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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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kleine Krater daraus auf, überzogen es schmale Risse, lagen Steine darauf. An einigen Stellen bedeckten es Dämme aus Eis. Flandry und Djana hatten den Teil betreten, der in Quadrate unterteilt war. Mehr als einen Kilometer voneinander getrennt liefen die Linien schnurgerade nach Ost und West oder Nord und Süd, so weit Flandry sehen konnte, bis die Krümmung des Mondes sein Sichtfeld beschränkte. Zufällig befand er sich ganz in der Nähe eines solchen Strichs und identifizierte ihn als eine breite Ader aus schwarzen Körnchen, die permanent in den Stein getrieben waren.
    Was er in diesem Moment tatsächlich wahrnahm, waren die Roboter.
    Einhundert Meter rechts von ihm gingen drei der sechsbeinigen Springer. Etwas weiter entfernt zu seiner Linken rollte ein gehörnter Riese auf Gleisketten. Noch weiter weg, aber nicht zu weit, um ihn zu fangen, schleppte sich ein halbes Dutzend unterschiedlicher Monstrositäten hin. Zu Dutzenden hinkten und krochen Käfer über den Bogen. Flieger durchquerten den Himmel im Sinkflug. Flandry warf einen Blick nach hinten und entdeckte, dass ein Beinpaar, das eine Kreissäge trug, ihnen den Rückweg abgeschnitten hatte.
    Djana warf sich auf die Knie. Flandry duckte sich ein wenig, die Zähne gefletscht, und wartete mit pochendem Herzen auf den ersten Angriff.
    Der nicht kam.
    Die Killer ignorierten sie.
    Sie beachteten sich nicht einmal gegenseitig.
    Obwohl diese Entwicklung für Flandry nicht ganz unerwartet kam, wurde ihm vor Erleichterung geradezu schwindlig. Als er sich wieder erholt hatte, sah er, dass die Maschinen sich allesamt auf einen Punkt zu bewegten. Über dem Horizont war jedoch nichts zu erkennen; ihr Ziel war noch zu weit entfernt. Flandry wusste allerdings, was es war: der zentrale Gebäudekomplex.
    Djana begann zu lachen und hörte nicht mehr auf; das Gelächter wurde immer wilder. Flandry fand, dass sie sich Hysterie nicht leisten konnte. Er riss sie hoch. »Hör mit dem Gegeiere auf, sonst schüttle ich es aus dir heraus!« Als Worte nichts bewirkten, packte er sie an den Fußgelenken, hielt sie mit dem Kopf nach unten und machte seine Drohung wahr.
    Während Djana schluchzend nach Luft schnappte und um Fassung rang, nahm Flandry sie sanft in den Arm und musterte über ihre Schulter hinweg die Roboter. Die meisten waren in einem erbärmlichen Zustand: Sie hatten Löcher in der Außenhaut, und ihnen fehlten Gliedmaßen. Kein Wunder, dass Flandry sie im Nebel hatte rattern und scheppern hören. Einige wirkten unbeschädigt bis auf kleinere Kratzer und Beulen. Wahrscheinlich mussten ihre Batterien aufgeladen werden.
    Schließlich konnte er es Djana erklären: »Ich habe immer vermutet, dass die Überlebenden der Kämpfe in diesem Gebiet repariert und betankt werden. Hm … diese Anlage kann unmöglich ganz Wieland bedienen … Ich würde sagen, die Viecher entfernen sich nie besonders weit davon … und wir haben Baustellen gesehen. Die Anlage wird ständig erweitert, und wahrscheinlich sind neue Zentren bereits geplant … Auf jeden Fall herrscht hier Waffenstillstand. Überall sonst greifen sie durch ihre Programmierung alles an, was sich bewegt und nicht zu ihrem Typ gehört. Hier sind sie die reinsten Lämmlein. So zumindest vermute ich im Augenblick.«
    »W-wir sind also sicher?«
    »Das würde ich nicht beschwören. Was hat den ganzen Wahnsinn denn verursacht? Trotzdem denke ich, dass wir weitergehen können.«
    »Wohin?«
    »Zum Zentrum natürlich. Wobei wir allerdings einen respektvollen Bogen um diese Gesellen machen werden. Sie scheinen nach dort hinten zu wollen. Ich nehme an, ihre Erholungsstationen liegen ein Stück vom alten Standort des Hauptcomputers entfernt.«
    »Wie meinst du das, ›alt‹?«
    »Wir wissen nicht, ob er überhaupt noch existiert«, erinnerte Flandry sie.
    Dennoch schritt er mit Übermut aus. Er lebte noch. Wie wundersam, dass seine Arme umherschwenkten, seine Fersen den Boden zerdrückten, seine Lungen atmeten, und seine ungewaschene Kopfhaut juckte! Regin nahm allmählich wieder zu und war nun ein dünner Bogen, der sich von der grellen Pfeilspitze Mimirs zurückzog. Überall sonst glitzerten Sterne. Djana ging still neben Flandry, erschöpft von ihrem Gefühlsausbruch. Aber sie würde sich schon wieder erholen, und wenn er sie wieder im Druckzelt hatte …
    Als sie die nächste Linie überschritten, pfiff Flandry tatsächlich ein Lied. Kurz darauf nahm er Djana beim Arm und deutete nach vorne. »Schau«, sagte er.
    Ein neuer Typ

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