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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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deinen Verletzungen gefragt. Sie sagt, sie sehen fürchterlich aus. Jetzt steig endlich aus diesem Loch und nimm die Waffe.«
    Bruno schaute seinem Ziehbruder in die Augen. »Mir geht’s gut. Ich möchte lieber weitergraben.«
    Das eintretende Schweigen war spannungsgeladen. Dann meldete sich überraschenderweise Davy zu Wort.
    »Oh Mann, wenn das nicht rührend ist.« Seine harsche Stimme triefte vor frostiger Ironie.
    Kevs Blick zuckte zu seinem ältesten Bruder. »Was meinst du?«
    Davy schippte seine Schaufelladung Erde provozierend nahe vor Kevs Stiefel. Ohne mit der Wimper zu zucken, ließ Kev es sich gefallen, bis zu den Knien mit Matsch bespritzt zu werden. Er schaute seinen Bruder wortlos an, während er auf eine Antwort wartete.
    Davy richtete sich auf und lockerte gemächlich seine verkrampften Muskeln. »Es wärmt mir immer wieder das Herz zu sehen, wie du ihn verhätschelst.«
    Bruno klappte der Mund auf, aber Kev kam ihm zuvor. »Verhätscheln?«, knurrte er. »Was zur Hölle …? Der Junge hat um sein Leben gekämpft!«
    »Genau das meine ich«, gab Davy zurück. »Der Junge. Der arme kleine Bruno, der nie einen Vater hatte.«
    »Was?«, stieß Bruno hervor. »Welche Rolle spielt hier bitteschön mein nicht vorhandener Vater?«
    Aber beide Männer ignorierten ihn, während sie sich ein grimmiges Blickduell lieferten.
    »Du nennst das nicht verhätscheln?«, fragte Davy. »Deinen hysterischen Anfall, als du Seans Anruf bekommen hast? Deinen Ausraster in Tams Küche? Die Tatsache, dass du deine Reise abgebrochen hast, um diesem besserwisserischen, undankbaren Rotzlöffel zu Hilfe zu eilen?«
    Bruno schnappte nach Luft. »Wen nennst du hier einen Rotzlöffel?«
    Noch immer taten beide Männer, als wäre er nicht da. Davys Kopf ragte aus dem Loch heraus, und er durchbohrte Kev mit seinen Blicken. Die Augen glitzerten in seinem schlammbesudelten Gesicht noch heller als sonst.
    Sean, der ebenso glücklich darüber wirkte hier zu sein wie der Rest kämpfte sich über den Erdwall. Er runzelte die Stirn. »Solltest du nicht den Bergrücken im Auge behalten? Wir dürfen nicht nachlässig werden, sonst schlachten diese Dreckskerle uns ab.«
    Kev nickte mit dem Kinn in Davys Richtung. »Ich warte darauf zu erfahren, was sein Problem ist.«
    Sean registrierte Davys Gesichtsausdruck. »Oh Scheiße, ausgerechnet jetzt?«
    »Ja, jetzt«, bestätigte Kev.
    Mit der Entschlossenheit eines Vampirjägers, der einen Pflock in das Herz eines Untoten treibt, stieß Davy seine Schaufel in den Boden. »Ich habe die letzten zwei Stunden darüber gebrütet und eine Theorie entwickelt.«
    »Dann lass mal hören«, forderte Kev ihn auf.
    Davy lehnte sich zurück und schaute zum Himmel. »Als Margot mit Jeannie schwanger war, hat sie dieses Album gehört, um sich abzulenken, wenn sie an morgendlicher Übelkeit litt.«
    »Ach ja?«, sagte Bruno. »Und wie genau steht dieses entzückende private Detail in Zusammenhang mit dem vorliegenden Problem?«
    »Du hältst den Mund«, raunzte Davy ihn an. »Mit dir spreche ich nicht.«
    »Oh, bitte entschuldige! Ich hatte ganz vergessen, dass ich ja nur dieser besserwisserische, undankbare Rotzlöffel bin.«
    Kev gab ihm mit einem Winken zu verstehen, dass er still sein sollte. »Sprich weiter«, befahl er.
    Davy streifte seine schlammverkrusteten Handschuhe ab und wischte sich mit dem Handrücken durchs Gesicht. »Margot ist inzwischen nicht mehr schwanger«, fuhr er fort. »Trotzdem wird sie jedes Mal grün um die Nase, wenn sie diese Musik hört. Dabei war es ihr Lieblingsalbum.«
    Ein Muskel zuckte in Kevs Kiefer. »Wie bedauerlich. Und weiter?«
    »Als ich das letzte Mal ein Grab im Wald ausheben musste, war es deins.«
    Die Worte hingen in der Luft wie ein böser Fluch, der alle zu Stein erstarren ließ. Reglos verharrten sie im strömenden Regen.
    Connor kam über den Erdhügel gehumpelt und starrte sie fassungslos an. »Ihr seid alle hier versammelt? Sollten diese Bastarde uns in diesem Tal umzingeln und uns einen nach dem anderen abknallen, ist das unsere eigene Schuld.«
    Niemand ging auf seinen Vorwurf ein. Connors Augen wurden schmal vor Argwohn.
    »Was willst du dann hier?«, wollte Bruno wissen.
    Connor warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Ihn ablösen.« Er zeigte auf Davy. »Er schuftet schon seit zwei Stunden. Das war doch der Plan, oder? Dass wir uns abwechseln?«
    Niemand bewegte sich. »Was zum Henker ist hier los?«, explodierte Connor.
    »Ich warte noch immer auf die

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