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Flammende Sehnsucht

Titel: Flammende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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Weinpokale zwischen ihnen vergeblich waren. Für Effington sprach, dass er sich offensichtlich wirklich bemühte, das Mädchen nicht noch zu ermutigen, und ein lebhaftes Gespräch mit Miss Bellingham zu seiner Rechten und Miss Hilliard zu seiner Linken führte. Tatsächlich schien Effington Lucys Aufmerksamkeit ein wenig unangenehm zu sein, und Reggies Achtung vor dem Mann stieg. Besser aber noch war, dass der junge Lord Bellingham, der Lucy altersmäßig viel näherstand als sonst jemand aus der versammelten Gesellschaft, recht angetan von ihr schien. Ja, der arme Junge konnte kaum essen, weil er sie die ganze Zeit voller Bewunderung anstarren musste. Lucy schien sich seines Interesses durchaus bewusst, und Reggie war sich ziemlich sicher, dass sie es auch noch schürte. Er schnaubte innerlich. Eine schöne Übung war das. Er würde sich mit seiner Mutter einmal länger über die Gefahren unterhalten müssen, die das Gestatten derartiger Freiheiten für junge Frauen, vor allem Schwestern bedeutete.
    Auf der anderen Tischseite lachte Cassandra über eine Bemerkung Drummonds, und Reggie wäre am liebsten über den Tisch gesprungen und hätte seine Faust in Drummonds perfektes Gesicht plaziert, Cassandra in seine Arme gerissen und sich mit ihr davongestohlen. Der Gedanke an eine Entführung gefiel ihm immer mehr.
    »Ein köstliches Mahl, finden Sie nicht, Mylord?«, sagte Miss Bellingham.
    Er löste den Blick von Cassandra, setzte ein liebenswürdiges Lächeln auf und wandte sich Miss Bellingham zu. »In der Tat, Miss Bellingham, allerdings muss ich sagen, dass der Koch hier in Holcroft Hall, solange ich denken kann, immer hervorragend gewesen ist.«
    Sie legte den Kopf schief und betrachtete ihn neugierig. »Ihr eigenes Gut, höre ich, soll ganz in der Nähe liegen.«
    Reggie nickte. »Berkley Park befindet sich kaum einen halbstündigen Ritt von hier entfernt.«
    »Ich würde es sehr gerne einmal sehen.« - »Vielleicht lässt sich ja während Ihres Aufenthalts hier etwas arrangieren.« Aus den Augenwinkeln registrierte er, dass Cassandra ihn beobachtete, und er lächelte Miss Bellingham zu. »Berkley ist um diese Jahreszeit wunderschön.«
    »Daran habe ich keinen Zweifel. Ich habe eine Schwäche fürs Land.«
    »Tatsächlich?« Er hob die Augenbrauen. »Bei einer jungen Frau wie Ihnen, die als ausgezeichnete Partie gilt und, nun ja, als eine der gefeierten Schönheiten der Saison, sollte man doch annehmen, dass sie die Aufregungen Londons dem eher gesetzten Landleben vorzieht.«
    »Ganz und gar nicht.« Sie wischte seine Bemerkung mit einer raschen Geste ihrer schönen Hand beiseite. »Ich ziehe die Weite des Landes bei weitem vor und vermisse es, nicht frei ausreiten zu können, ohne all die Beschränkungen, die man beim gelegentlichen Ausritt im Hyde Park in Kauf nehmen muss.« Sie lächelte ironisch. »Und wenn sie einen zur gefeierten Schönheit der Saison erklären, so beobachten, prüfen und erörtern sie auch jeden Schritt, den man macht. Ich vermute, dass viele darauf warten, dass man aus so illustrer Höhe herabstürzt - wenn sie nicht sogar darauf hoffen.«
    Reggies runzelte die Stirn. »Das ist aber eine recht zynische Sicht der Dinge, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich - aber nichtsdestotrotz zutreffend.« Sie zuckte die Achseln. »Und dies ist, wie ich gestehen muss, wohl auch zum großen Teil dafür verantwortlich, warum ich, als Lady St. Stephens mir von Ihrer Wette mit ihrer Schwester erzählte, sofort neugierig war und bereit, Sie bei Ihren Bemühungen zu unterstützen.«
    Sie beugte sich ein wenig nach vorn und senkte die Stimme zu einem vertraulichen Flüstern. »Es kann grässlich ermüdend sein, wissen Sie, immer nur von Ball zu Ball zu ziehen, sich stets geziemend aufzuführen, und alles unter dem vorrangigen Gesichtspunkt, zu heiraten und eine gute Partie zu machen und, wenn man Glück hat, auch Zuneigung oder vielleicht sogar Liebe zu finden.« Sie lehnte sich wieder zurück und betrachtete ihn nachdenklich. »Alle Vergnügungen und Abenteuer beschränken sich auf das, was in einem Ballsaal zu finden ist. Eine erfreuliche Ausnahme sind Gelegenheiten wie diese, bei einer solchen Farce mitzuspielen.«
    Er lachte. »Und Sie machen Ihre Sache ganz ausgezeichnet, Miss Bellingham. Ich weiß Ihre Bemühungen wirklich zu schätzen.«
    Sie schwieg eine Weile, als suche sie nach den passenden Worten, und sah ihn dann direkt an. »Mein lieber Lord Berkley, ich bin mir gar nicht ganz schlüssig, ob ich

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