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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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geeignete Medikamente sollten sich noch in dem Aufklärungsboot befinden, das wir gekapert haben. Bei einer Durchsuchung würde wertvolle Zeit vergehen. Lassen Sie es augenblicklich hierher fliegen.«
    »Des Datholchs Befehl wurde gehört und wird weitergeleitet. Weiß jemand, wie das Boot gesteuert wird?«
    Flandry wandte sich dem zweiten Rekorder zu. Das Gerät machte: »Khr-hhr«, seine Allzweckantwort. In diesem Zusammenhang, so hoffte er, würde sie als verächtliches Räuspern durchgehen. Ein Pilot, der das nicht in fünf Minuten herausfindet, obwohl wir das gleiche technische Muster benutzen, sollte zum Küchengehilfen degradiert und zum Elektronenschälen verdonnert werden. Er ließ den ersten Rekorder sagen: »Landen Sie im offenen Kreis im Zentrum der Ortschaft. Wir haben Flandry in einem angrenzenden Haus. Beeilung! Ich muss zu den Ruadrath zurück und so viel Schaden beheben, wie ich kann. Stören Sie mich nicht, ehe das Boot gelandet ist. Ende. Ehre dem Gott, der Rasse und dem Roidhun!«
    Er hörte die Antwort, beendete die Übertragung und schaltete sich wieder in die Konferenz. Es klang, als würden dort bald die Fetzen fliegen.
    Also besser nicht herumtrödeln. Außerdem sollte die Jake in wenigen Minuten eintreffen, wenn sein Plan funktionierte.
    Wenn.
    Nun, man war bei der Flottenkommandantur sicherlich nicht sehr vertraut mit Ydwyrs Redewesen … außer hochrangigen Offizieren wie Morioch, die man vielleicht in der Eile überging; Merseia ermutigte schließlich die Untergebenen zur Eigeninitiative … und wenn ein Vorgesetzter die Aufnahme hörte, bemerkte er womöglich gar nichts Ungewöhnliches, und wenn doch, schob er es vielleicht auf eine Halsentzündung … oder, oder, oder …
    Flandry zog sich eilends die Kleidung über, die er bei der Arbeit abgestreift hatte. In eine Tasche stopfte er sich etwas Schnur. Ein Chronometer zeigte an, dass fast eine Stunde vergangen war. Es blieb stehen, als er einen Strahlerschuss auf das Funkgerät abgab. Auf dem Weg nach draußen sabotierte er auch den Antrieb, indem er eine Abdeckplatte hob und den Steuercomputer der Gravprojektoren zerschoss. Er hoffte, während seiner Flucht niemanden töten zu müssen, doch er wollte andererseits auch nicht, dass die merseianische Delegation sie ausposaunte, solange er noch nicht weit genug weg war. Wenn er natürlich töten müsste, würde er töten und davon später nicht schlechter schlafen – falls es denn ein Später gab.
    Die Luft brannte in seiner Wunde. Er eilte über knirschenden Schnee zu Rrinns Haus. Als er näher kam, bewegte er sich vorsichtiger. Am Eingang blieb er stehen, kniff die Augen zusammen und hob die Schutzbrille. Nach drinnen zu stürmen, ohne dass die Pupillen an die Dunkelheit adaptiert waren, wäre kreuzdämlich gewesen. Und auch saudämlich und strohdämlich und … Den Schocker in der rechten und den Strahler in der linken Hand schob er sich durch den Vorhang. Steif und mit knackenden Knochen legte er sich dahinter an Ort und Stelle zurück.
    Merseianer und Ruadrath fuhren herum, wo sie sich auf ihren Schwänzen gegenübersaßen. Sie befanden sich am anderen Ende des einzelnen Raumes, jede Gruppe auf einer eigenen Estrade. Flüchtig bemerkte Flandry, wie lebensecht die Wandzeichnungen hinter ihnen waren, und er bedauerte, dass er nun die Freundschaft des Künstlers verlieren würde.
    Djana schrie auf. Rrinn fauchte. Ydwyr stieß einen Satz in keiner Sprache hervor, die ein Terraner je gehört hatte. Mehrere Männer beider Spezies fuhren auf und wollten die Estraden verlassen. Flandry hob den Strahler und brüllte auf Eriau: »Bleiben Sie, wo Sie sind! Das Ding hier ist auf Fächerstrahl gestellt! Mit zwei Schüssen kann ich euch alle braten!«
    Angespannt und vor Wut knurrend kehrten sie auf ihre Plätze zurück. Djana blieb stehen und streckte die Hand nach Flandry aus. Immer wieder öffnete sie den Mund und schloss ihn wieder, ohne dass ein Laut hervordrang. Ydwyr schnarrte in seinen Vokalisator. Rrinn schnarrte zurück. Der Terraner erriet, was sie sagten:
    »Was soll diese Heimtücke?«
    »Wahrlich hatten wir ihn lebend; doch weiß ich nicht, wessen er sich bemächtigen würde.«
    Flandry unterbrach sie: »Ich bedauere, dass ich jeden schocken muss. Es tut nicht weh, allenfalls hat man Kopfschmerzen, wenn man aufwacht. Wenn jemand versucht, mich anzugreifen, zerstrahle ich ihn. Der Schuss wird wahrscheinlich auch andere töten. Rrinn, ich gebe dir ein paar Atemzüge Zeit, es deinen

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