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Flamingo (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Flamingo (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Flamingo (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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nervös. Meine Handflächen waren feucht, ich tigerte ziellos durch meine Wohnung, ließ eine Pfanne auf dem Herd anbrennen. Schließlich schlüpfte ich in Turnhose, Laufschuhe und ein Sweatshirt und joggte eine Runde entlang des Uferdamms am Fluß und auf der Esplanade Street wieder zurück. Ich duschte, zog mich um – frische Khakihosen und ein langärmeliges Jeanshemd. Dann schnallte ich mir das Holster der Beretta um den Knöchel, steckte die .45er Automatik in die rechte Seitentasche meiner Armeejacke. In die linke Tasche kam der braune Umschlag mit den fünfzig Eintausenddollarnoten. Ich knöpfte die Tasche zu und fuhr den Pickup aus der Garage. Der Himmel erstreckte sich von Horizont bis Horizont in kräftigem Grau, ein scharfer Wind blies vom Golf, und ich konnte riechen, daß Regen in der Luft lag. Meine Hände hinterließen feuchte Abdrücke auf dem Lenkrad.
    Als ich den Mississippi auf der Huey-Long-Brücke überquerte, fielen durch die Stahlträger die ersten Regentropfen vom gewölbten Himmel. Der Fluß tief unter mir war breit und gelb, und weißer Schaum spritzte vom Bug der Lastkähne, die Öl transportierten. Die Trauerweiden entlang der Uferböschung bogen sich im Wind. Als meine Reifen unter lautem Getöse die lange Auffahrt aus Metallplatten auf der anderen Seite der Brücke hinunterrollten, sah ich hinten zwischen den Eichen links des alten Highway 90 die Bar, ein flaches Ziegelhaus mit Flachdach. Neonschilder, die für Jax- und Dixie-Bier warben, leuchteten in den regenverschmierten Fenstern, und als ich knirschend in den Muscheln auf dem Parkplatzboden zum Stehen kam, sah ich in einem fabrikneuen blauen Buick Ray Fontenot, Lionel Comeaux und eine rothaarige Frau.
    Die Frau saß hinten. Fontenot saß auf dem Beifahrersitz und hatte die Tür ein Stück geöffnet. Ein Bein lag ausgestreckt im leichten Regen auf den Muscheln.
    »Parken Sie Ihre Karre und steigen Sie ein«, sagte er.
    »Wo fahren wir hin?«
    »Nicht weit. Sie werden schon sehen. Steigen Sie ein.«
    Ich machte den Motor aus, schloß meinen Wagen ab und setzte mich hinten neben die Frau. Sie trug Levi’s-Jeans, eine offenstehende Lederjacke und ein gelbes T-Shirt ohne BH, so daß sich ihre Nippel unter dem Stoff abzeichneten. Das benebelnde Aroma von Marihuana machte die Luft im Auto schwer und stickig.
    »Daß Sie sich gerade hier einen Joint reinziehen müssen«, sagte ich.
    »Was geht Sie das an«, sagte Lionel.
    »Es geht mich sehr wohl was an, wenn ich in Ihrem Wagen sitze«, sagte ich.
    »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Sie werden nicht lange hier drin sitzen«, sagte er.
    »Was?«
    Er startete den Motor, fuhr den Buick hinter den Nachtclub, wo er unter einer großen Eiche parkte.
    »Was wird hier gespielt?« sagte ich.
    »Hosen runter«, sagte er. Er stieg aus, ging um den Wagen herum und öffnete meine Tür. »Steigen Sie bitte aus.«
    »Diese Prozedur muß jeder durchmachen. Dann fühlen sich alle gleich wohler, und es kommen keine Spannungen auf«, sagte Fontenot.
    »Mir ist nicht wohl dabei. Wer ist das Mädchen? fragte ich.
    »Seh’ ich für Sie wie ein Mädchen aus?« sagte sie. Das Weiße ihrer grünen Augen war rot umrändert von der Wirkung des Joints.
    »Wer ist sie?« sagte ich zu Fontenot.
    »Das ist Kim. Sie ist eine Freundin, ein netter Mensch«, sagte er.
    »Ich steh nicht gerne hier draußen im Regen. Steigen Sie jetzt bitte aus«, sagte Lionel. Beim Sprechen hatte er sein Gesicht in scharfem Winkel von mir abgewendet, als gälten seine Worte einem Laternenpfahl.
    »Was macht sie hier?« sagte ich.
    »Gewisse Leute haben einen Narren an ihr gefressen. Sie kann hingehen, wo sie will. Aber lassen Sie uns mal mit unserem Geschäft fortschreiten, Sir«, sagte Fontenot.
    »Junge, da trägt aber einer schwer an seinem Ego. Mit wem hat der denn bislang Geschäfte gemacht?« sagte Kim. Das rote Haar war über einem Ohr hochfrisiert. Als sie merkte, daß ich sie ansah, reckte sie ihr Kinn hoch in die Luft und schüttelte das Haar aus dem Nacken.
    »Er ist bloß vorsichtig. Er meint es nicht persönlich«, sagte Fontenot. »Aber halten wir uns nicht länger auf, Mr. Robicheaux.«
    Ich stieg aus, damit Lionel meinen Körper von oben bis unten abtasten konnte. Er zog mir das Hemd aus der Hose, klopfte unter meine Arme, tastete meine Wirbelsäule ab, untersuchte meine Hosentaschen und Hosenbeine.
    »Meinen Sie, daß Sie so viel Schießzeug brauchen?« fragte er.
    »Alte Angewohnheit«, sagte ich.
    Fontenot sah

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