Flammende Sehnsucht
nicht meine Sache.«
Er blickte verächtlich. »Nun kommen Sie aber, solche Vorbehalte haben Sie doch noch nie an etwas gehindert.«
»Wie auch immer - sollten Sie einmal fragen«, sprach sie, noch ehe sie sich zurückhalten konnte, »so lautet die Antwort ja.«
»Warum, Cassandra?« Sein Blick bohrte sich förmlich in sie hinein. »Warum würden Sie mich heiraten?«
»Weil ich Sie liebe, Sie unerträglicher, verdammter Kerl! Da, ich hab es gesagt. Hoffentlich sind Sie jetzt zufrieden.«
»Selig.«
»Noch nie habe ich für einem Mann empfunden, was ich für Sie empfinde.« Sie erhob die Stimme. »Sie sind ganz und gar nicht perfekt. Sie, Sie haben einen üblen Rufi Sie sind alles, was ich nie wollte, und ich kann nicht fassen, dass ich Sie jetzt will, aber so ist es nun mal. Trotz bester Vorsätze« -ihre Stimme brach - »liebe ich dich.«
Die Worte hingen zwischen ihnen in der Luft.
»So etwas hab ich noch nie gesagt. Noch nicht einmal gedacht hab ich es.« Sie schnaubte. »Ich wollte es dir sagen, aber ich hab es nicht über die Lippen gebracht.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und guckte überallhin, nur nicht zu ihm. »Ganz schön ironisch, was? Ich würde fast alles sagen, ja, bin sogar stolz darauf, aber etwas so Wichtiges wie das da konnte ich nicht sagen.«
Er schwieg lange.
Sie hielt den Atem an und begegnete seinem Blick. »Wollen Sie denn nichts sagen?«
»Ich war so oft in meinem Leben verliebt, dass ich den Überblick verloren habe. Ich habe die Worte schon so oft ausgesprochen, dass sie nichts mehr bedeuten.« Er begann, wieder um die Kissen herumzugehen. Sie rührte sich nicht von der Stelle. »Ich hatte Angst, sie wieder zu sagen, und Angst, aufs Neue mein Herz zu riskieren.«
Er war bei ihr angekommen und blickte auf sie hinab.
»Und dann hab ich dich getroffen und konnte sie gar nicht mehr sagen, weil sie wirklich und wahrhaftig nie zuvor so viel bedeutet hatten. Mein Herz gehört dir, Cassandra Effington.«
»Oh je.« Sie schluckte schwer, um den Kloß in ihrer Kehle loszuwerden. »Das war großartig.«
Seine grauen Augen begegneten den ihren. »Ich liebe dich, Cassandra Effington. Ich liebe es, wie du deine Meinung sagst und deinem Herzen folgst. Ich liebe deine Leidenschaft und deinen Eigensinn, und ich liebe es, wie du deine Irrtümer eingestehst.«
Sie reckte das Kinn und ignorierte das Zittern in ihrer Stimme. »Und was hast du nun vor?«
»Dich heiraten, nehme ich an.« Er zog sie in seine Arme und lächelte. »Schließlich hast du ja schon ja gesagt.«
»War ganz schön dumm von mir, was?«
»Ja, das war es.«
»Ich will nicht, dass du mich heiratest, wenn du es nicht wirklich willst«, sagte sie fest. »Ich will keinen Mann, der mich nur aus Pflichtgefühl nimmt. Weil du mich ruiniert hast und so weiter.«
»Ich hab dich ruiniert?«
Er lachte.
»Bin ich etwa an dein Bett geschlichen?«
»Dann hab also ich dich ruiniert.« Sie lächelte zu ihm auf und wünschte sich nichts mehr, als auf der Stelle noch einmal ruiniert zu werden.
»Ruiniert, meine liebe Cassandra, ist ein relativer Begriff.« Er streifte ihre Lippen mit den seinen. »Sieh dich um.«
»Ich bitte um Verzeihung.« Pure Freude durchströmte sie, und sie lachte. »Aber trotzdem ist es ziemlich ... einladend, findest du nicht?«
»Ich finde, es ist der ideale Rahmen, um ein Leben« - er küsste sie in den Nacken, und sie erbebte - »voller Abenteuer, Aufregung und Leidenschaft zu beginnen.«
»Leidenschaft auf jeden Fall.« Sie seufzte und schlang die Arme um seinen Nacken. »Ruinier mich noch mal!«
»Dafür bleibt uns wirklich keine Zeit mehr«, murmelte er.
»Wir haben doch alle Zeit der Welt.« Sie fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar und schmiegte sich an ihn. »Ich hab jetzt auch Referenzen, weißt du.«
Er küsste die Biege ihres Nackens. »Wir machen einen Fehler.«
»Es ist ja nicht unser erster.«
»Es verdirbt die Überraschung.«
»Weitere Überraschungen können ruhig warten.«
»Wahrscheinlich reicht es ja noch.« Er seufzte kapitulierend. »Ich bin ein schwacher Mann, Cassandra.« Er trat einen Schritt zurück und zog sie mit sich. Gemeinsam stürzten sie in die Kissen, ein Durcheinander aus Gliedern, Kleidern und erregten Leibern. »Und meine Schwäche, das bist du.«
Ihr Lippen trafen sich mit einem Hunger, der durch die Freude und das Wissen, dass sie tatsächlich für den Rest ihres Lebens zusammen sein würden, nur noch stärker wurde.
Er hob den Kopf und lächelte
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