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Flammenbrut

Titel: Flammenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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ihnen ja selbst erzählen.»
    Er ging die wenigen Treppen hinunter auf den Fußweg. Seine Stiefel spritzten durch die schlammigen Pfützen.
    «Nur eins noch. Ich würde mir an Ihrer Stelle nicht nochmal eine Katzenklappe einbauen lassen, wenn Sie die neue Tür einpassen
     lassen. Wer das auch getan hat, er könnte sich beim nächsten Mal mehr Mühe geben. Mit einem Schlauch |304| könnte er das Benzin dann gleich in Ihre Wohnung laufen lassen.»
    Er sah sie noch einen Augenblick lang an, um sicherzugehen, dass seine Worte sie erreicht hatten. Dann zwinkerte er ihr zu.
    «Die Katze muss dann eben warten, bis Sie sie reinlassen.»

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    |305| Kapitel 17
    Kates Geburtstag fiel auf einen grauen, windigen Tag, an dem man alle Lichter einschalten musste, um sich gegen das erbarmungslose
     Zwielicht zur Wehr zu setzen, und der bevorstehende Frühling einem in weiter Ferne erschien. Sie hatte vorher kaum einen Gedanken
     an diesen Tag verschwendet; es war einfach zu viel geschehen, um sich mit solchen Nichtigkeiten zu beschäftigen. Aber als
     sie an diesem Morgen erwachte, kam ihr zu Bewusstsein, dass sich abermals ein Jahr vom Kalender ihres Lebens gestohlen hatte.
    Auf dem Weg hinaus nahm sie die Post aus dem Briefkasten. Die neue Haustür war gleich am Tag nach dem Brand montiert worden,
     eine stabile Hartholzplatte mit einem kleinen Milchglasfenster. Die Tür zu der leerstehenden Wohnung hatte man ebenfalls ersetzt.
     Ironischerweise hatte ihre eigene Tür nur einen neuen Anstrich benötigt, aber die Kokosmatte vor der anderen hatte wie ein
     Docht gewirkt und das Holz tief verkohlt.
    Ein Polizeiwagen kam die Straße herunter. Kate fragte sich, ob es Zufall war oder Beweis dafür, dass Collins die Patrouillen
     vor ihrem Haus tatsächlich wie versprochen verstärkt hatte. Der Wagen fuhr vorbei, ohne dass einer der Insassen sie angesehen
     hätte, und sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Post.
    |306| Es waren zwei Geburtstagskarten dabei. Eine kam von einer Tante aus Dorset und die andere von einem Mädchen, mit dem sie das
     College besucht hatte. Sie gehörte zu den wenigen, denen sie nach ihrem Umzug ihre Adresse gegeben hatte und die sich gelegentlich
     brieflich bei ihr meldeten. Von Lucy war nichts dabei. Kate spürte einen Anflug von Ärger, der den Schmerz kaschierte. Noch
     nie hatte eine von ihnen den Geburtstag der anderen verpasst. Sie war sich sicher gewesen, dass Lucy ihr eine Karte schicken
     würde, und hatte sich bereits darauf gefreut, sie als Vorwand benutzen zu können, um wieder bei ihr anzurufen. Aber jetzt
     verstärkte die Zurückweisung Kate nur in ihrer Entschlossenheit, genau das nicht zu tun.
    Bei der Arbeit verlor niemand ein Wort über ihren Geburtstag. Früher hatte Clive sich für gewöhnlich daran erinnert, aber
     diesmal offensichtlich nicht. Kate bemerkte, dass sie sich selbst leidtat und Gefahr lief, sich in ihrem Selbstmitleid zu
     suhlen.
Blöde Kuh
, dachte sie wütend und ging in ihr Büro, um sich dort einzusperren.
    Es war fast Mittag, als Clive sich über die Gegensprechanlage meldete. «Da unten ist jemand, der dich sprechen möchte», sagte
     er. Seine Stimme klang merkwürdig. «Kannst du mal kurz runterkommen?»
    «Wer ist es denn?»
    «Ähm   … Ich glaube, das solltest du besser selber feststellen.» Er zögerte leicht. «Aber es ist nichts, weswegen du dir Sorgen machen
     müsstest.»
    Er hatte aufgelegt. Eher verärgert als verwirrt, ging Kate die Treppe hinunter. Sie öffnete die Tür zum Büro. In der Mitte
     des Raums stand ein Polizist.
    «Keine Sorge, es ist alles in Ordnung», sagte Clive hastig. Kate sah, dass er einen schnellen Blick mit Caroline wechselte, |307| aber ihre Aufmerksamkeit galt dem Polizisten. Er war jung und gutaussehend. Er ging auf sie zu. «Kate Powell?» Ihr Mund war
     trocken. «Ja?»
    Sie war sich vage der Tatsache bewusst, dass Clive aufmunternd nickte. Der Polizist schlug ein Notizbuch auf und warf einen
     kurzen Blick darauf.
    «Sie haben heute Geburtstag?»
    «Ähm, ja. Warum, was hat das   …»
    «In dem Fall muss ich Anklage gegen Sie erheben, weil Sie trotz Ihrer vierunddreißig Jahre im Besitz einer unerlaubt jugendlichen
     Figur sind», sagte er und zog mit einem heftigen Ruck seine Uniformjacke auf.
    Klettverschlüsse rissen lautstark auseinander und gaben den Blick auf einen Krawattenlatz über bloßer Brust frei. Der Mann
     machte eine Show daraus, sich beider Kleidungsstücke und auch des Helms zu

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