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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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während man sich ausruhte. Flandry machte sich auch keine Gedanken darüber, ob sie einem Killer begegneten. Wenn es geschah, dann geschah es eben. Im Großen und Ganzen erwartete er diese Art von Schwierigkeiten überhaupt nicht – noch nicht jedenfalls. Dieses Land war viel zu weitläufig und zu zerklüftet, als dass dafür eine große Wahrscheinlichkeit bestanden hätte. Unter Beachtung angemessener Vorsichtsmaßnahmen sollten Djana und er ihr erstes Ziel erreichen. Was danach geschah, war vielleicht eine ganz andere Geschichte.
    Flandry bemerkte, dass der Funkverkehr auf dem unüblichen Band, das die Roboter benutzten, immer stärker wurde. Das überraschte ihn wenig; er näherte sich dem, was einmal das Operationszentrum gewesen war und was noch immer das Zentrum dessen sein musste, was auch immer hier heutzutage vorging.
    Teufel auch, dachte er unter der Dumpfheit seiner Erschöpfung. Hat jemand Wieland sabotiert, vielleicht schon vor langer Zeit, indem er eine Raubroboterfabrik installierte? Oder war es ein Unfall? Vielleicht wurde auf der Oberfläche gekämpft, und ein Naheinschlag hat den Hauptcomputer durcheinander gebracht …
    Wirklich vernünftig erschien ihm keine dieser Erklärungen. Die Maschinenbestien vermochten modernen Waffen keinen wirksamen Widerstand entgegenzusetzen. Für das Leben zweier gestrandeter Menschen stellten sie eine Bedrohung dar, doch ein einziges, gut bewaffnetes und mit guten Ortungsgeräten ausgestattetes Raumschiff, dessen Besatzung sich über die Lage im Klaren war, konnte sie wahrscheinlich mit Leichtigkeit vernichten. Angesichts dieses Umstandes kam Sabotage wohl nicht mehr infrage, oder? Was den Schaden an der zentralen Steuermaschine betraf: Inprimis musste sie schwer abgeschirmt gewesen sein plus eine weitreichende Selbstreparaturfunktion besessen haben, umso mehr, zog man die Meteoritengefahr in Betracht. Secundus, nahm man an, dass der Zentralcomputer einen permanenten Schaden erlitten hatte, so implizierte dies einen Verlust von Komponenten; er wäre dann kaum in der Lage gewesen, diese erstklassig gefertigten Schimären zu entwickeln und zu produzieren.
    Flandry gab die Überlegungen auf.
    Schließlich hielten Djana und er eine Wegstunde von der Bergspitze, die ihr Ziel war, entfernt an. Sie fanden eine Höhle, die von hohen Felsen abgeschirmt wurde, und errichten darin ihr Druckzelt. »Weiter nehmen wir es nicht mit«, sagte Flandry. »Unter anderem weißt du, wie lange es dauert, es aufzubauen und wieder abzuschlagen; außerdem können wir uns nicht mehr oft den Verlust von unwiederbringlichem Sauerstoff leisten, den wir erleiden, sobald wir das Lager abbrechen. Wenn es uns nicht gelingt, Hilfe zu rufen, und besonders, wenn wir eine Jagd auf uns auslösen, ist die Last nicht tragenswert. Hier haben wir eine hübsche, schwer zu entdeckende Stelle, die sich verteidigen lässt.«
    »Wann setzen wir den Ruf ab?«, fragte Djana.
    »Nachdem wir ungefähr zwölf Stunden geschlafen haben«, antwortete Flandry. »Ich möchte sehr gut ausgeruht sein.«
    Sie selbst war so müde, dass sie fast sofort einschlief.
    Am ›Morgen‹ war Flandrys Elan ein wenig zurückgekehrt. Er pfiff, als er den Weg aufwärts anführte, und als er auf dem Gipfel stand, rief er aus: »Ich taufe dich auf den Namen Mount Maidens.« Die ganze Zeit über richtete er seine Aufmerksamkeit indes nach vorn.
    Hinter ihnen und auf beiden Seiten lag das vertraute Durcheinander von Fels, Eis und tintenschwarzen Schatten, und über ihnen drohte der Himmel, seine verstreuten Sterne und Wolken und der grellen Fleck Mimirs nun nahe am düsteren, hellrandigen Schild Regins. Der Wind winselte umher. Flandry war froh, in seinem warmen Panzeranzug zu stecken, auch wenn es darin nicht gut roch.
    Vor ihnen fiel, wie die topografischen Karten offenbart hatten, der Berg mit einer Steilheit ab, die unter höherer Schwerkraft unmöglich zu bewältigen gewesen wäre. Der Horizont war flach und zeigte den Rand der Ebene an, wo das Zentrum lag, die Quadrate, die Flandry gesehen, und anderes, das er nicht erkannt hatte. Durchs Fernglas machte er die kreuzförmigen Spitzen von vier Funktransceivermasten aus, die errichtet worden waren, nachdem der Mensch Wieland verlassen hatte; andere standen in der Wildnis verteilt. Aus der Umlaufbahn hatte Flandry einige davon entdeckt, die gerade von Robotern errichtet wurden, welche als Arbeitsmaschinen erkennbar waren. Er hatte überlegt, zu einer dieser Stellen zu marschieren statt

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