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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Richtungen ausbreitete.
    »Und da haben wir unsere Tsunami«, sagte Reed.
    »Lassen Sie mich etwas ausprobieren«, sagte Yaeger. »Max, du hast gehört, was Dr. Jenkins über die seismischen Messungen gesagt hat. Zeig uns eine Simulation des Vorfalls.«
    Von der Region rund um den Erdrutsch gingen mehrere Wogen aus. Max zoomte an die Welle heran, die auf Rocky Point zuhielt. Als sie sich kurz vor der Küste befand, wurde das Foto des Orts vergrößert und füllte den gesamten Bildschirm aus. Man sah, wie die Woge sich in den Hafen, aufs Ufer und den Fluss hinaufwälzte.
    Ohne darum gebeten worden zu sein, teilte Max die Monitoroberfläche und zeigte auf einer Seite eine Querschnittansicht der Welle. Die Tsunami wuchs immer mehr an, verwandelte sich in eine riesige Wasserklaue und brach über den verträumten Hafen herein. Es herrschte Stille im Raum, während Max die Szene mehrfach und in unterschiedlichen Geschwindigkeiten wiederholte.
    Yaeger schwang mit seinem Stuhl herum. »Ihr Kommentar, Gentlemen?«
    »Den Ablauf haben wir nachgewiesen«, sagte Jenkins. »Aber gab es einen künstlichen Auslöser?«
    »Das ist schon vorgekommen«, sagte Reed. »Eine Bohrplattform hat zufällig ein Hydratvorkommen angestochen und ist in der Folge der Ereignisse gekentert.«
    »Max, ich weiß, dass du hart gearbeitet hast, aber würdest du mir vielleicht einen Gefallen tun?«
    »Natürlich, Dr. Jenkins.«
    »Vielen Dank. Geh zurück zur Gesamtansicht der Ostküste, und zeig uns Schwachstellen, die jener vor Maine gleichen.«
    Die Karte mit den pulsierenden Flecken tauchte wieder auf.
    Die größten davon lagen vor der Küste Neuenglands, vor New Jersey, Washington, Charleston und Miami.
    »Max, bitte simuliere, was geschehen würde, wenn über den größten Methanhydratvorkommen der Festlandsockel einstürzte.«
    Innerhalb weniger Sekunden bildeten sich an den größeren Epizentren Wellen von bis zu neun Metern Höhe, erreichten die Küste, füllten Buchten aus, drangen in Flüsse vor und überspülten große Flächen.
    Reeds Augen hinter den dicken Brillengläsern blinzelten aufgeregt. »Auf Wiedersehen Boston, New York, Washington, Charleston und Miami.«
    »Meth is death«, sagte Yaeger leise. Als er die verwirrten Mienen der beiden älteren Männer bemerkte, fügte er eine Erklärung hinzu. »Ein altes Hippiesprichwort, um die Leute davor zu warnen, sich mit Methamphetamin zuzudröhnen.«
    »Das hier ist schlimmer als jede Droge, mein Freund«, sagte Reed.
    Jenkins räusperte sich. »Da war etwas, das ich bislang nicht erwähnt habe.« Er erzählte ihnen von der Begegnung mit dem riesigen Schiff, die sich am selben Tag wie die Rocky-Point-Tsunami zugetragen hatte.
    »Das klingt ja, als würden Sie einen Zusammenhang zwischen dem Schiff und den nachfolgenden Ereignissen vermuten«, sagte Yaeger.
    Jenkins nickte.
    »Hatte das Schiff Hoheitsabzeichen oder Markierungen?«
    »Ja, hatte es. Es fuhr unter liberianischer Flagge, was ja nichts Ungewöhnliches ist, und der Name auf dem Rumpf lautete
Ataman Explorer I
. Ich habe das in einem Wörterbuch nachgeschlagen. Es ist der Begriff für den Anführer einer Horde Kosaken.«
    »
Ataman?
Sind Sie sicher?«
    »Ja. Kommt der Name Ihnen bekannt vor?«
    »Allerdings. Wie lange werden Sie in Washington bleiben, Dr. Jenkins?«, fragte Yaeger.
    »Ich weiß es noch nicht. So lange wie nötig, schätze ich.
    Warum?«
    Yaeger stand auf. »Ich möchte Sie mit einigen Leuten bekannt machen.«

27
    Das Sonnenlicht, das durch die getönten raumhohen Scheiben hereinfiel, überzog die markanten Züge von Admiral James Sandecker mit einer meergrünen Patina, die sein Gesicht wie eine Bronzebüste von Vater Neptun wirken ließ. Von seinem Büro in der obersten Etage des NUMA-Hauptquartiers bot sich ihm eine einzigartige Aussicht auf das Washingtoner Regierungsviertel. Er stand gedankenverloren am Fenster, ließ den Blick seiner resoluten blauen Augen über die Stadt schweifen und musterte das Weiße Haus, die hohe Säule des Washington Monument und die Kuppel des Kapitels, als wäre er ein Falke auf der Suche nach Beute.
    Austin hatte den Großteil des Vormittags damit zugebracht, Sandecker einen ausführlichen Bericht über die Ereignisse im Schwarzen Meer zu liefern. Fasziniert war der Admiral der Beschreibung des U-Boot-Bunkers gefolgt und hatte sich gespannt das Treffen mit Iwan und die Verbindung zwischen der
Odessa Star
und Lord Dodson schildern lassen, den er persönlich kannte. Gelegentlich

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