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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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müssen sich wirklich glücklich schätzen, Miss Effington, eine so große Familie zu besitzen, und dann auch noch eine, in der die Mitglieder, nun« - sie lächelte ironisch - »einander zugetan sind.«
    »Die meiste Zeit wenigstens.« Cassie lachte. »Das Problem bei einer Familie wie der meinen ist allerdings, dass alle sich einbilden - wahrscheinlich weil es diese Zuneigung gibt die Belange jedes anderen seien ihre ureigenste Angelegenheit. Keiner zögert auch nur eine Sekunde, sich in die Entscheidungen oder das Leben der anderen einzumischen. Und alle glauben, sie wüssten am besten, was gut für einen ist, egal was man selbst denkt oder möchte.«
    »Trotzdem handeln sie ja nur aus Zuneigung so.«
    »Es ist wohl das sprichwörtliche zweischneidige Schwert.« Cassie grinste.
    Lady Pennington lachte und drückte Cassies Arm. »Ich muss gestehen, dass ich bei meiner Einladung an Ihre Familie, besonders aber an Sie und Ihre Schwester, einen Hintergedanken hatte.«
    »Oh?« Cassie zog die Augenbrauen hoch.
    »Es ist mir peinlich, es zuzugeben.« Lady Pennington furchte die Stirn. »Ich habe meinen Mann erst vor gut einem Jahr, kurz nach meiner Rückkehr nach England, geheiratet. Nach dem Tod meines Vaters hatte ich, im irrigen Versuch, mich als Gouvernante durchzuschlagen, mehrere Jahre in Amerika verbracht. Ich war eine schreckliche Gou-vernante.« Sie schüttelte sich. »Jedenfalls habe ich seither zwar sehr viele Leute kennengelernt, aber immer noch keine Freundschaften mit gleichaltrigen Damen geschlossen. Marcus’ Mutter war natürlich ganz wunderbar, und es gibt auch noch eine Frau, die früher meine Lehrerin war, sowie deren Schwester, die mir beide sehr nahestehen. Aber immer noch sehne ich mich nach einer Kameradschaft, wie ich sie aus meiner Schulzeit kenne.«
    Lady Pennington atmete tief durch. »Ich hoffe, dass Sie und ich, Ihre Schwester und natürlich auch Ihre Cousine Lady Helmsley - nachdem ja auch ihr Mann und meiner ziemlich gut befreundet sind - vielleicht, na ja, ebenfalls Freundinnen werden könnten.« Ein hoffnungsvoller Ton schwang in Lady Penningtons Stimme.
    »Meine engste Freundin war immer meine Schwester. Und auch mit meinen Cousinen war ich immer befreundet.« Cassie überlegte einen Moment. »Meine Güte, ich habe zwar unzählige Verwandte, weiß aber nicht, ob ich irgendeine Frau außerhalb meines Verwandtenkreises nennen könnte, die ich als echte Freundin bezeichnen würde.
    Lady Pennington, ich fühle mich zutiefst geehrt, wenn Sie mich als Ihre Freundin betrachten wollen.« Cassie lächelte ironisch. »Denn daran mangelt es mir ganz offensichtlich.«
    »Ebenso wie mir.« Lady Pennington lachte erleichtert. »Aber Sie müssen mich Gwen nennen. Ich bin zwar ganz gerne Lady Pennington, aber unter Freundinnen ist das einfach viel zu förmlich.«
    »Und meine Freundinnen, so klein ihre Zahl auch sein mag, nennen mich Cassie.« Allein der Gedanke, Lady Pennington - Gwen - zur Freundin zu haben, war schon an und für sich sehr schön, doch eilen Freunde einander, wenn es nottut, nicht auch zu Hilfe?
    »Lord Berkley und ich haben ebenfalls Freundschaft geschlossen«, meinte Cassie beiläufig.
    »Ach ja? Das ist ja interessant.« Gwen warf ihr einen grüblerischen Blick zu. »Lord Berkley ist überaus charmant und ziemlich amüsant. Er und Marcus stehen sich schon seit ihrer Jugend sehr nahe. Reggies Landgut liegt zu Pferde nur eine halbe Stunde von Holcroft Hall entfernt und ist sehr schön.«
    »Sie nennen ihn Reggie?«
    Gwen zuckte zusammen. »Ich weiß, dass sich das nicht schickt, aber er ist oft mit Marcus zusammen und auch mir sehr ans Herz gewachsen. Tatsächlich ist er für mich ein wenig der Bruder, den ich nie hatte.«
    »Ich würde Ihnen gern einen meiner Brüder abtreten.« Cassie lächelte. »In rein freundschaftlichem Sinne natürlich.«
    Gwen lachte. »Ich verzichte, aber vielen Dank.«
    Sie gingen weiter, vorbei an allen möglichen Rosensorten, die eben zu knospen begannen und sich kunstvoll um beschnittene Sträucher, Urnen und Einfassungen niedriger Buchsbaumhecken rankten.
    »Sie mögen ihn also«, fragte Gwen beiläufig. »Ich meine, Reggie.«
    »Ja.« Cassie wappnete sich innerlich. »Eigentlich sogar sehr.«
    »Aber er ist nicht ... perfekt.«
    Cassie hielt inne und starrte die andere an. »Sie wissen von der Wette?«
    Gwen nickte.
    »Ganz schön albern, was?«
    »Na ja, bald wird es noch alberner werden, nehme ich an. Ich erwarte den Großteil der übrigen Gäste

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