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Flammenherz (German Edition)

Flammenherz (German Edition)

Titel: Flammenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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antworten wollte, kam Mistress Graham aus der Küche und trällerte glücklich vor sich hin. Mit beiden Händen hielt sie den Griff einer riesigen Bratpfanne, die so heiß war, dass die Rühreier darin noch brutzelten.
    »Vorsicht, aus dem Weg«, flötete sie und schlängelte sich zwischen uns hindurch. Als sie in den Saal trat, rief sie uns zu. »Kommt jetzt frühstücken.«
    Adelise drehte sich nun wieder zu mir und ihr Blick verriet, dass sie noch immer auf eine Antwort wartete und diesen Gefallen tat ich ihr nur zu gerne.
    »Cameron ist durch meine Hand gestorben, als er versuchte Caleb zu töten«, teilte ich ihr triumphierend mit. Ich konnte erkennen, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich. Es bereitete mir eine ungeheure Genugtuung, Adelise so sprachlos und schockiert zu sehen. Sie stand steif wie eine Statue vor mir und sah mich eisig an.
    Doch ich war nicht vorbereitet, als sie plötzlich einige Schritte auf mich zu machte und mich mit aller Kraft nach hinten stieß. Ich verlor das Gleichgewicht, stolperte und landete unsanft auf meinem Hinterteil. Kenneth der Wachmann eilte entsetzt zu mir, um mir wieder nach oben zu helfen und genau in diesem Moment, griff Adelise nach dem Dolch an seinem Gürtel.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung zog sie ihn heraus und stach Kenneth nieder, bevor er in irgendeiner Weise reagieren konnte.
    Ich bereitete mich schon darauf vor sie abzuwehren, doch sie griff nicht mich an, sondern stürmte auf die Saaltür zu und ich wusste sofort, was sie vorhatte.
    »Caleb, pass auf«, schrie ich so laut ich konnte, als Adelise in der Tür verschwunden war. Ich rappelte mich auf und rannte hinter ihr her, doch sie war mir weit voraus und bereits im Saal.
    Einen Augenblick später ertönte ein dumpfes "KLONK" gefolgt von einem lauten Grunzen. Ich blieb wie angewurzelt in der Tür stehen und starrte auf das Bild, welches sich mir bot. Caleb, Sarin und Seamus waren vom Tisch aufgesprungen und sahen genauso verdattert aus wie ich.

 
     
     
     
    Mitten im Saal, auf dem Boden, lag Lady Adelise. Sie war bewusstlos und ihre rechte Wange färbte sich dunkelrot. Man konnte förmlich zusehen, wie sich kleine Bläschen auf ihrer sonst so makellosen Haut bildeten.
    In ihrem Haar, auf ihrem Körper und am Boden neben ihr, lagen kleine gelbe Fetzen und ich fragte mich im ersten Moment, was das war.
    Dann sah ich Mistress Graham, die mit erhobener Pfanne neben ihr stand und wütend auf Adelise hinuntersah. Jetzt begriff ich, dass es sich bei den gelben Fetzen um Rührei handelte und dass die Bläschen auf Adelises Wange, die Folge der heißen Pfanne waren, die sie niedergestreckt hatte. Mistress Graham beugte sich zu Adelise und betrachtete sie lange.
    »Du wirst niemandem etwas antun, solange ich in der Nähe bin«, teilte sie der bewusstlosen Frau mit. Dann sah sie uns an. Wir starrten noch immer mit offenem Mund auf die beiden Frauen.
    »Ich gehe neue Rühreier machen«, brummte sie und schlenderte gut gelaunt in die Küche. Ich eilte sofort zu Caleb und schlang meine Arme um ihn.
    »Ich hatte solche Angst, dass sie dir etwas antut«, flüsterte ich und schmiegte mich an ihn. Langsam kam er zu sich, den Blick immer noch auf Adelise gerichtet, die leise stöhnte, dann sah er mich an und lächelte.
    »Was für ein Glück, dass Rona hier war.«
    Der verwundete Wachmann wurde umgehend versorgt. Seine Verletzung war zum Glück nicht so schwer, wie ich zuerst befürchtet hatte. In ein bis zwei Wochen würde er wieder ganz der Alte sein. Caleb rief weitere Wachen herbei und ließ die noch immer bewusstlose Lady Adelise in die Kerker schaffen.
    »Ein Gericht wird entscheiden, welche Strafe sie für ihre Untaten erhält«, erklärte er mir auf meine Frage, was nun mit ihr geschehen würde. Danach schickte er einen Reiter aus, um den hiesigen Richter kommen zu lassen, der die Verhandlung führen sollte.
    Wäre Adelise ein Mitglied von Calebs Clan gewesen, so hätte er, als Oberhaupt, ein Urteil fällen dürfen. Doch da Lady Adelise Mitglied eines benachbarten Clans war, musste ein unabhängiger Richter gerufen werden, der eine offizielle Verhandlung führte.
    Die Strafe, die der Richter dann verhängen würde, war endgültig und konnte von niemandem angefochten werden. Da mehrere Personen bezeugen konnten, dass Lady Adelise mit dem Messer auf Caleb losgegangen war, in der Absicht ihn zu töten, hatte niemand Zweifel an einer Verurteilung.
    Als Mistress Graham mit einer neuen Ladung Rührei zur Tür hereinkam,

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