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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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weiter auf den Strand zu.
    »Das war’s«, sagte Lombardo, als sie nach einem weiteren missglückten Versuch keuchend nach Luft rangen. »Wie es aussieht, werden wir wohl oder übel an Land gehen müssen.«
    »Was machen wir, falls die unsichtbaren Schützen immer noch da sind?«, fragte Dundee.
    »Hast du einen besseren Vorschlag?«
    »Die Schüsse schienen direkt von vorn zu kommen«, sagte Kaela. »Los, wir verstecken uns unter dem Boot und biegen seitlich ab.«
    »Was anderes bleibt uns kaum übrig«, sagte Lombardo und duckte sich unter der Bordwand hindurch.
    Als seine beiden Kollegen neben ihm auftauchten, lächelte er.
    »Seht euch das an«, sagte er und deutete auf die wasserdichten Taschen, die immer noch an den Sitzbänken hingen, an denen man sie festgezurrt hatte. »Die Kameras sind okay.«
    Kaela lachte laut auf, was in diesem kleinem Hohlraum eigentümlich dumpf klang. »Was sollen wir tun, wenn jemand mit einer Waffe auf uns zielt, Mickey? Ihn im Bild festhalten?«
    »Es würde eine gute Story abgeben, das kannst du nicht leugnen. Was meinst du, Dundee?«
    »Ich meine, dass ihr zwei Yankees total bescheuert seid! Aber ich bin genauso, sonst wäre ich ja nicht hier. Ach, übrigens«, wandte er sich an Kaela, »hat dein russischer Freund nicht behauptet, dieser Ort wäre verlassen?«
    »Er hat gesagt, die Russen seien schon vor geraumer Zeit von hier verschwunden.«
    »Vielleicht ist das hier so ähnlich wie auf einer dieser Pazifikinseln, wo damals die japanischen Soldaten in ihren Dschungelverstecken das Kriegsende gar nicht mitbekommen hatten«, sagte Lombardo. »Die Jungs hier wissen eventuell noch nichts vom Ende des Kalten Kriegs.« Die Idee schien ihm gut zu gefallen.
    »Klingt ziemlich weit hergeholt«, sagte Kaela.
    »Ja, stimmt schon, aber hast du eine bessere Erklärung dafür, wer hier aus dem Hinterhalt auf uns geschossen haben könnte?«
    »Nein, habe ich nicht«, sagte Kaela. »Aber wenn wir nicht langsam anfangen zu schwimmen, werden wir es bald herausfinden. Ich schau mal kurz nach.« Sie verschwand und kehrte einige Sekunden später zurück. »Der Strand sieht verlassen aus. Ich schlage vor, wir biegen nach rechts ab.
    Andernfalls treiben wir genau auf die ursprüngliche Stelle zu.«
    Sie packten das Boot und fingen an zu schwimmen. Das Zodiac bewegte sich, aber die Wellen schoben sie immer weiter auf das Ufer zu. Das gedämpfte Tosen der Brandung wurde lauter. Niemand schoss mehr auf sie, und sie begannen zu hoffen, die Angreifer könnten sich aus dem Staub gemacht haben. Bei einem Blick hinter die grasbewachsenen Dünenkämme wären sie weitaus weniger zuversichtlich gewesen. Gleich den Klingen eines riesigen Mähdreschers ragte eine Reihe messerscharfer Säbel hoch in den Sonnenschein empor und wartete nur darauf, sie in kleine Stücke zu hacken, sobald sie an Land krochen.

4
    Hoch über dem gekenterten Zodiac drehte gemächlich ein türkisfarbenes Flugzeug seine Kreise, das wie ein Kanu mit Tragflächen aussah. Der breitschultrige Mann am Steuerknüppel ließ den Ultraleichtflieger in eine enge Kehre abkippen und spähte durch die getönte Schutzbrille nach unten. Dennoch kniff er in dem gleißenden Licht die Augen zusammen; Augen, deren Farbe an ein Korallenriff in klarem Gewässer erinnerte. Sein wettergegerbtes Gesicht verzog sich zu einem Ausdruck beträchtlicher Verwirrung. Gerade eben hatte er neben dem Boot noch mehrere Schwimmer gesehen. Jetzt – nach einem kurzen Blick auf die Instrumente – waren sie verschwunden.
    Wie ein fliegender Motorradpolizist, der versuchte, einem Temposünder auf den Fersen zu bleiben, hatte Kurt Austin das Zodiac aus der Luft verfolgt und war Zeuge des Unfalls geworden. Er konnte sich nicht erklären, weshalb die Insassen die Kontrolle verloren hatten. Der Seegang war nicht besonders stark, und es schien dort unten weder Felsen noch andere Hindernisse zu geben. Austin fragte sich, ob dieses Boot oder der Fischkutter, den er zuvor gesehen hatte, auf irgendeine Weise mit dem Fernsehteam in Verbindung standen, nach dem er suchte. Vermutlich nicht. Die Leute würden sich voraussichtlich auf dem Weg zum NUMA-Forschungsschiff
Argo
befinden, nicht hier vor diesem öden Landstrich.
    Austin war als Tiefseefachmann an Bord der
Argo
, nicht in seiner üblichen Funktion als Leiter des NUMA-Teams für Sonderaufgaben. Die anderen Mitglieder der Gruppe, Joe Zavala sowie Paul und Gamay Trout, erfüllten derzeit bei diversen Projekten rund um den Erdball

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