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Flammentod

Flammentod

Titel: Flammentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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im Garten?« fragte ich.
    »Was? Wie meinen Sie das?«
    »Die Frau sitzt im Rollstuhl. Ich glaube nicht, daß sie sich viel mit Gartenarbeit beschäftigt.«
    »Anscheinend doch. Warum auch nicht? Es gibt Hilfsmittel für Behinderte. Sie hat übrigens bei der Gelegenheit noch etwas anderes zu Protokoll gegeben, das Becker belastet. In den ersten Vernehmungen stand, sie habe schon geschlafen, als Becker nach dem Treffen mit Diepeschrath nach Hause kam. Jetzt sagt sie, sie sei noch wach gewesen und habe gesehen, daß Becker Blut im Gesicht gehabt habe. Das ist das erste Mal, daß jemand konkret aussagt, daß sich Becker und Diepeschrath bei ihrer Zusammenkunft geschlagen haben. In den Akten stand davon nichts.«
    »Komisch. Wenn ich mich recht erinnere, hat Becker mir gegenüber das schon erwähnt. Er sagte, Diepeschrath habe ihm eins auf die Nase gegeben.«
    »Wie dem auch sei, Herr Rott. Es stellt sich jetzt alles in einem anderen Licht dar. Ich frage mich ernsthaft, ob ich Sie weiter in dem Fall ermitteln lassen soll. Wenn ich es recht überblicke, haben Sie nichts Brauchbares herausgefunden.«
    Ich starrte auf die graue Straße, die sich an der Weide vorbei ihren Weg bahnte.
    »Herr Rott, sind Sie noch da?«
    »Ja, ja, Herr Vogt. Also, ich kann Ihnen natürlich keine Vorschriften machen. Aber ich glaube nach wie vor an Beckers Unschuld. Und außerdem gibt es durchaus Ermittlungsergebnisse zu vermelden.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Zunächst mal ist da diese Sache mit meinem Auto.«
    »Das ist kein Beweis für irgendwas.«
    »Also gut. Lassen wir das beiseite. Es gibt noch mehr.«
    Ich berichtete von dem Hexenteich und von meinem Gespräch mit dem pensionierten Lehrer. Ich war gerade so weit gekommen, von der historischen Hexe Katharina Scheuer zu erzählen, da hörte ich Vogt laut stöhnen.
    »Das darf doch nicht wahr sein! Finden Sie das, was Sie da als Ermittlungsergebnis bezeichnen, nicht selbst ein bißchen abstrus? Die Story von der Katharina Scheuer, Güschen oder ›Scheuers Tring‹ oder wie auch immer kennt jeder, der sich in Gladbach und Bensberg ein bißchen mit Geschichte beschäftigt hat. Am Rathaus in Bensberg gibt es sogar eine Gedenktafel für die arme Frau. Darauf können Sie alles nachlesen. Das hätten Sie wirklich einfacher haben können.«
    »Aber sehen Sie doch mal die Fakten! Diepeschrath wurde praktisch auf dieselbe Art und Weise getötet wie diese angebliche Hexe im Jahre l6l3, und noch dazu am selben Platz.«
    »Was heißt am selben Platz?«
    »Diese Scheuers Tring starb in Lustheide am Steinbrückchen. Es könnte also durchaus diese Stelle gewesen sein.«
    »Hat dieser Hobbygelehrte, bei dem Sie heute waren, bestätigt, daß es dieser Platz war?«
    »Nein, die genaue Stelle kennt man nicht.«
    »Sehen Sie! Es ist reine Spekulation.«
    »Aber darum geht es doch nicht«, rief ich. »Es geht doch nur darum, daß sich jemand, das heißt wahrscheinlich eine Frau, mit dieser Hexe identifiziert. Und sich sozusagen in ihrem Namen rächt. Und dieser Jemand sucht sich eben den Platz, der dem historischen Ort am nächsten kommt.«
    Vogt schwieg, offensichtlich dachte er nach. »Sie gehen also davon aus, daß sich eine Frau gerächt hat?« fragte er schließlich.
    »Diese sogenannten Hexen sind die Märtyrerinnen der Frauenbewegung. Und daß Diepeschrath nicht besonders nett mit Frauen umgesprungen ist, wissen wir.«
    »Vor allem nicht mit seiner eigenen.«
    »Ganz genau. Da fällt mir noch etwas ein, was ich Ihnen erzählen muß.« Ich berichtete von dem Haus auf Manscheits ehemaligem Grundstück und wie ich dort am Abend zuvor Angelika Diepeschrath beobachtet hatte.
    »Sehr merkwürdig«, sagte Vogt. »Sie hat Fotos gemacht, sagen Sie? Na ja - andererseits, warum nicht? Es ist ihr Grundstück, und sie kann machen, was sie will. Also gut. Machen Sie weiter, aber sehen Sie verdammt noch mal zu, daß Sie greifbare Beweise kriegen. Wir müssen Becker aus der U-Haft rausholen. Es hätte gar nicht so weit kommen dürfen.«
    »Ich rede mal mit seiner Frau«, sagte ich. »Mir kommt das etwas komisch vor. Und da ist noch etwas. Sie kriegen doch durch den Scheidungsanwalt von Angelika Diepeschrath Informationen über die Familie.«
    »Ich kann es versuchen. Es sollte aber nicht zur Gewohnheit werden. Worum geht es?«
    »Fragen Sie mich jetzt bitte nicht, warum ich das wissen will. Aber hat Angelika Diepeschrath eine Schwester? Vielleicht sogar eine Zwillingsschwester?«
    »Glauben Sie, es war gar nicht

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