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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Sie bekommen keine Zwänge implantiert – es sei denn, Sie zählen dazu auch eine posthypnotische Eingebung, die Sie dazu bringen wird, Flandrys Gedanken erforschen und ihn überzeugen zu wollen, Ihnen beizubringen, wie das Boot gesteuert wird. Sie werden morgen in einem leicht desorganisierten Zustand aufwachen, der rasch vergeht, nur dass Sie sich nicht daran werden erinnern können, was geschehen ist, nachdem Sie hier angekommen sind … Das ist alles. Die Eingebung wird auf eine Nacht hindeuten, in der Drogen konsumiert wurden, und das Geld in Ihrer Brieftasche wird Ihnen zeigen, dass die Nacht nicht verschwendet war. Ich bezweifle, dass Sie lange über die Angelegenheit nachdenken werden, besonders, wo Sie bald in den Weltraum aufbrechen.«
    »Ich … Ich rühre keine harten Drogen an, Rax …«
    »Vielleicht hat Ihr Kunde Ihnen etwas in den Drink getan. Um fortzufahren: Ihre latenten Erinnerungen werden tiefer vergraben sein, als ein einfaches Narkoverhör reicht. Zwei alternative Situationen werden sie neu wecken. Die eine wäre ein Gespräch, in dem Flandry Ammon mitteilt, Wieland sei wertlos. Die andere, wenn er zu Ihnen noch am Schauplatz sagt, dass der Mond wertvoll ist. In beiden Fällen wird das komplette Wissen in Ihr Bewusstsein zurückkehren, und Sie können dementsprechend handeln.«
    Djana schüttelte den Kopf. »Ich habe … neurokanalisierte … hirnverödete … nein!«, keuchte sie. Jede Einzelheit des Zimmers, das Schachbrettmuster eines Sofas, eine zuckende Runzel in Rax’ Gesicht, die Vertäfelung der inneren Tür, alles stand mit albtraumhafter Klarheit vor ihr. »Nein, das mache ich nicht.«
    »Ich rede keineswegs von Sklavenkonditionierung«, sagte das Wesen. »Damit wären Sie zu inflexibel. Außerdem würde es viel mehr Zeit brauchen als die Stunde, die zu verbrauchen wir wagen dürfen. Ich spreche von einer freiwilligen Abmachung mit uns, die unter anderem mit einschließt, dass Sie sich einer harmlosen, durch ein Schlüsselereignis wieder aufgehobenen Amnesiebehandlung unterziehen.«
    Djana erhob sich. Ihr bebten die Knie. »Sie … Ihnen könnte ein Fehler unterlaufen. Nein. Ich gehe jetzt. Lassen Sie mich raus.« Sie griff in die Handtasche.
    Sie war nicht schnell genug. Eine Projektilwaffe wurde auf sie gerichtet. Djana starrte in die Mündung. »Wenn Sie sich heute Abend nicht kooperativ zeigen«, erklärte Rax ihr, »dann werden Sie sterben. Warum also gönnen Sie sich nicht die Chance, eine Million Credits zu verdienen? Mit einer Million können Sie sich die Freiheit von dem erkaufen, was Sie sind.«

 
IV
     
     
    Einen Monat später trat das Abenteuer ins nächste Stadium. Da begann die tödliche Gefahr.
    Die Sonne, welche die Menschen einst Mimir getauft hatten, brannte viermal so hell wie Sol; auf einer Entfernung von fünf Astronomischen Einheiten zeigte sie sich jedoch winzig, ein bläulich weißer Feuerfleck, zu grell für das ungeschützte Auge. Wenn man die Sonnenscheibe mit einem Finger abdeckte, erkannte man plötzlich den Dunst, der sie umgab: Gas, Staub, Meteoriten – ein Nebel von geringer Ausdehnung, aber so dicht, wie man ihn im bekannten Universum nur selten findet, durchsetzt von Speerspitzen aus Licht, erschaffen durch Reflexion an den Partikeln. Überall sonst wimmelte die Dunkelheit von ferneren Sonnen, und die Milchstraße zog einen schaumigen Bogen um das Firmament.
    Ein wenig mehr als vier Millionen Kilometer vom Aufklärungsboot entfernt breitete sich Regin mit zweieinhalbfachem scheinbarem Durchmesser aus, den Luna von Terra aus gesehen besaß. Auf der Tagseite des Riesenplaneten warfen die Wolken in der hochkomprimierten Atmosphäre blendend hell das Sonnenlicht zurück. Die Nachthälfte leuchtete aus sich heraus in einem äschernen Farbton, teils durch Nordlichteffekte, teils durch die Helligkeit, die von zwanzig Monden zurückgeworfen wurde.
    Zu diesen Monden zählte Wieland. Obschon nicht größer als Luna dominierte der Satellit den Vorausbildschirm, denn das Boot hatte die Kreisbahn verlassen und hielt genau auf ihn zu. Der Anblick von schroffen Bergspitzen, Gletscherfeldern, kahlen Ebenen, alten und erodierten oder neu geschlagenen Kratern wurde durch die dünne Lufthülle kaum gemildert.
    Flandry ließ die Hände über die Pilotenkonsole tanzen. Technisch der Comet- Klasse zugehörig war das Raumboot veraltet und nur minimal ausgestattet. Mangels eines modernen Steuercomputers musste Flandry den Landeanflug manuell durchführen. Es störte

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