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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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wieder zu Bewusstsein kommen würde, hätte sie ihn längst gefesselt. Natürlich konnte er sich vielleicht aus den Knoten befreien, die sie zu knüpfen imstande war, aber … Er schluckte seine Bestürzung herunter und musterte Djana. Die Panik war fort, zumindest nach außen hin.
    »Was ist denn los?«, fragte er langsam. »Meine Absichten sind doch nicht schockierender als sonst.«
    »Vielleicht ist ja gar nichts los, Nicky.« Sie versuchte zu lächeln. »Ich muss einfach nur vorsichtig sein. Das verstehst du doch, oder? Du bist ein kaiserlicher Offizier, und ich fahre auf Leon Ammons Rakete. Vielleicht können wir weiterhin zusammenarbeiten, vielleicht auch nicht. Was ist hier passiert?«
    Flandry sammelte sich. »Interessante Frage«, antwortete er. »Wenn du glaubst, das Ganze wäre eine Falle für dich gewesen … Also wirklich, mein Schatz, du weißt selbst sehr gut, dass eine derart komplizierte Falle niemals funktionieren würde. Ich bin genauso verwirrt wie du … und genauso besorgt, wenn dir das ein Trost ist. Im Augenblick möchte ich nichts anderes als mit heiler Haut zurück zu altem Wein, Feinschmeckeressen, guter Konversation, guter Musik, gutem Tabak, einer Vielzahl charmanter Damen und allem anderen, worum es bei der Zivilisation so geht.«
    Zu neunundneunzig Prozent war er ehrlich. Das verbleibende eine Prozent drehte sich vor allem um das Kassieren dessen, was ihm an seiner Million noch fehlte, aber nicht ausschließlich …
    Das Mädchen entspannte sich nicht. »Also, geht’s los?«
    Flandry berichtete ihr, in welchem Zustand sich das Boot befand.
    Sie nickte. Flügel aus bernsteingelbem Haar bewegten sich leise über ihre zierlichen, hohen Wangenknochen. »Das habe ich mir mehr oder weniger schon gedacht«, sagte sie. »Was hast du jetzt vor?«
    Flandry verlagerte sein Gewicht und kratzte sich im Nacken. »Noch eine interessante Frage. Unbegrenzt können wir hier nicht überleben, das dürfte auch dir klar sein. In Anbetracht der Außentemperatur und anderer Faktoren würde ich sagen, dass wir, wenn wir alle Systeme aufs Minimum hinunterfahren – und das Geschütz nicht wieder abfeuern müssen –, Batteriestrom für drei Monate haben. Zu essen haben wir noch länger, sicher; aber wenn das Thermometer erst auf hundert Grad Kälte fällt, können selbst Steaksandwiches die Not nur noch lindern, aber nicht mehr heilen.«
    Djana stampfte mit dem Fuß auf. »Hörst du wohl auf damit! Versuch nicht dauernd, komisch zu sein!«
    Aber ich dachte, ich hätte Erfolg damit, wollte Flandry sagen, und außerdem, deine Bewegung hat in diesen engen Pullovern, die wir tragen, eine ganz faszinierende Wirkung auf mich. Machst du es noch mal?
    Djana überwand ihre Wut. »Wir brauchen Hilfe«, sagte sie.
    »Aber ein Funknotruf hat keinen Sinn«, entgegnete Flandry. »So dünne Luft wie hier hat eine zu schwache Ionosphäre, um Wellen weit hinter den Horizont zu lenken. Besonders wenn die Sonne, so hell sie auch sein mag, derart weit weg von uns ist. Wir könnten Signale von Regin oder einem anderen Mond reflektieren lassen, aber dazu benötigen wir Richtstrahl- und Messeinrichtungen, die Jake nicht an Bord hat.«
    Djana starrte ihn offen erstaunt an. »Wen willst du denn hier anfunken?«
    »Den Hauptcomputer des Bergbauzentrums. Ursprünglich war es ein Rechner höchster Kategorie, verstehst du – komplett mit Bewusstsein – was immer ihm inzwischen auch zugestoßen ist. Er hat auch Reparatur- und Wartungseinrichtungen gesteuert. Wenn wir ihn aufwecken und eine positive Antwort bekommen könnten, müssten die entsprechenden Roboter in ein paar Stunden hier sein und in ein paar Tagen unsere Schaltkreise repariert haben.« Flandry lächelte schief. »Jetzt wünschte ich, ich hätte den Computer aus der Umlaufbahn angefunkt«, fuhr er fort. »Aber als diese schrägen Vögel aufgetaucht sind, blieb dazu wirklich keine Zeit mehr. Wir werden also persönlich dorthin marschieren und sehen, was sich machen lässt.«
    Djana versteifte sich erneut. »Ich dachte mir schon, dass du es darauf anlegst«, sagte sie mit einer Stimme so trostlos wie der Winter. »Nichts da, Liebling. Zu riskant.«
    »Was sonst …?«
    Sie hatte kaum zu antworten begonnen, da wusste er schon, worauf sie hinauswollte. Ihm stockte das Herz.
    »Ich habe mich dir nicht blind angeschlossen«, sagte sie. »Ich habe mich zunächst mit der Lage befasst und gelernt, was ich lernen konnte, einschließlich der Standardausstattung dieser Boote. Sie tragen

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