Aber seine Gorillas werden dasein, und die werden alles tun, um Ihnen ‘ne akute Bleivergiftung anzuhängen.«
    »Und das Schloß?« fragte Bess. »Das Zweite Schloß?«
    Der Krumme verdrehte die Augen. »Wo wird’s schon sein? Im Hinterzimmer, im Safe, auf dem der Goldene mit seiner MP sitzt und es gar nicht erwarten kann, Sie umzupusten, Chefin.«
    »Du hast eine wirkungsvolle Art, mir Mut zu machen, Krummer. Aber danke für die Informationen — ganz gleich, woher du sie hast … «
    »Hab große Ohren, Chefin«, grinste der Zwerg. »Muß ich wohl irgendwo aufgeschnappt haben. Rein zufällig.«
    »Rein zufällig — sicher.« Die Maschinenpistole im Anschlag, stieß Flaming Bess das Tor mit der Schulter auf. Die Straße war wie leergefegt. Das einzige lebende Wesen war ein struppiger, abgemagerter Hund, der am Ende des Blocks in einer umgekippten Mülltonne wühlte und beim Knarren des Torflügels furchtsam zusammenzuckte.
    »Ausgestorben«, knurrte der Krumme und blickte bedeutungsvoll zu der zerschossenen Limousine hinüber. »Und das im wahrsten Sinne des Wortes.«
    Er schob sich an ihr vorbei und hastete gebückt die Straße hinunter. Bess folgte ihm. In der Ferne jaulte noch immer die Polizeisirene, aber das war der einzige Laut außer ihren gedämpften Schritten. Sie erreichten das Ende des Blocks und kauerten sich hinter einen ausgeplünderten Lieferwagen. Die halbe Fahrbahn war von aufgebrochenen Kisten und verdorbenem Obst übersät, und der süßliche Fäulnisgestank verpestete die Luft.
    »Dort, Chefin«, flüsterte der Krumme. »Sehen Sie?«
    Einen Block weiter lehnte ein weißgekleideter Mann lässig an einer Straßenlaterne und säuberte sich mit einem Stilett die Fingernägel. Zwei weitere Männer spielten auf der Kühlerhaube einer schwarzen Limousine Karten.
    »Die Killer des Goldenen«, erklärte der Zwerg überflüssigerweise.
    Wortlos schlich Flaming Bess zur offenen Fahrertür des Lieferwagens und setzte sich hinter das Steuer. Der Zündschlüssel steckte noch.
    Der Krumme riß die Beifahrertür auf. »He, haben Sie überhaupt einen Führerschein, Chefin?«
    »Still!«, herrschte ihn Bess an. »Steig ein. Wir machen eine kleine Spazierfahrt zum Candy Club.«
    Der Zwerg gehorchte. »Klasse Idee, Chefin. Lieber zur Hölle fahren als zu Fuß gehen, was?« Er kicherte.
    Bess drehte den Zündschlüssel. Der Motor tuckerte, dann sprang er lärmend an, und Bess gab Gas. Mit quietschenden, durchdrehenden Reifen rutschte der Lieferwagen über das verstreute Obst, entging nur knapp der Kollision mit einem Laternenpfahl und brauste dann die Straße hinunter, wo die Killer des Goldenen warteten.
    Der Mann in dem weißen Anzug ließ das Stilett in der Jackentasche verschwinden und hielt mit einemmal einen langläufigen Revolver in der Hand. Die beiden Kartenspieler brachten klobige MPs zum Vorschein und eröffneten sofort das Feuer.
    »Vorsicht, Chefin!« kreischte der Krumme. »Die wollen Sie umbringen!«
    Dann lachte er wie besessen. Er schien sich prächtig zu amüsieren.
    Eine Kugel traf die Windschutzscheibe und zerlegte sie in tausend Splitter. Fluchend riß Flaming Bess das Steuer herum. Der Wagen schleuderte am Rinnstein entlang, rammte einen Hydranten und raste weiter in Schlangenlinien auf die Killer zu. Das Hämmern der Maschinenpistolen vermischte sich mit dem Hämmern ihres Herzens. Durch die gesprungene Windschutzscheibe konnte sie kaum etwas erkennen.
    Schemenhaft tauchte plötzlich der Mann in dem weißen Anzug vor der Kühlerhaube auf und gab einen Schuß aus seinem Revolver ab, der Bess nur knapp verfehlte. Dann hörte man einen dumpfen Schlag, und der Mann flog zur Seite. Als er auf dem Bürgersteig aufprallte, zuckten bläuliche Entladungsblitze aus seinem Brustkorb.
    Wieder riß Flaming Bess das Steuer herum, rammte die Limousine, hinter der sich die beiden anderen Killer verschanzt hatten, und trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Der Wagen raste davon und ließ die Limousine mit eingedrückter Seite hinter sich zurück.
    »Saubere Arbeit, Chefin!« krähte der Krumme.
    Am

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