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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Verfügung standen, und wahrscheinlich noch eine zusätzliche Fabrik gebaut. Die Figuren oder die Felder einzufärben war nicht nötig, weil er stets weiß, was was ist. Deshalb habe ich nicht sofort gemerkt, dass wir uns tatsächlich auf einem riesigen Schachbrett befinden.« Flandry verzog das Gesicht. »Wenn ich nicht … wir hätten aufgegeben, wären zurückgegangen und gestorben. Komm schon.« Er drängte sie weiter vor.
    »Lass uns nicht weitergehen«, flehte sie. »Wir werden nur geschlagen.«
    »Nicht wenn wir uns die Positionen der Figuren ansehen«, entgegnete er, »und nur die Felder benutzten, die im Moment niemand betreten kann.«
    Nachdem sie sich eine Weile weitergeschleppt hatten, fuhr er fort: »Ich vermute, der Computer hat sein Bewusstsein in mehrere Teile aufgespalten. Einen oder mehrere, um die wilden Roboter zu überwachen. Zwei, die nicht miteinander kommunizieren, sind rivalisierende Schachmeister. Deshalb hat er noch nicht bemerkt, dass heute etwas Merkwürdiges vorgeht. Ich frage mich, ob er ohne Anstoß von außen überhaupt noch etwas Neues wahrnimmt.«
    Mit Djana an der Seite überquerte Flandry das Schachbrett im Zickzack und näherte sich immer mehr dem gesegneten, sicheren, unmarkierten Teil des Landes und folgte seiner Grenze. Auf dem Weg sah er einen Roboter, der König sein musste. Er ragte vier Meter hoch in Form eines Mannes auf, der Hauskleidung trug, wie sie vor Jahrhunderten in Mode gewesen war. Er war vergoldet und mit einer Traube aus Diamanten gekrönt. Waffen trug er nicht. Flandry erfuhr später, dass der König allein durch göttliches Recht gefangen nahm.
    Sie erreichten die alten Bauwerke. Die Arbeitsmaschinen, die dort umherhuschten, hatten sie in einem guten Zustand gehalten. Flandry blieb vor dem Hauptgebäude stehen und stellte sein Funkgerät auf die Standardfrequenz. »Du musst einen Empfänger haben«, sagte er zu dem, was in dem Gebäude war, »der mich auf diese Entfernung verstehen kann.«
    In seinen Ohrenstopfen klickte und keckerte der Kode; dann hörte er eine Stimme, langsam, eingerostet, aber mit jedem Wort an Sicherheit gewinnend wie die Rede eines Mannes, der aus tiefem Schlaf erwacht: »Sie … sind … da? Ein Mensch … endlich zurück? … Nein, zwei Männer spüre ich …«
    »Mehr oder weniger«, entgegnete Flandry.
    Auf der ganzen Ebene blieben Bestien und Schachfiguren stehen.
    »Kommen Sie herein. Die Luftschleuse … Legen Sie darin Ihre Raumanzüge ab. Es herrschen Erdbedingungen … Ich habe … möblierte Kammern. Die Inspektion hat einen Vorrat an nicht schlecht gewordenem Essen und Trinken gefunden … Ich hoffe, Sie finden die Dinge in angemessener Ordnung vor. Einiger Verfall ist möglich. Die Zeit war lang und leer.«

 
X
     
     
    Djana taumelte ins Bett und wachte mehr als dreißig Stunden lang nicht wieder auf. Flandry brauchte weniger Erholung. Nach einem Frühstück beschäftigte er sich, zunächst matt, doch dann mit zunehmender Energie. Was er erfuhr, war höchst faszinierend, und er bedauerte sehr, dass er es nicht wagen durfte, Wielands Geschichte in den fünf verstrichenen Jahrhunderten eingehender zu erkunden.
    Er befand sich gerade im Hauptkontrollraum und führte technische Diskussionen mit dem Zentralcomputer, als der Lautsprecher an der altmodisch wirkenden Instrumentenreihe in seinem altmodisch klingenden Anglisch sagte: »Wie angewiesen halte ich Ihre Begleiterin unter Beobachtung. Soeben haben sich ihre Lider bewegt.«
    Flandry erhob sich. »Danke«, sagte er automatisch. Ihm fiel es schwer, sich zu vergegenwärtigen, dass hinter diesen Messanzeigen und Bildschirmen kein lebendiger Geist flackerte. Ein Bewusstsein zwar, doch es ähnelte dem eines natürlichen Sophonten kaum, ganz gleich, wie fremd dieser dem Menschen auch erscheinen mochte. »Ich werde lieber zu ihr gehen. Äh, lasse einen Diener heiße Suppe bringen, dazu … Tee und gebutterten Toast, so schnell es geht.«
    Er folgte Korridoren, die still waren bis auf das Murmeln von Maschinen, und sah in viele Apartments, in denen er verschimmelte Habseligkeiten längst verstorbener Männer sah, bis er endlich Djanas Unterkunft entdeckte.
    »Nicky.« Sie blinzelte ihn mit feuchten Augen an und streckte zitternd die Arme nach ihm aus. Wie blass und mager sie geworden war! Er konnte sie kaum verstehen. Er beugte sich zu einem Kuss herab und spürte nur teilnahmslose Lippen.
    »Nicky … sind wir … in Sicherheit?« Der geflüsterte Hauch kitzelte ihn im

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