Flammen des Himmels
Zufriedenheit entgegen. Als sie jedoch abgeräumt und Lothar gebeten hatte, zu spülen, wandte sie sich an ihren Bruder und Faustus.
»Da ihr als verheiratete Männer geltet, müsst ihr auch die Pflichten erfüllen, die damit verbunden sind. Der Söldnerhauptmann Arno, den Heinrich Krechting mit der Verteidigung des Mauerabschnitts hier bei uns beauftragt hat, will heute Abend seine Truppe nach Soldatenart vereidigen. Ihr müsst hingehen, euch ebenfalls Waffen geben lassen und den Eid sprechen.«
»Aber dann sind wir an diese Leute gefesselt«, wandte Faustus ein.
Er war nie ein richtiger Wiedertäufer gewesen und fand diese Gruppierung nun, nachdem sie zur Vielweiberei aufrief, nur noch ekelhaft. Auch Helm hatte jegliche Begeisterung verloren. Dennoch klopfte er seinem Freund auffordernd auf die Schulter.
»Wer mit dem Wolfsrudel mitläuft, muss auch mit ihm heulen. Ebenso wie die Ehen, die wir heute geschlossen haben, gilt auch der Schwur nicht, den wir gleich leisten werden. Ich kämpfe nur für mich und meine Familie. Für einen Bockelson aber, einen Knipperdolling, einen Rothmann und wie sie alle heißen, trage ich meine Haut nicht zu Markte.«
»Ich auch nicht!« Faustus nickte Helm zu und folgte ihm nach draußen, während Frauke und Lothar in der Hütte zurückblieben.
»Ich freue mich, dass du das mit dem Eid gewusst hast«, sagte Lothar mit einem bewundernden Blick.
»Ihr anderen habt den Aufruf auch gehört, ihn aber in der ganzen Aufregung vergessen. Wir sollten uns eilen, denn ich will nicht, dass Helm und Faustus uns bei ihrer Rückkehr überraschen. Es wäre meinem Bruder gegenüber ungerecht, der zu seinem Leidwesen auf das Vergnügen verzichten muss, das eine Ehe normalerweise bietet.«
Noch während sie sprach, prüfte Frauke nach, ob alle Fensterläden geschlossen waren, stellte dann die Öllampe so, dass diese nur den vorderen Teil der Hütte beleuchtete, und begann, sich im dunklen Bereich neben dem Bett auszuziehen.
Lothar blieb unsicher neben ihr stehen. Zwar drängte es ihn, sie zu besitzen, gleichzeitig aber kämpfte er mit seiner eigenen Unsicherheit. Bisher hatte er nur ein Mal mit einer Frau geschlafen, und das war eine erfahrene Hure gewesen. Nun stand ein junges Mädchen vor ihm, das er verehrte und das er nicht enttäuschen wollte.
»Was ist mit dir? Willst du dich nicht mit mir vereinen?«, fragte Frauke ernüchtert.
»Doch … ich … Es gibt nichts, was ich lieber täte!« Lothar begriff, dass er die Initiative ergreifen musste. Rasch legte er sein Kleid ab und dann auch das Hemd. Darunter war er ebenso nackt wie sie. Nun spürte er, wie ihm das Blut in die Lenden schoss, und er musste an sich halten, um nicht einfach über Frauke herzufallen.
»Du bist so wunderschön«, flüsterte er ihr ins Ohr.
Sie antwortete mit einem Lachen. »Das sagst du, obwohl du mich nicht sehen kannst?«
»Es ist die Wahrheit.« Lothar streckte die Arme aus und berührte sie an der Schulter. Sofort zuckte sie zurück, kam dann aber auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Brust. Kühner geworden, tat er das jetzt auch bei ihr und hörte sie scharf einatmen. Doch als er die Hand wieder zurückzog, klang sie ein wenig enttäuscht.
»Warum umarmst du mich nicht und küsst mich?«
Diesen Wunsch erfüllte Lothar ihr auf der Stelle. Während er sie mit den Armen umfing und ihr sanft über den Rücken strich, schmiegte sie sich an ihn wie ein Kätzchen. Sie roch gut, fand er und beschloss, kühner zu werden.
»Wenn wir uns vereinen wollen, musst du dich aufs Bett legen!«, sagte er mit gepresster Stimme.
Frauke gehorchte und zog ihn mit sich. Als sie sein Gewicht auf sich spürte, stöhnte sie kurz auf. Doch da stützte Lothar sich mit den Unterarmen ab und suchte mit seinen Lippen ihren Mund. Eine Zeitlang lagen sie so Haut an Haut, bis Lothar die Anspannung nicht mehr aushielt und sich zwischen ihre Beine schob. Frauke spreizte diese unwillkürlich, spürte, wie etwas gegen ihre empfindlichsten Teile drückte und dann langsam in sie eindrang.
Ein kurzer Schmerz brachte sie beinahe dazu, Lothar von sich wegzudrücken. Dann aber rief sie sich selbst zur Ordnung. Sie hatte beschlossen, sich ihm voll und ganz zu schenken, und das wollte sie tun. Außerdem ließ der Schmerz nach und machte einem gewissen Spannungsgefühl Platz, das sie jedoch nicht als unangenehm empfand. Nun gefiel es ihr sogar, sein Glied ganz in sich zu spüren. Als er sich langsam vor- und zurückbewegte, hätte sie ihn
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