Flammenbrut
Frau zu behandeln als auch einen
ihr bekannten Spender zu benutzen.
Lucy verströmte wortlose Kritik. «Also, was willst du jetzt machen?»
«Ich habe einen Termin für ein Beratungsgespräch. Danach muss man weitersehen.»
Angus war unruhig geworden, und Lucy ließ ihn von ihrem Knie rutschen. Schniefend trabte er zurück zu seinem Feuerwehrauto.
«Meinst du nicht, die Sache gerät ein wenig außer Kontrolle?»
«Warum? Du hast selbst gesagt, es könnte nicht schaden, mit jemandem darüber zu reden.»
«Ja, aber das hast du doch schon getan.» Lucy beobachtete, wie Angus sich ins Gras plumpsen ließ und nach dem roten Plastikspielzeug
griff. «Jetzt geht es doch nicht mehr nur ums einfache ‹Reden›, oder? Du klingst, als hättest du wirklich vor, die Sache durchzuziehen.»
|84| «Du hast wohl geglaubt, dass es mir nicht ernst damit wäre.» Kate hörte selbst, dass ihre Stimme einen scharfen Tonfall angenommen
hatte.
«Nein, aber …» Lucy hielt inne.
«Was?»
«Ach, egal.»
«Nein, es ist nicht egal. Also, was?»
Lucy seufzte. Offensichtlich ermüdete sie das Thema. «Na ja, ich weiß doch, wie du bist. Wenn du dir etwas in den Kopf setzt,
bist du wie ein Hund mit einem Knochen. Du wirst nicht lockerlassen, und ich sehe, dass es mit dieser Sache genauso wird.
Noch ein ‹Projekt›, das du über die Bühne bringen musst. Und ich glaube, du machst da einen großen Fehler.»
Kate spürte, dass ihr das Blut in die Wangen schoss. «Und das ist alles, wie? Ein neues Projekt?»
Lucy wirkte wie jemand, der gern das Thema gewechselt hätte, aber sich einfach nicht das letzte Wort nehmen lassen konnte.
«Nein, ich sage damit nicht, dass das
alles
ist, aber …»
«O doch, genau das sagst du!» Kate spürte den letzten Rest Selbstbeherrschung durch ihre Finger rinnen. «Du benimmst dich,
als wäre das eine Art … eine Art Laune, die du mir ausreden müsstest!»
Eine leichte Röte war Lucy vom Hals in die Wangen hinaufgestiegen. «Hör mal, Kate, das ist dein Leben. Wenn du ernsthaft auf
diese Weise zu einem Baby kommen willst, dann halte ich dich nicht auf. Aber ich finde trotzdem, dass du dir da selber eine
Falle stellst, und du wirst mich nicht dazu kriegen, dass ich meine Meinung ändere, also brauchen wir uns eigentlich nicht
länger deswegen zu fetzen.»
Die Worte hingen zwischen ihnen in der Luft. Das |85| Schweigen dehnte sich aus, durchbrochen nur von fernem Gelächter irgendwo im Park und den Geräuschen, die Angus machte, wenn
er die Leiter des Feuerwehrautos hoch- und runterschob.
«Ich gehe jetzt wohl besser», sagte Kate.
Lucy nickte steif. Keine der beiden brachte die Rede noch auf das geplante Mittagessen. Kate ging ohne einen Blick zurück
auf den Ausgang des Parks zu.
Ihr Ärger ebbte während der U-Bahn -Fahrt zurück zur Agentur kaum ab. Selbst dort angekommen, war sie noch so gereizt, dass sie Caroline anblaffte, weil diese
eine Akte nicht schnell genug finden konnte. Kate zog sich nach oben in ihr Büro zurück. Es war furchtbar stickig, daher öffnete
sie ein Fenster und stellte den Ventilator an, bevor sie sich an die Arbeit machte.
Während sie die Datei des Parker Trusts aufrief, strich ihr der Luftzug vom Ventilator übers Gesicht. Aber sie konnte sich
einfach nicht konzentrieren. Immer wieder starrte sie aus dem Fenster oder kritzelte etwas auf ihren Notizblock, während der
Cursor des Laptops wartend blinkte. Als das Telefon klingelte, nahm sie gereizt den Hörer ab.
Es war Lucy.
«Entschuldige», sagte sie. «Ich hätte nicht so auf dich losgehen dürfen.»
Kates Zorn wehrte sich noch einen Augenblick, dann brach er in sich zusammen. «Schon in Ordnung, ich war selbst etwas reizbar.»
«Hättest du vielleicht Lust, irgendwann diese Woche zum Abendessen rüberzukommen? Dann können wir nochmal vernünftig reden.
Und ich verspreche dir, ich lasse Jack ganz bestimmt nicht in die Küche.»
Lächelnd nahm Kate die Einladung an; sie war dankbar, |86| dass der Streit beigelegt worden war, bevor er zu gären begann. Dennoch ließen Lucys Worte sie nicht los, sie quälten sie
wie ein Splitter unter der Haut.
Tue ich das Richtige?
Plötzlich hörte sie von unten lauten Krach. Kate hoffte, dass ihnen da kein Betrunkener ins Haus gekommen war. Aber irgendetwas
war passiert. Sie rückte vom Schreibtisch ab, und genau in diesem Augenblick wurden die zornig erhobenen Stimmen von plötzlichem
Poltern und Krachen übertönt. Es
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