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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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machen. Und dann werde ich ihn, wenn es sein muss, auch bekehren, falls er überhaupt Besserung nötig hat, denn ehrlich gesagt, ich mag ihn genau so, wie er ist.« Sie begegnete dem Blick ihrer Schwester. »Meine Güte, Delia. Ich liebe ihn wirklich.«
    »Jetzt musst du ihn dir nur noch angeln.«
    »Und wenn es mir nicht gelingt?« Panik stand in Cassies Augen. »Wenn ich ihn nicht von Miss Bellingham loseisen kann? Wenn sie sich ihn schon gegriffen hat? Schon ihre Klauen in ihn geschlagen hat? Was, wenn ich ihn schon verloren habe?«
    »Du hast ihn nicht verloren, du hattest ihn noch gar nicht, du hast eben erst festgestellt, dass du ihn willst. Und was Miss Bellingham angeht - du, meine Liebe, bist Cassandra Effington. Du bist optimistisch und selbstbewusst, und ich kann mich nicht erinnern, dass du einmal nicht bekommen hättest, was du wolltest.« DeÜa tätschelte ihrer Schwester die Hand. »Wenn du erst einmal ein Auge auf Lord Berkley geworfen hast, dann ist die Sache so gut wie entschieden.«
    Cassie starrte ihre Schwester an. »Vielleicht hast du ja recht. Ich habe immer erreicht, was ich mir vorgenommen hatte, hab mir mein Glück immer selbst geschmiedet. Und eine Sache wie die Liebe ändert daran ja nichts.«
    »Wieder einmal, liebe Cassie, täuschst du dich.« Delia lächelte. »Die Liebe verändert alles.«
    »Und genau das« - Cassie schnitt eine Grimasse - »macht mir Angst.«

9
    Verfügt eine Frau über einen gewissen Blick, so hat ein Gentleman zwei Alternativen.
    Er kann vor dem Unabwendbaren kapitulieren und lebenslang Fußketten tragen. Oder aber die Flucht ergreifen.
    Bisher war ich erstaunlich behende.
    C. Effington
    Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie ich mich freue, Sie endlich kennenzulernen.« Lady Pennington -Gwendolyn - hakte Cassie unter und führte sie über Kieswege durch die Rosengärten von Holcroft Hall. »Ich bin wirklich froh, dass Sie kommen konnten.«
    »Und ich freue mich, hier zu sein«, erwiderte Cassie mit ungekünsteltem Lächeln.
    Tatsächlich hatte sie in den vier Tagen nach Erhalt von Lady Penningtons Einladung kaum an etwas anderes als die bevorstehenden Tage auf Holcroft Hall und die Möglichkeiten, die sich aus dem Zusammensein mit Lord Berkley ergaben, gedacht. Die endlosen Stunden hatte sie mit der Arbeit an ihren Entwürfen gefüllt und hatte auch Berkley House mehrere Besuche abgestattet, um sich mit Malern, Stuckateuren und Näherinnen zu treffen. Dabei stellte sie fest, dass ein Großteil des Mobiliars zwar verschlissen, aber von hervorragender Qualität war und sich neu überzogen und ausgebessert wieder verwenden ließ. Außerdem merkte sie, dass es ihr in Abwesenheit Lord Berkleys und seiner
    Familie, die bereits auf dem Lande weilten, viel leichter fiel, sich auf das Haus zu konzentrieren - trotz ihrer Ungeduld, ein weit bedeutsameres Projekt anzugehen. Nicht mehr Lord Berkleys Haus, sondern sein Herz.
    Das einzig Irritierende war eine kurze Notiz, die sie von Berkley erhalten hatte und in der er ihr mitteilte, dass die Zeit knapp werde und er ihr während ihres Landaufenthalts einen Lord Perfect präsentieren wolle. Ihre diesbezügliche Neugier steigerte ihre Ungeduld noch weiter.
    Cassie und Lady Pennington spazierten den Pfad entlang, Delia, Lord Penningtons Mutter und eine gewisse Miss Hillard folgten in einigem Abstand. Lord Penningtons Mutter schien Delia und der anderen Frau ihre preisgekrönten Gärten bis ins Detail zu erklären, und Cassie war froh, dass sie dem Vortrag entkommen war. Sie hatte sich schon immer viel mehr für die Interieurs als für die Gartenanlagen interessiert.
    »Sind wir denn die Ersten?«, fragte Cassie.
    Sie, Delia und Tony waren vor kaum einer Stunde angekommen und hatten außer Miss Hilliard und Lord Penningtons Mutter keine Gäste gesehen. Vor allem den einen Gast nicht.
    »Meine Cousins, Lord Townsend und seine Schwester Miss Hilliard sind schon heute Morgen in aller Frühe eingetroffen.« Lady Pennington warf einen raschen Blick über die Schulter, offenbar, um sich zu vergewissern, wie nahe die anderen Damen waren, und senkte dann vertraulich die Stimme. »Sie müssen wissen, Miss Effington, meine Cousins und ich, wir stehen uns nicht besonders nahe, und ich bemühe mich in letzter Zeit, unser Verhältnis zu verbessern.
    Abgesehen von meinen Nichten, die ich nicht so häufig sehe, wie ich es gerne täte, sind Townsend - Adrian - und Miss Hilliard - oder besser Constance - meine einzigen noch lebenden Verwandten.
    Sie

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