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Flammenzorn

Flammenzorn

Titel: Flammenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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trällern.
    »Vergiss nicht, dass du in ein Salzbergwerk gehst«, mahnte Ciro. »Salz absorbiert Magie und bindet sie in seine eigene Struktur ein. Das ist wie die reinigende Macht des Feuers. Einer der ältesten Zauber, den die Menschheit kennt, ist, einen Wunsch über einer Hand voll Salz auszusprechen. Dir muss klar sein, dass alles, was du an diesem Ort tust, unerwartete Folgen haben kann.«
    »Ich werde daran denken, Ciro.« Sie küsste den alten Mann auf die Stirn.
    Das Geräusch von Schuhen auf den Stufen kündete die gut bewaffnete Rückkehr der DAGR in der Bar an. Die Bande sah aus, als hätte sie einen Einkaufsbummel in der Zeit der Prohibition gemacht. Katie hielt einen zierlichen .22er Derringer mit Perlmuttgriff mit zwei Fingern, als fürchtete sie, er könne von selbst losgehen. Jules schwenkte grinsend eine TommyGun. Max musterte die Maschinenpistole begehrlich, gab sich aber damit zufrieden, sich einen sechsschüssigen .38er Colt in den Gürtel zu schieben. Jules versetzte ihm wieder einmal einen Hieb an den Hinterkopf.
    »Au.«
    »Du bist nicht cool genug, um den Gangster zu spielen. Stopf dir nie eine Waffe in die Hose. Das ist die beste Methode, ein Ei zu verlieren.«
    Brian hielt zwei M1911 Brownings, halb automatische Pistolen, in Händen. Anya streckte die Hand aus.
    Er schüttelte den Kopf. »Die gehören mir. Dir vertraue ich bestimmt keine Schusswaffe an.«
    »Du gehst gar nicht mit«, gab sie zurück. »Du kommst gerade erst aus dem Krankenhaus.«
    »Ich werde mir das auf keinen Fall entgehen lassen.« Er bedachte sie mit einem schiefen Grinsen.
    Anya wirbelte um die eigene Achse, um an Jules zu appellieren. »Jules, lass das nicht zu! Er ist nicht in der Verfassung, um gegen Sirrush anzutreten«, bettelte sie. Sie wollte einfach nicht dafür verantwortlich sein, sollte Brian erneut zu Schaden kommen. Sie musste ihn von diesem Kampf fernhalten, von Mimi und von Drake.
    Jules' Blick schweifte über Brians kahl geschorenen Kopf, über den sich eine Wundnaht zog. »Humpty Dumpty darf mitkommen.« Er nahm den Lions-Helm vom Tresen und hielt ihn Brian hin. »Aber er muss diesen Helm tragen.«
    »Zur Hölle mit dir, Jules.«
    »Ich habe mehr Kugeln als du. Komm auf die Gewinnerseite und trag den verdammten Helm.«
    Brian riss ihm den Helm aus der Hand. »Wenn ich auf der Gewinnerseite stehen wollte, dann würde ich einen Helm der Steelers tragen.«
    Das Licht in der Bar erlosch, und der Bildschirm des Fernsehers wurde schwarz.
    Renee rief eine Kugel schwach leuchtenden Geisterlichts herbei: ein Irrlicht, das es Jules ermöglichte, hinter dem Tresen nach Taschenlampen und Sicherungen zu suchen.
    Anya stand auf den Zehenspitzen, um aus dem schmalen Fenster ganz oben in der Tür zu schauen. Soweit sie erkennen konnte, lagen die Straßen etliche Häuserblocks weit im Dunkeln. »Leute, ich glaube nicht, dass das ein Sicherungsproblem ist. Ich fürchte, der Strom ist einfach weg.« Aus der Ferne konnte sie Sirenen aufheulen und Glas brechen hören.
    Jules fluchte. »Jeder Dieb, jeder Ghul und jeder Dämon in dieser Stadt strolcht heute da draußen herum. Das wird eine höllische Nacht.«
    Als der Dart schließlich die dunklen Straßen entlangfuhr, war das Chaos bereits greifbar. Ampeln hingen unbeleuchtet an ihrer Verkabelung und hielten die roten, gelben und grünen Augen verschlossen vor den Plünderern, die Schaufensterscheiben einwarfen und Autoalarmanlagen auslösten. Ob es Strom gab oder nicht, war ein reines Glücksspiel; einige Blocks waren so hell erleuchtet wie ein Weihnachtsbaum, andere lagen in tiefer Finsternis. Aus allen Richtungen war Sirenengeheul zu hören, doch es war zu weit entfernt, um eine Gruppe junger Männer davon abzuhalten, einen Geldautomaten zu klauen. Sie hatten eine Kette um den Automaten gewickelt, deren anderes Ende an der Achse eines Pick-ups befestigt war. Sie waren offenbar fest entschlossen, ihn aus seiner Verankerung an der Wand eines kleinen Ladens zu reißen. Scheinwerferlicht und gelblicher Feuerschein waren alles, was in diesem Teil der Stadt noch an Beleuchtung übrig war. Anya sah ein brennendes Fastfood-Restaurant. Das Maskottchen, das aussah wie eine Cartoonfigur, war von Flammen eingehüllt. Sie glaubte, Pommes Frites zu riechen, nahm aber an, dass es sich lediglich um die brennenden Reste des Frittierfetts handelte.
    Auf dem Rücksitz beugte sich Katie vor und drückte auf den Knopf der Türverriegelung. Max und Jules glucksten nur angesichts ihrer

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