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Flammenbrut

Titel: Flammenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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dass die Hose schmutzig ist, das ist
     alles.»
    Sein Stottern war wieder deutlich wahrnehmbar. «Es geht vielleicht wieder raus», versuchte Kate ihn zu beschwichtigen. «Wenn
     es Tinte ist, kannst du bestimmt irgendeine Reinigungslösung dafür kaufen   …»
    |167| «Es ist keine Tinte.»
    Seine Heftigkeit verblüffte sie. Er senkte den Blick. «Ich meine, ich glaube, es ist F-Farbe . I-ich muss mich irgendwo angelehnt haben.»
    Kate zuckte ein wenig beklommen mit den Schultern und setzte sich. Sie bedauerte es, ihn darauf hingewiesen zu haben, obwohl
     sie nicht verstand, warum es eine Rolle spielte, welcher Natur der Fleck war. Warum in aller Welt regte er sich nur so sehr
     darüber auf? Die kurze Verlegenheit, die der Zwischenfall ausgelöst hatte, schwand jedoch im Laufe des Abends dahin. Wahrscheinlich
     war es ihm nur peinlich gewesen, dass er sie mit farb- oder tintenbefleckten Jeans getroffen hatte, überlegte sie.
    Sie sah ihn nie wieder mit dieser Hose.
    Sie trafen sich recht häufig mit Lucy und Jack. Alex spielte gern mit den Kindern, und bei ihren kleinen Gartenpartys wachten
     er und Jack mit wechselndem Erfolg über den Grill. Lucy freute sich, fand aber Kates Beziehung zu ihm geradezu empörend, obwohl
     Kate darauf bestand, dass sie gar keine Beziehung hätten.
    «Du brauchst dich bei mir nicht dafür zu rechtfertigen, dass du dich mit ihm triffst», sagte Lucy einmal, als Kate sich verteidigte.
     «Ich finde es toll. Ich begreife nur nicht, warum du, da du den Burschen offensichtlich gut leiden kannst, immer noch darauf
     bestehst, den armen Kerl als Spender zu benutzen. Ich meine, was spricht dagegen, es einfach zu
tun
wie alle anderen auch?»
    «Lucy!»
    «Na schön, es tut mir leid, aber ich finde es trotzdem merkwürdig. Ich meine, habt ihr schon miteinander geschlafen?»
    Kates Gesicht wurde heiß. «Das geht dich nichts an!»
    |168| «Also nicht», sagte Lucy vergnügt. «Warum nicht? Was ist los mit ihm? Er ist doch keine Schwuchtel, oder?» Bevor Kate protestieren
     konnte, hob sie die Hände. «Schon gut, tut mir leid. Ich meine schwul. Aber das ist er nicht, oder?»
    «Nein!»
    «Also, warum schläfst du dann nicht mit ihm?»
    «Weil wir lediglich Freunde sind!»
    Selbst in ihren Ohren klang das ziemlich abgedroschen, aber sie weigerte sich hartnäckig zuzugeben, dass zwischen ihnen irgendetwas
     anderes als Freundschaft war. Sie selbst hatte ganz zu Anfang festgelegt, nach welchen Regeln ihre Beziehung zu funktionieren
     hatte, und da Alex anscheinend nichts dagegen einzuwenden hatte, gestattete Kate sich erst gar nicht, über eine Alternative
     auch nur nachzudenken.
    An einem heißen, rastlosen Sonntag jedoch durchbrach Kate die Routine und rief ihn an, um ein Picknick vorzuschlagen. Es überraschte
     sie, dass sie Angst hatte, er könne nein sagen, aber die Sorge erwies sich als unbegründet. Sie stiegen in einen Zug nach
     Cambridge, wo sie eine Flasche Wein und mit Käse und Salat belegte Baguettes kauften. Auf der Treppe zum Fluss reihten sie
     sich geduldig in die Schlange der Leute ein, die einen Kahn mieten wollten. Abwechselnd stakten sie dann das unhandliche flache
     Boot flussaufwärts und lachten über die Unbeholfenheit des anderen, bis sie an eine relativ ruhige Stelle kamen, wo sie ihr
     Picknick machen konnten. Kate hätte, als sie ans Ufer stieg, beinahe das Gleichgewicht verloren, und als Alex nach ihrem Arm
     griff, um ihr Halt zu geben, war der plötzliche Körperkontakt für sie beide eine Überraschung. Sie wickelte geschäftig die
     Sandwiches aus, während Alex die Weinflasche entkorkte und den Wein in Papierbecher goss.
    |169| Er hatte einen Fotoapparat mitgenommen und machte unauffällig einen Schnappschuss von Kate, bevor sie es bemerkte.
    «Na schön, in dem Falle mache ich auch ein Foto von dir», sagte sie und nahm ihm ungeachtet seiner Proteste den Apparat aus
     der Hand. Sie fing ihn im Sucher ein, grinsend und von der Sonne gerötet, geradezu absurd jungenhaft in seinem weißen T-Shirt und den verblichenen Jeans. Das feine Silberkettchen um seinen Hals funkelte im Sonnenlicht. Kate hatte ihn schon seit einiger
     Zeit fragen wollen, was er an dem Kettchen trug. Sie wollte ihre Frage gerade aussprechen, als ein Japaner von vielleicht
     vierzig oder fünfzig Jahren sich aus seiner Familiengruppe löste und zu ihnen herüberkam.
    Lächelnd zeigte er erst auf sich, dann auf Kate und Alex und hob einen imaginären Fotoapparat an die Augen.
    «Anscheinend

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