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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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dann springst du, so weit du kannst.«
    »Mach ich.« Sie drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
    Hand in Hand schnellten sie herum.

    Atmeten tief durch.
    Hand in Hand rannten sie zum Rand der Klippe – und sprangen in die undurchdringliche Dunkelheit.

17
    D er Wind rauschte in Dougs Ohren. Tief unter ihnen gurgelte schäumend der Ozean, hohe Wellen brachen sich im Mondlicht an den Klippen. Doug und Firebird wirbelten durch die Luft, ein Sprung ins Ungewisse, ins eiskalte Wasser … oder auf die Felsen, die wie gigantische schwarze Zähne aus dem Meer ragten.
    Bitte, lieber Gott, mach, dass wir uns bei dem Aufprall nicht das Genick brechen, betete Doug heimlich. Ich will leben. Aber …
    Bitte, lieber Gott, lass wenigstens Firebird weiterleben.
    Dann tauchte er unter, tief und hart, dass er nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Verzweifelt strampelte er, ruderte mit den Armen, wollte, musste Firebird helfen, an die Wasseroberfläche zu kommen.
    Sie war nicht mehr da. Verschwunden in den schwarzen Fluten.
    Bitte, lieber Gott, lass Firebird weiterleben.
    Er strampelte und ruderte, hektisch bemüht, eine Hand zu packen, einen Fuß … erwischte eine Haarsträhne … endlich hatte er sie gefunden! Er kraulte mit kraftvollen Bewegungen an die Oberfläche, dabei
zerrte er sie hinter sich her. Er tauchte auf, spürte die frische Luft, die sich nach dem eisigen Meerwasser fast warm anfühlte, und sog gierig den kostbaren Sauerstoff in seine Lungen. Er schwenkte zu ihr herum.
    Er hielt ein Büschel Seegras in der Hand.
    Die Wellen schlugen über ihm zusammen. Der Mond malte die dunkle Wasserfläche schiefergrau.
    Firebird war nirgends zu entdecken.
    Er atmete tief durch, tauchte und schwamm in einem immer größer werdenden Radius, verzweifelt auf der Suche … Er hatte sie an der Hand gehalten, der Aufprall auf dem Wasser hatte sie auseinandergerissen. Sie konnte nicht allzu weit weg sein.
    Ihm ging die Puste aus. Er tauchte abermals an die Oberfläche. Spuckte Wasser, hechelte nach Luft, hielt dabei Ausschau nach einem blonden Schopf, dem geliebten Gesicht.
    Nichts. Sie blieb verschollen.
    Eine Welle hob ihn hoch, und er blickte an sich hinunter. Anscheinend hatte er sich verletzt, sich bei dem Sprung die Haut aufgerissen.
    Irgendetwas klatschte neben ihm aufs Wasser, erzeugte eine kleine Fontäne, und Doug realisierte unterbewusst … Nein, diese Varinski-Bastarde schossen von oben auf ihn.
    Er tauchte abermals, schwamm wieder in Kreisen, und dieses Mal gewahrte er einen Schatten. Hell und opalisierend im Wasser, wie ein Licht in der Dunkelheit. Er schwamm darauf zu, streckte die Hand danach aus, spürte, wie etwas seine Haut streifte.
    Ein Gewirr aus Tang, verknäult, schwebend. In seiner
Mitte schimmerte etwas, wie ein Spiegel, etwa zehn Quadratzentimeter groß.
    Was war das? Woher kam es? Handelte es sich bei dem Ding womöglich um ein geheimnisvolles Seeungeheuer?
    Er steckte seine Hand in die gallertartige Masse, fühlte borstige Tentakel und griff nach dem schimmernden Lichtrechteck.
    Kaum umschloss er die flache, irisierende Kachel mit seiner Hand, durchfuhr ihn ein Schmerz, als hätte er sich verbrannt.
    Trotzdem ließ er nicht los. Seine Finger ertasteten noch etwas, Firebirds Körper, der einen halben Meter unter der Wasseroberfläche trieb. Er umklammerte ihre Taille und versuchte, sie nach oben zu ziehen.
    Sie wehrte sich nicht, war mehr tot als lebendig. Vermutlich hatte sie in den eisigen Fluten keine Luft mehr bekommen und das Bewusstsein verloren.
    In fieberhafter Hast tastete er ihren Körper ab, bis er ihren Kopf zu fassen bekam. Überall war Seetang. Lange Tentakel wickelten sie ein, hielten sie gefangen, raubten ihr das Leben. Ein klebriger Tangarm schlang sich um ihre Haare. Würgte ihren Hals, wo das merkwürdige Leuchten pulste und verglühte, gleich einem Indikator für Firebirds Vitalfunktionen.
    Nein. Er würde nicht aufgeben, er ließ sie nicht gehen. Niemals.
    Hektisch zerrte er an dem Tanggewirr, kämpfte mit der Strömung, der lähmenden Kälte.
    Eine riesige Woge katapultierte ihn aus dem Wasser.
    Der Tang hielt sie gnadenlos und unbarmherzig fest.

    Er packte den Tang, holte tief Luft und tauchte abermals nach unten, versuchte es mit dem Messer, das er im Gürtel trug. Seine Finger waren ungeschickt, seine Haut brannte, seine Nervenenden paralysiert von der Kälte.
    Wenn er wieder auftauchte, dann nur mit Firebird. Sollte es ihm nicht gelingen, sie zu retten, würden sie gemeinsam

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