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Flammendes Eis

Flammendes Eis

Titel: Flammendes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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befand er sich wieder über dem Meer. Er flog einen großen Bogen, der ihn abermals hinter die Düne brachte. Das Gras stand in Flammen, und schwarze Rauchschwaden stiegen in den Himmel.
    Abgeworfene Männer rollten sich beiseite, um nicht von ihren Tieren zertrampelt zu werden. Andere waren freiwillig abgestiegen, hielten mit eisernem Griff die Zügel umklammert und bemühten sich, die verängstigten Pferde zu beruhigen.
    Einige der Tiere stießen mit ihren Artgenossen zusammen und wurden dadurch nur noch mehr in Schrecken versetzt.
    Ein einzelner Reiter löste sich von den anderen und trieb sein Pferd zu einem schnellen Galopp an. Kaela und ihre Freunde hörten das Donnern der Hufe und sahen den Feind mit erhobenem Schwert auf sich zurasen. Austin wendete, bis er dem Angreifer genau entgegenflog. Er hob die Leuchtpistole, konnte sie aber nicht ruhig genug halten, um verlässlich zu zielen. Also ließ er die Gooney abtauchen, flog haarscharf über die Köpfe der Fliehenden hinweg und hielt direkt auf den Reiter zu, einen großen Mann mit wallendem roten Bart. In letzter Sekunde riss Austin die Maschine hoch. Der Schwimmer verfehlte den Kopf des Mannes um nur wenige Zentimeter. Das Pferd wieherte in panische m Entsetzen auf und ging durch. Der Mann konnte sich nur mit Mühe im Sattel halten, als sein Tier die Regie übernahm, die Düne erklomm und den anderen Reitern folgte, die eindeutig die Lust auf den Angriff verloren hatten und auf das Unterholz zusteuerten.
    Austin versuchte derweil vergeblich, das beschädigte Flugzeug weiterhin in der Luft zu halten. Er lehnte sich halb aus dem Cockpit, beinahe wie ein Segler, der sich über die Bordwand seiner Jacht hängte, und biss die Zähne zusammen.
    Die harte Landung ließ sich nicht länger vermeiden.

5
    Kaela Dorn hielt den Atem an, als die seltsame kleine Maschine im Spiralflug vom Himmel stürzte. In letzter Sekunde riss der Pilot mit einem brachialen Manöver die Nase wieder hoch. Das Flugzeug stieg empor und sackte durch wie ein Drachen an der Leine; dann wurde es abgefangen, wenngleich es mit zitternden Tragflächen immer wieder kurz ins Trudeln geriet oder ausscherte, als würde es dem Gleis einer unsichtbaren Achterbahn folgen.
    Endlich bekam der Pilot die Maschine halbwegs in die Gewalt und ging in den Landeanflug über. Er hielt sie ganz ruhig, aber unmittelbar bevor er aufsetzen konnte, kippte die linke Tragfläche jäh nach unten und grub sich in den weichen Sand.
    Sie riss direkt am Rumpf ab, und das Flugzeug prallte schräg auf den Strand, rutschte einige Meter und kam mit hoch aufragendem Heck kreischend zum Stehen. Der Motor ging aus, und am Strand war es urplötzlich ruhig, abgesehen vom Plätschern der Wellen und dem Prasseln des brennenden Grases.
    Die Reporterin und ihre Kollegen starrten wie Zombies auf das Flugzeugwrack. Sie waren zu erschöpft, um sich zu bewegen, denn die Schwimmstrecke steckte ihnen in den Knochen, und nach dem Lauf um ihr Leben rangen sie keuchend nach Luft. Kaela befand sich von den dreien noch in der besten Verfassung, aber auch ihre Knie waren weich. Beim Auftauchen der kleinen Maschine hatten sie nicht gewusst, ob es sich um einen Freund oder Feind handelte, doch die Absichten der wild schreienden und schwertschwingenden Reiter waren unmissverständlich gewesen: Die Männer hatten sie töten wollen.
    Das Flugzeug sah aus wie ein kleiner Vogel, der in einen Ventilator geraten war, und es schien unmöglich, dass der Pilot den Absturz unversehrt überstanden hatte, aber der Mann im Cockpit bewegte sich. Er schwang erst ein Bein, dann das zweite über die Bordwand und stieg aus. Es schien ihm gut zu gehen, denn er stemmte die Hände in die Seiten, umrundete das Wrack und begutachtete den Schaden. Dann trat er gegen das verbogene Fahrwerk, als würde er einen Gebrauchtwagen überprüfen, und schüttelte den Kopf. Er wandte sich zu den Fernsehleuten um, winkte freundlich und ging leicht humpelnd auf sie zu.
    Lombardo und Dundee traten vor und stellten sich schützend neben ihre Kollegin. Kaela hingegen war mehr daran interessiert, den Fremden genauer in Augenschein zu nehmen.
    Er war ungefähr einen Meter fünfundachtzig groß und hatte die breiten, kräftigen Schultern eines Türstehers. Bekleidet war er mit einem marineblauen Sweatshirt und gelbbraunen Shorts, und seine muskulösen Beine sahen aus, als könnten sie seinen athletischen Körper durch eine Ziegelwand befördern. Während er näher kam, nahm er seine

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