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Flammenherz (German Edition)

Flammenherz (German Edition)

Titel: Flammenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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all das zusammenzusuchen, was sie benötigte und der Schlaftrunk musste auch noch zubereitet werden. Sie hob ihren Rock an und eilte in die Küche, um sofort mit der Arbeit zu beginnen.

 
     
     
     
    Den ganzen Tag hatte ich keine Ruhe gefunden und war wie ein aufgescheuchtes Huhn von einer Stelle zur anderen gelaufen. Es machte mich verrückt, nicht zu wissen, was mit Sarin geschehen war.
    Kalech ging es nicht besser als mir, ganz im Gegenteil. Bei jedem Geräusch sprang er auf und sah mit zusammengekniffenen Augen in den Wald, in der Hoffnung, sein kleiner Bruder käme zurück.
    Außerdem wartete er auf die Rückkehr von Daniel, seinem treuesten Freund, den er ausgesandt hatte, um Sarin zu suchen. Spät in der Nacht tauchte Daniel endlich auf und im Schlepptau hatte er Kalechs Pferd, Tonka.
    Ein Schreck fuhr mir durch die Glieder, als ich ihn mit dem unbemannten Pferd kommen sah und ich befürchtete das Schlimmste. Daniel eilte sofort zu Kalech, der am Feuer saß und sein Messer schliff. Er fuhr erschrocken auf, als er ihn sah.
    »Was ist mit Sarin?«, fragte er mit zitternder Stimme, als sein Blick auf Tonka fiel.
    »Ich habe ihn nicht gefunden. Dein Pferd war am Waldrand bei Trom Castle angebunden und ich kann nur vermuten, dass Sarin sich in der Burg aufhält«, antwortete Daniel, nahm sich eine Kelle Wasser aus dem Eimer und trank gierig. Ich machte einen Schritt auf die beiden Männer zu.
    »Was um alles in der Welt will Sarin dort?«, wollte ich wissen und bei dem Gedanken an Trom Castle, schlug mein Herz schneller. Daniel schöpfte eine zweite Kelle aus dem Eimer und zuckte mit den Schultern, während er auch diese leerte.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, aber es gibt noch weitere Neuigkeiten.« Kalech runzelte die Stirn. Als Daniel seinen Durst gelöscht hatte, setzten wir uns auf den Baumstamm und er erzählte, was er gehört hatte.
    »Nicht weit von Trom Castle sind mir einige Männer des Crawford Clans begegnet, die von Loch Broom kamen«, sein Blick wanderte nun zu mir. »Das ist der Weg, den auch Ihr nehmen müsst, wenn Ihr zu den inneren Hebriden reisen wollt«, erklärte er mir, dann drehte er sich wieder zu Kalech.
    »Sie haben mir berichtet, dass dort überall Rotröcke ihr Lager aufgeschlagen haben. Anscheinend ist etwas im Gange und nun da Cromwell tot ist, soll angeblich sein Sohn die Regentschaft übernehmen. Um es kurz zu machen, die Rotröcke sind den Highlandern nicht wohlgesonnen, und wie mir die Crawfords mitteilten, plündern und brandschatzen die Soldaten bereits in der Gegend von Loch Broom.«
    Kalech sagte kein Wort, sondern schüttelte nur ungläubig den Kopf.
    »Was soll das heißen?«, fragte ich unsicher. Kalech drehte sich zu mir und seine ernste Miene machte mir Sorgen.
    »Es bedeutet, dass es sehr gefährlich ist, zum jetzigen Zeitpunkt in diese Richtung zu reisen.« Schockiert sah ich ihn an.
    »Aber, aber ich muss dorthin«, entgegnete ich mit flehender Stimme. Ich wollte so schnell wie möglich zu dieser Jarla aufbrechen, mir das Rückreiseritual besorgen und dann wieder in meine Zeit zurückreisen. Daniel strich sich eine blonde Locke aus dem Gesicht, dann sah er mich an.
    »Wenn Ihr unbedingt darauf besteht, müsst ihr umgehend abreisen. Der Crawford Clan konnte den Rotröcken ausweichen, aber falls noch mehr von ihnen eintreffen, wird es unmöglich sein, eine Begegnung mit ihnen zu vermeiden.«
    Unwillkürlich überlief mich ein kalter Schauer bei dem Gedanken, allein in dunkler Nacht auf mordlustige Soldaten zu treffen. Dann musste ich an Sarin denken und an das Versprechen, dass ich ihm gegeben hatte.
    »Ich habe Sarin mein Wort gegeben, dass ich warte, bis er wieder zurück ist«, flüsterte ich mit hängenden Schultern und rieb mir dabei einen Schmutzfleck vom Finger. Kalech zwang sich zu einem Lächeln und ergriff meine Hand.
    »Er wird es verstehen«, beteuerte er mir und der Druck seiner Hand verstärkte sich. »Ich werde meinen Bruder finden und ihn unbeschadet nach Hause bringen, das verspreche ich Euch.« Ich holte tief Luft und nickte, denn es gab keinen anderen Weg. Wenn ich zurück in mein Jahrhundert wollte, musste ich mich jetzt auf den Weg machen. Es tat mir in der Seele weh, den Jungen nicht mehr zu sehen, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen.
    »Könnt Ihr mir den Weg erklären, den ich einschlagen muss«, bat ich leise und hoffte inständig, dass die Route nicht zu kompliziert war.
    »Nein«, antwortete Kalech resolut. »Daniel wird

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