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Flammenbrut

Titel: Flammenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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‹Spender› und ‹Vater› vor dem Gesetz zwei vollkommen verschiedene Dinge sind», sagte die Ärztin
     zu Alex. Dr.   Janson war eine attraktive Frau, etwa Mitte vierzig, mit sorgfältig frisiertem blondem Haar und einer Kleidung, die den Anforderungen
     des Krankenhausbetriebs Rechnung trug. Sie hatte ihnen erklärt, dass Probleme bei der internen Planung dazu geführt hatten,
     dass sie nun selbst mit ihnen sprach, statt eine andere Beraterin vorzuschicken, aber Kate fragte sich, ob es ihr nicht vielmehr
     darum ging, einen ungewöhnlichen Fall persönlich zu bearbeiten.
    «Es spielt keine Rolle, ob der Spender anonym ist oder, wie in diesem Falle, der Patientin bekannt», fuhr sie fort. «Ihre
     Verantwortung beginnt und endet mit der Spende von Samen. Es ist sehr wichtig, dass Sie sich darüber im Klaren sind.»
    Alex Turner nickte. Er beugte sich in seinem Stuhl vor und hörte mit aufmerksamem, beinahe ängstlichem Gesicht zu, was die
     Ärztin sagte. Er hatte während des größten Teils der Fahrt von Euston hierher Schweigen bewahrt, und Kate war auch nicht nach
     Reden zumute gewesen.
    Doktor Janson schien beruhigt zu sein, dass sie sich in diesem Punkt verständlich machen konnte, und fuhr nun fort: «Bevor
     wir jedoch weitermachen, sollte ich sagen, dass wir verpflichtet sind, Ihnen eine Beratung anzubieten, bevor Sie zustimmen,
     dass wir Ihren Samen lagern und benutzen dürfen. Nicht jeder hat das Gefühl, eine solche Beratung zu brauchen, aber wenn Sie
     wollen, stehen wir Ihnen zur Verfügung. |153| Es ist sehr wichtig, dass Sie ganz genau verstehen, welche Konsequenzen es hat, wenn Sie Spender werden.»
    Sie wartete, und auf ihrem zurückhaltend geschminkten Gesicht stand ein höfliches Lächeln. Alex sah Kate unsicher an.
    «Ähm   … ich glaube nicht, dass das   … Ich meine, nein, es ist schon in Ordnung, vielen Dank.»
    Die Ärztin legte den Kopf zur Seite.
    «Wie Sie wollen. Hauptsache, Sie wissen, dass das Angebot gemacht wurde.» Sie nahm einen vergoldeten Füllfederhalter aus der
     oberen Tasche ihres weißen Mantels und schraubte den Verschluss auf. «So, jetzt muss ich Ihnen ein paar Fragen nach Ihrem
     allgemeinen Gesundheitszustand und Ihrer medizinischen Vorgeschichte stellen.»
    Während die Ärztin Alex Fragen vorlas und er ihr antwortete, ließ Kate ihre Stimmen ungehört an sich vorüberziehen. Durchs
     Fenster konnte sie einen kleinen Zierteich sehen. Die Zweige einer Miniaturweide hingen verloren über der Oberfläche des Wassers.
     Dahinter war das Grundstück wie ein Park angelegt, eine gezähmte Landschaft aus Bäumen und Büschen.
Das ist es also, wofür ich bezahle.
Der Gedanke war auf seltsame Weise beunruhigend.
    Gerade als die Ärztin Alex ein Blatt Papier reichte, wandte Kate sich vom Fenster ab.
    «Wir brauchen Ihre Zustimmung, um Kontakt zu Ihrem Hausarzt aufzunehmen, für den Fall, dass wir mehr über Ihre medizinische
     Geschichte in Erfahrung bringen müssen. Wenn Sie also bitte so freundlich sein wollen, dieses Formular auszufüllen.»
    Alex nahm das Blatt entgegen. «Ich, ähm   … Ich habe keinen Stift.»
    |154| Dr.   Janson reichte ihm ihren goldenen Füllfederhalter. Er begann zu schreiben, hielt dann aber plötzlich inne.
    «Tut mir leid, ich   … Ich weiß die Adresse der Praxis nicht auswendig.»
    Sein Gesicht war rot geworden. Die Ärztin lächelte beruhigend.
    «Das macht nichts. Schreiben Sie einfach den Namen Ihres Hausarztes auf und unterzeichnen Sie dann. Die Adresse können Sie
     uns bei Ihrem nächsten Besuch hier geben. Wenn es keine Probleme mit den Blutuntersuchungen gibt, werden wir Ihren Hausarzt
     wahrscheinlich ohnehin nicht benötigen, da Sie ja ein bekannter Spender sind.»
    Alex schrieb hastig und gab ihr das Blatt Papier zurück. Die Ärztin legte es zur Seite und reichte ihm den nächsten Bogen.
    «Das ist eine Einverständniserklärung, mit der Sie uns gestatten, Ihren Samen zu benutzen und zu lagern. Lesen Sie sich alles
     sorgfältig durch, bevor Sie es unterzeichnen, und fragen Sie bitte, wenn Ihnen irgendetwas unklar ist.»
    Sie reichte auch Kate ein Blatt Papier. «Und während er damit beschäftigt ist, könnten Sie gleich Ihr Einverständnis mit der
     Behandlung erklären.»
    Es war überraschend unkompliziert. Kate schrieb ihren Namen und ihre Adresse auf und führte Alex’ Namen als den des Spenders
     an, dann unterschrieb sie das Formular. Schließlich gab sie es der Ärztin zurück.
    Alex blickte stirnrunzelnd von

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