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Flammenbrut

Titel: Flammenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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Kamera zuging.
    Ich sehe alt aus
, dachte sie ohne Anteilnahme.
    Sie hörte ein leises Krachen. Voller Überraschung sah Kate auf den zerbrochenen Bleistift in ihrer Hand. Sie konnte sich gar
     nicht daran erinnern, ihn aufgenommen zu haben. Sie ließ die beiden Hälften in den Papierkorb fallen und trat ans Fenster.
     Ein wenig weiter die Straße hinunter zweigte dem Haus gegenüber eine Gasse ab. Der Fotograf hätte die Aufnahme von dort aus
     machen können. Oder aus dem Schutz eines der tiefen Hauseingänge heraus.
    Als Clive anklopfte und eintrat, drehte sie sich um. «Es steht also drin?»
    Kate nickte und zeigte mit dem Kopf auf die Zeitung, die immer noch aufgeschlagen auf ihrem Schreibtisch lag. Er las den Artikel
     und faltete die Zeitung dann zusammen.
    «Hm. Schreiben kann er jedenfalls nicht, der Scheißkerl.»
    Sie musste lächeln. Aber das Lächeln war nicht von Dauer.
     
    |345| Die Story hatte in keiner der anderen Zeitungen gestanden, aber jetzt, da sie in einer erschienen war, stürzten sich auch
     die übrigen darauf. Wieder und wieder klingelte das Telefon mit Bitten um Interviews, Informationen. Kate nahm keinen der
     Anrufe entgegen. Caroline, Josefina oder Clive pflegten den Anrufern höflich zu sagen, nein, Kate gebe keine Kommentare ab.
     Mehrere Journalisten kamen sogar ins Büro, erhielten aber denselben Bescheid. Wenn Kate an ihr Fenster trat, konnte sie eine
     Reihe von Fotografen auf der anderen Straßenseite herumlungern sehen. Sie schienen zu frieren, waren aber geduldig. Kate trat
     vom Fenster weg, bevor sie entdeckt werden konnte.
    Als Kate den Inspector anrief, reagierte Collins phlegmatisch. Er hatte den Artikel bereits gelesen.
    «Es musste ja rauskommen, so lange, wie die Sache schon läuft», bemerkte er. «Wir können von Glück sagen, dass wir es überhaupt
     so lange geheim halten konnten.»
    «Was soll ich jetzt machen?»
    Sie hörte ihn seufzen. «Das liegt ganz bei Ihnen. Sie könnten zum Beispiel an die Öffentlichkeit treten. Den Leuten sagen,
     dass Sie immer noch schwanger sind, und hoffen, dass Ellis es sieht und Ihnen glaubt.»
    Kate dachte an das höhnische Grinsen des Journalisten, der die ganze Sache in Gang gesetzt hatte. «Ich glaube nicht, dass
     ich das kann.»
    «Na, dann haben Sie ja Ihre Antwort. Ziehen Sie einfach den Kopf ein und sagen Sie immer wieder: ‹Kein Kommentar.› Der Mord
     ist mittlerweile Schnee von gestern. Die Leute werden sich langweilen, wenn Sie ihnen kein neues Futter liefern.»
    Der Inspector hatte recht, aber es ging schneller, als er erwartet hatte. Am Nachmittag kam Clive zu ihr, um ihr zu |346| erzählen, dass die wartenden Fotografen und Journalisten verschwunden seien.
    «Sie sind einfach alle gleichzeitig abgehauen», sagte er. «Muss wohl was anderes passiert sein.»
    Es handelte sich, wie sie aus den Abendnachrichten erfuhren, um einen Wohnblock, der zusammengebrochen war und der sensationslüsternen
     Presse ausreichend Bildmaterial von Blut und Tod lieferte. Kate Powell war so gut wie vergessen. Einige Zeitungen brachten
     am nächsten Tag kleine Artikel über sie, aber die waren kaum mehr als ein dünner Aufguss des ersten und wurden von der Berichterstattung
     über die dramatischere Story vollkommen überschattet.
    Aber der Schaden war angerichtet. Als Kate am nächsten Morgen zur Arbeit kam, war die Post bereits da. Von Clive fehlte jede
     Spur, und Kate kauerte sich unter ihren Regenschirm, um den Briefkasten zu öffnen und eine Reihe von Umschlägen zu entnehmen.
     Das teure Briefpapier des Parker Trusts erkannte sie sofort. Nachdem sie das Büro aufgesperrt hatte, ließ sie den Regenschirm
     zum Abtropfen im Flur stehen und setzte sich, ohne ihren Mantel auszuziehen oder das Licht einzuschalten, hinter einen der
     Schreibtische. Die anderen Umschläge blieben unbeachtet, während sie mit einem Papiermesser aus Plastik den dicken weißen
     aufschlitzte. Regen prasselte wie Hagel gegen die Fensterscheibe, während sie den Brief aus dem Umschlag zog.
    Er war kurz und ohne Umschweife. Der Trust bedaure, dass man in Anbetracht der jüngsten negativen Publicity, die ihrer Person
     und ihrer Agentur zuteil geworden sei, den Auftrag zurückziehen müsse. Eine solche Publicity liefe den Interessen des Trusts
     zuwider, wie man ihr |347| bereits deutlich gemacht habe. Auch wenn man auf keinen Fall ein Urteil fällen wolle, habe man dennoch keine andere Wahl,
     als die Beziehung des Trusts zu Powell PR abzubrechen:
    Während

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