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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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mehrere Kuriere. Einer davon kann in zwei Wochen Irumclaw mit einer Nachricht erreichen, wo wir sind und worauf wir festsitzen.«
    »Aber«, wandte er ein, »aber … hör zu, der Angriff auf uns wird wahrscheinlich nicht der letzte Versuch gewesen sein. Ich kann nicht dafür garantieren, dass wir durchhalten werden. Wir verlassen das Boot besser, verstecken uns in den Bergen …«
    »Vielleicht. Wir richten uns nach den Gegebenheiten. Jedenfalls lasse ich unsere Hauptchance auf Überleben nicht ungenutzt, und das ist, ein Schiff der Navy herzurufen.« Djanas Lachen war ein Jaulen. »Ich merke genau, was du denkst«, fuhr sie fort. »Da bin ich dann, mit dir auf Dienstreise. Wie viele Gesetze werden dadurch gebrochen? Die Behörden werden weiter nachforschen. Wenn sie erfahren, dass du dich von Ammon hast bestechen lassen, für ihn eine Arbeit mit einem kaiserlichen Raumboot zu erledigen … Die Mindeststrafe dafür ist wahrscheinlich lebenslange Versklavung.«
    »Und was wird aus dir?«, erwiderte er.
    Sie senkte die Lider. Ihre Lippen schlossen sich, und sie krümmte den Mund und schaukelte mit den Hüften. »Aus mir? Aber ich bin doch ein Opfer der Umstände. Ich hatte Angst zu widersprechen, als ihr verruchten Männer mich betört habt … bis ich diese Chance erhielt, mich auf die richtige Seite zu stellen. Ich bin sicher, dass ich deinen Kommandeur dazu bewegen kann, die Sache von meiner Warte aus zu sehen und mich schon im Vorfeld von aller Schuld freizusprechen. Vielleicht bekomme ich sogar eine Belohnung. Wir sind wirklich gute Freunde, dein Admiral Julius und ich.«
    »Ohne meine Hilfe überstehst du die Wartezeit nicht«, sagte Flandry. »Ganz sicher nicht, wenn wir angegriffen werden.«
    »Vielleicht nicht, vielleicht aber doch«, entgegnete sie. Ihre Miene taute auf. »Nicky, mein Schatz, warum müssen wir streiten? Wir haben dann doch Zeit, uns etwas wegen dir zu überlegen. Eine Geschichte oder … oder vielleicht kannst du dich mit Vorräten irgendwo verstecken, und ich komme später zurück und hole dich, ich schwöre es, ich hole dich …« Sie beugte sich ihm zu. »Ich schwöre, dass ich das will. Du warst wunderbar. Dich lasse ich nicht wieder fort.«
    »Aber dessen ungeachtet«, erwiderte er, »bestehst du darauf, eine Nachricht zu schicken.«
    »Ja.«
    »Kannst du einen Kurier denn starten? Und was, wenn ich mich weigere?«
    »Dann schocke ich dich, fessele dich und foltere dich, bis du einverstanden bist«, sagte sie, wiederum völlig unpersönlich geworden. »Davon verstehe ich eine Menge.«
    Plötzlich brach es aus ihr heraus: »Du machst dir gar keine Vorstellung davon, wie viel ich wirklich weiß! Du würdest sterben, bevor ich mit Aufzählen fertig bin! Weißt du noch, wie du mit den Härten geprahlt hast, mit denen du zu kämpfen hattest? Der arme Junge, der versucht, beim Militär durch nichts als Können voranzukommen? Wenn du gehört hättest, wie laut ich innerlich gelacht habe, während ich dich geküsst habe! Ich komme aus der Sklaverei im Schwarzen Loch von Jihannath. Gegenüber dem, was ich durchgemacht habe, sieht das Schlimmste, was sie sich in der Alten Stadt von Irumclaw ausgedacht haben, wie ein Krippenspiel aus – ich gehe nicht in die Hölle zurück – Gott ist mein Zeuge, ich gehe nicht!«
    Sie holte rasselnd Luft und ließ das Helmvisier wieder einrasten. Aus einer Tasche nahm sie einen Streifen Papier. »Das ist die Nachricht«, sagte sie.
    Flandry wiegte sich auf den Fußballen. Er konnte sie vielleicht überwältigen, wenn er schnell handelte und Glück hatte … Vielleicht würde es gelingen …
    Und mit der Schnelle eines Messerstichs erkannte er, dass das Risiko unnötig war. Er keuchte.
    »Was ist los?« Djanas Frage schwankte am Rande der Hysterie.
    Er riss sich zusammen. »Nichts«, antwortete er. »Also gut, du hast gewonnen. Schicken wir deine Nachricht los.«
    Die Kuriere waren in der Nähe der Hauptluftschleuse untergebracht. Flandry ging voraus, hinter sich die Mündung ihrer Waffe, obwohl Djana wusste, wo sie sich befanden. Was das anging, konnte sie vermutlich herausfinden, wie sie selbst die Kuriere aktivierte. So hatte sie bereits rasch gelernt, das Boot auf Heimatkurs zu bringen – die Koordinaten des Zielorts in den Autopiloten einspeisen, die Handsteuerung abschalten und so weiter –, als er ihrer Bitte nachgekommen war, sie als Vorsichtsmaßnahme darin einzuweisen. Diese Geräte, vier an der Zahl, waren noch simpler.
    In jedem torpedoförmigen,

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