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Flammenherz (German Edition)

Flammenherz (German Edition)

Titel: Flammenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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erst wenn das erledigt war, konnte ich mich auf meine Heirat mit Caleb freuen.
    »Wo ist Adelise«, wollte ich wissen.
    »Sie ist bestimmt noch in ihrem Zimmer, aber ich denke sie wird bald herunterkommen«, erklärte Mistress Graham, dann klatschte sie laut in die Hände. »Ich werde euch jetzt Frühstück machen, ihr seid sicher alle hungrig.« Kurz darauf huschte sie mit wehendem Rock in die Küche. Caleb, dem meine grimmige Miene nicht entgangen war, warf mir einen besorgten Blick zu.
    »Was ist mir dir, Seonaid?«
    »Ich frage mich nur gerade, wo Adelise steckt«, antwortete ich mit zusammengepressten Zähnen. Seamus legte mir beschwichtigend seine Hand auf die Schulter.
    »Sie wird ihre gerechte Strafe bekommen. Lass dir nicht die Laune durch ihre Anwesenheit verderben und komm mit uns in den Saal zum Frühstück«, sagte er und machte eine schwungvolle Handbewegung zur offenen Tür.
    »Geht ihr schon vor, ich habe noch etwas zu erledigen«, verkündete ich mit fester Stimme und rührte mich nicht vom Fleck. Caleb wollte mir widersprechen, doch ich hob warnend die Hand, um ihm Einhalt zu gebieten.
    »Du hast es mir versprochen«, knurrte ich ihn an. Er seufzte laut, sah sich kurz um und winkte dann eine der Wachen zu sich.
    »Nur unter der Bedingung, dass Kenneth in deiner Nähe bleibt«, sagte er ernst und deutete auf den Wachmann, der uns fragend ansah.
    »Wenn es sein muss«, schnaubte ich und schob Kenneth an die Wand neben der Tür. »Aber er bleibt hier stehen und mischt sich nicht ein«, forderte ich entschlossen. Caleb richtete sein Wort an den sichtlich verdatterten Mann.
    »Ihr seid für Lady Janets Wohl verantwortlich«, sagte er streng und Kenneth nickte untergeben, dann gab mir Caleb einen Kuss auf die Wange und er, Seamus und Sarin verschwanden im Saal.
    Mit verschränkten Armen stand ich in der Eingangshalle und tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Ich musste jedoch nicht lange warten, bis Adelise endlich auftauchte. Sie schritt die Treppe herunter, als wäre sie die Herrin von Trom Castle. Dieser Anblick machte mich noch wütender und ich musste mich beherrschen, nicht sofort auf sie loszustürmen. Als ihr Blick auf mich fiel und sie erkannte, wer da in der Eingangshalle auf sie wartete, blieb sie ruckartig stehen.
    Sie starrte mich mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen an, dann streifte ihr Blick suchend umher. Aber die Person, nach der sie Ausschau hielt, war nicht da. Cameron war tot, doch das wusste Adelise noch nicht.
    Sie brauchte jedoch nicht lange um ihre Fassung wiederzufinden und setzte ihren Weg nach unten fort. Mit stolz erhobenem Kopf kam sie auf mich zu und blieb einige Meter vor mir stehen. Adelise musterte mich abschätzig von oben bis unten und ein verächtliches Lächeln legte sich um ihren Mund.
    »Gut gekleidet, wie eh und je«, stellte sie höhnisch fest. Mir war bewusst, dass mein Kleid voller Schmutz war und meine Haare fürchterlich aussehen mussten, doch das störte mich in diesem Moment nicht.
    »Dir wird dein dummes Grinsen bald vergehen«, zischte ich und versuchte ein ebenso arrogantes Lächeln auf mein Gesicht zu zaubern, wie sie es immer tat. Adelise zog übertrieben schockiert die Augenbrauen nach oben und öffnete mit einem gespielten Entsetzen ihren Mund.
    »Hast du es immer noch nicht aufgegeben? Du weißt doch, dass du mir nichts von dem, was du mir vorwirfst, beweisen kannst«
    Ich verschränkte erneut die Arme vor der Brust und sah sie herausfordernd an.
    »Vielleicht kann ich es aber doch«, widersprach ich mit einem äußerst zufriedenen Gesichtsausdruck. »Sarin hat dich und Cameron im Stall belauscht, als ihr euch beratschlagt habt, wie ihr Caleb am Besten zu einer Heirat mit dir zwingen könnt und dass ihr ihn danach umbringen wolltet.«
    Adelise schenkte mir nur ein müdes Lächeln. Die Tatsache, dass wir ihr Spiel durchschaut hatten, schien sie nicht im geringsten zu beunruhigen. Ihre Augen blitzten gefährlich als könne sie damit Gift versprühen.
    »Was denkst du, Janet? Wem wird man mehr Glauben schenken? Einem einfachen Stalljungen, der sich an Cameron rächen will, oder aber Cameron und mir?«
    »Nun ja. Für einen Toten wird es wohl schwierig werden, sich zu verteidigen und dir bei deinen Lügen weiterhin zur Seite zu stehen. Meinst du nicht?«
    Ihr Lächeln war nun wie weggewischt.
    »Was willst du damit sagen?«, zischte sie. Es gelang ihr jedoch nicht, die Unsicherheit in ihrer Stimme zu verbergen. Gerade als ich ihr

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