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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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stark befahrenen Routen entfernte.
    Austin sah auf die Uhr und meldete sich beim Piloten. »Wie liegen wir in der Zeit?«
    »Es wird langsam knapp.«
    »Haben wir noch fünf Minuten?«, fragte Austin.
    Eine Pause. »Wir haben sogar zehn, aber nur eine Sekunde länger, und wir müssen lernen, wie man auf dem Wasser wandelt.«
    Austin bat den Mann, sein Möglichstes zu versuchen, spähte ins grelle Sonnenlicht hinaus und musste an eine Zeile aus einem alten Seemannsgebet denken: O
Herr, Dein Meer ist so groß und mein Boot nur so klein.
Zavalas Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. »Kurt, sieh mal da, auf zwei Uhr.«
    Austin rutschte zu ihm herüber und folgte mit seinem Blick Joes ausgestrecktem Finger. In einigen Meilen Entfernung zeichnete sich vor dem Hintergrund der Meeresoberfläche ein großes dunkles Objekt ab. Der Pilot hatte Zavalas Ausruf gehört und richtete die spitze Nase des Hubschraubers auf das neue Ziel aus. Wenig später konnten sie den blaugrünen Rumpf und mittschiffs die großen schwarzen Buchstaben
NUMA
ausmachen.
    »Das ist die
Sea Hunter
«, bestätigte Austin, der die Charakteristika des Schiffs sofort wiedererkannte.
    »Ich sehe kein Kielwasser«, stellte Gunn fest. »Sie scheint ohne Antrieb zu sein.«
    Der Helikopter stieß herab, bis das funkelnde Wasser dicht unter ihnen vorbeihuschte. Sie flogen einmal über das Schiff hinweg, drehten um und verharrten an Ort und Stelle.
    Normalerweise hätten daraufhin Gesichter zu ihnen emporgeblickt und Hände ihnen zugewinkt, aber hier war niemand zu sehen, und nur die Flaggen des Schiffs flatterten unruhig im Wind.
    Der Pilot wagte sich näher heran, bis er direkt über der
Sea Hunter
schwebte. Dann neigte er seine Maschine einmal nach links und einmal nach rechts, damit alle einen Blick senkrecht nach unten werfen konnten. Der von Zwillingsturbos angetriebene Rotor verursachte einen gewaltigen Lärm.
    »Wir sind laut genug, um König Neptun aufzuwecken«, sagte Gunn. »Ich sehe nicht eine Menschenseele. Es wurde kein Anker geworfen. Sie scheint führungslos zu treiben.«
    »Meldet sich jemand über Funk?«, fragte Austin.
    »Ich versuch’s mal.«
    Das Schiff antwortete nicht.
    »Ich wünschte, ich könnte landen, aber das Deck ist zu voll«, sagte der Pilot.
    Ein Forschungsschiff war im Wesentlichen eine schwimmende Plattform, von der aus Wissenschaftler alle möglichen Instrumente oder Tauchfahrzeuge zu Wasser ließen.
    Mitunter fanden Dutzende verschiedener Untersuchungen gleichzeitig statt. Die Deckkonstruktion war sehr anpassungsfähig und hatte zahlreiche Klampen und Haltebolzen, an denen mit Kabeln oder Ketten die unterschiedlichsten Ausrüstungsgegenstände festgemacht werden konnten.
    Bisweilen wurden auch große Container dort untergebracht, um zusätzlichen Laborraum zu schaffen. Das Oberdeck der
Argo
war relativ frei und konnte von dem Hubschrauber als Landeplatz benutzt werden. Auf der
Sea Hunter
hatte man diese Fläche mit weiteren Labors belegt.
    Austin ließ den Blick über das Deck schweifen und suchte sich einen Frachtcontainer heraus. »Wie tief können Sie gehen?«, fragte er.
    »Nicht mehr als zehn oder zwölf Meter, sonst könnte der Rotor einen der Masten berühren. Es wird ziemlich eng.«
    »Hat dieser Vogel eine Kabelwinde?«
    »Na klar. Über kurze Strecken transportieren wir sogar Fracht damit, die zu groß ist, um durch die Tür zu passen.«
    Zavala hörte aufmerksam zu. Er kannte Austin lange genug, um zu wissen, was sein Partner vorhatte. Joe streckte die Hand aus und nahm seine Tasche vom Nachbarsitz. Austin erläuterte dem Piloten das weitere Vorgehen, überprüfte die Ladung der Bowen, steckte die Waffe in den Rucksack und schwang ihn sich über die Schulter.
    Der Kopilot kam aus dem Cockpit nach hinten und öffnete die Seitentür, so dass der Seewind in die Kabine wehte. Gunn half ihm dabei, das Kabel der Motorwinde ein Stück abzuwickeln.
    Austin saß derweil in der Türöffnung. Als der Helikopter so tief wie möglich nach unten sank, packte Kurt die Trosse, schwang sich hinaus, rutschte hinab und stellte einen Fuß in den Haken am Ende des Drahtseils. Der starke Sog des Rotors ließ ihn wie an einem Pendel hin und her schwingen.
    Der Pilot konnte Austin von seinem Platz aus nicht sehen und verließ sich auf den Kopiloten, der an der offenen Tür hockte und ihm Anweisungen zurief. Die Maschine sank einige Zentimeter. Das Achterdeck unter Austins Füßen drehte sich.
    Der Hydraulikkran nahm einen Großteil des

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