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Flammen Der Nacht -4-

Flammen Der Nacht -4-

Titel: Flammen Der Nacht -4- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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geschlossen hatte, missbilligte nämlich Vadims Pläne.
    Vadim gab einen Scheißdreck auf diesen schwachsinnigen alten Pakt. Zumal er absolut nicht mehr zeitgemäß war. Die jungen Varinskis genossen das zweifelhafte Privileg, sich in Beutejäger zu transformieren: in Frettchen, Schlangen, Ratten … Für Vadim war das Schnee von gestern. Wer heuerte solche obskuren Typen heutzutage noch als Killer an?
    Keiner.
    Schlimmer noch, die meisten von den Jungs waren
inzestuöse Idioten, zu blöd, um sich selbst am Hintern zu kratzen.
    Diese Schlaffis sollten ihn nie wieder behelligen. Nein, sie würden voll wie die Haubitzen mit dem brennenden Haus verkokeln.
    Falls der Fürst der Finsternis sich einbildete, dass er Vadim mit dem bescheuerten Pakt einen Gefallen tat, und dafür dessen bedingungslose Loyalität einforderte, hatte er falsch gedacht. Vadim hatte in Amerika gelebt und das organisierte Verbrechen für sich entdeckt. Korruption hieß das Zauberwort. Mafiamethoden. Damit würde seine Bande demnächst ihre Brötchen verdienen.
    Luzifer und der Pakt konnten ihm künftig gestohlen bleiben.
    Auf dem Weg zur Tür warf er noch einen Blick durch den verwahrlosten Wohnraum.
    Ein Streifen Sonnenlicht, der durch das Fenster fiel, erhellte Onkel Ivan, ohnmächtig und ahnungslos, welches Schicksal ihn erwartete. Eigentlich war es eine himmelschreiende Gemeinheit, dachte Vadim – der alte Typ musste leiden, und der Teufel kam wie üblich ungeschoren davon.
    Vadim verpasste dem holzgedrechselten Türrrahmen eine Extraportion Benzin.
    Onkel Ivan schnupperte. Und hob den Kopf. »Wer ist da?«, schnappte er.
    Vadim erstarrte.
    Der Alte blickte sich im Zimmer um, als könnte er sehen, und einen Herzschlag lang glaubte Vadim, der Blick seines Onkels fixierte ihn und den Benzinkanister.
Als er keine Antwort bekam, nahm Ivan einen langen Schluck aus der Wodkaflasche, und der Adamsapfel an seinem faltig zerfurchten Hals hüpfte. Er wälzte sich hustend am Boden, dann war es still.
    Vorsichtig schlich Vadim sich rückwärts aus dem Haus. Draußen verteilte er das übrige Benzin großzügig auf der Veranda, unter den Fenstern und auf der wackligen Vortreppe. Onkel Ivans grausiges Schicksal war besiegelt.
    Mit entsprechendem Sicherheitsabstand zündete Vadim ein Streichholz an und warf es auf das benzingetränkte Holz.
    Das Haus fing zischend Feuer. Gierig leckten die Flammen an den Holzpfosten. Funken tanzten unter den Fenstern, wirbelten durch die offene Haustür in den Flur.
    Vadim hörte den ersten Schrei, und Georgly kam um die Ecke gelaufen, sein Gesicht rußgeschwärzt, seine Augenbrauen angesengt. »Du hast vorhin was von drei Minuten erzählt.« Er fuchtelte mit seiner Armbanduhr vor Vadims Nase herum. »Nicht zwei Minuten und vierzig Sekunden. Verdammt, was ist auf einmal in dich gefahren? Du hättest mich fast umgebracht!«
    »Uff.« Vadim zuckte in gespieltem Bedauern mit den Schultern. »War nicht so gemeint.«
    Georgly fauchte, das gutturale Fauchen eines wütenden Tigers.
    Vadim drehte den Kopf und fixierte Georgly. Ein Blick genügte.
    Und Georgly wich zurück.
    Damit der Teufel null Chance hatte, ihn zu kontrollieren,
verwandelte Vadim sich nie in ein Raubtier, wie es ihm der Pakt ermöglichte. Dafür hatte er eine andere Gabe. Er konnte Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Immer schon. Und das war echte Macht.
    »Wenn du mitwillst, steig in den Bus«, knurrte Vadim.
    »Klar komm ich mit. Ich bin deine rechte Hand. Meinst du, ich würde dich hängenlassen?«, protestierte Georgly.
    »Ich wusste, dass du das sagen würdest.« Vadim zeigte mit einer ausladenden Geste auf das flammende Inferno. »Hier haben wir sowieso nichts mehr verloren.«
    Gellende Schreie drangen aus dem brennenden Haus. Die Varinski-Idioten verbrannten bei lebendigem Leib.
    Sämtliche Busfenster waren heruntergelassen. Seine Männer verfolgten die Szene, und Vadim vernahm ihr leise konsterniertes Getuschel. Unschlüssig, ob sie gegen ihren Anführer meutern sollten, der soeben ihr Zuhause und ihre Brüder abfackelte.
    »Los, ab in den Bus!«, wies Vadim Georgly an. »Halt die Männer in Schach.«
    Georgly, der dienstbeflissen loslief, hielt mitten in der Bewegung inne. »Wann kommst du nach?«
    »Wenn hier alles erledigt ist.« Vadim grinste angesichts des Gestanks von brennender Dämmwolle und elektrischen Kabeln, lachte, als die Flammen einen der aufgestapelten Benzinkanister erreichten und die Explosion das Erdreich erschütterte. Als die

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