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Flandry 2: Höllenzirkus

Flandry 2: Höllenzirkus

Titel: Flandry 2: Höllenzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Gefolgsleuten zu erklären.«
    »Das kannst du nicht machen!«, protestierte Djana empört.
    »Nein, bei dir nicht, Schätzchen«, sagte Flandry, während die Ruadrath aufgeregt die Stimmen hoben. »Komm her zu mir.«
    Sie schluckte, ballte die Fäuste, richtete sich auf und sah ihn fest an. »Nein.«
    »Was?«
    »Ich hänge mein Fähnchen nicht nach dem Wind wie du.«
    »Ich habe ja gar nicht gewusst, dass ich das getan hätte.« Flandry sah Ydwyr wütend an. »Was haben Sie mit ihr gemacht?«
    »Ich habe ihr Wahrheit gezeigt«, antwortete der Merseianer. Er hatte sich rasch wieder gefasst. »Was hoffen Sie denn zu erreichen?«
    »Das werden Sie schon sehen«, erwiderte Flandry. An Rrinn gerichtet sagte er: »Bist du fertig?«
    »Ssnaga.« Auch wenn der Ruad einer anderen Spezies angehörte, sein unaussprechlicher Hass war unmöglich misszuverstehen.
    Flandry seufzte. »Ich trauere. Wir sind gut zusammen gereist. Ich wünsche dir allzeit gute Jagd.«
    Der Leitstrahl traf und traf. Die Ruadrath spritzten nach Deckung suchend auseinander, fanden aber nichts, was hoch genug war. Die Merseianer schluckten die bittere Pille mit eiserner Würde. Nach einer Minute war niemand im Haus außer Flandry, Ydwyr und Djana bei Bewusstsein.
    »Los.« Flandry warf ihr die Schnur zu. »Fessle ihm die Hände auf den Rücken, richte den Schwanz auf und bind ihn ebenfalls fest, dann führ das Ende nach unten und mach ihm eine lockere Fußfessel.«
    »Nein!«, schrie sie.
    »Schätzchen«, sagte das hohlwangige, sonnenverbrannte, verletzte Gesicht mit dem Eis im Bart, »hier steht mehr auf dem Spiel als mein Leben, und ich lebe ehrlich gesagt ganz gerne. Ich brauche eine Geisel. Ich würde es vorziehen, ihn nicht schleifen zu müssen; aber wenn es sein muss, schocke ich euch beide ebenfalls.«
    »Gehorche«, befahl Ydwyr ihr. Er sah Flandry an. »Gut gemacht«, sagte er. »Worin besteht die nächste Phase Ihres Plans?«
    »Kein Kommentar«, antwortete der Terraner. »Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber Sie können nicht versuchen, dem zuvorzukommen, was Sie nicht wissen.«
    »Korrekt. Allmählich wird mir klar, dass Ihre bisherigen Leistungen nicht auf Glück zurückzuführen waren. Ich gratuliere Ihnen, Dominic Flandry.«
    »Ich danke dem Datholch. Beeil dich, Frau!«
    Djanas Blick zuckte bestürzt zwischen ihnen hin und her. Sie musste an sich halten, um nicht in Tränen auszubrechen.
    Ihre Fesselarbeit war nicht gerade ein Meisterstück; doch Flandry, der sie beaufsichtigte, erhielt den Eindruck, dass Ydwyr sich jedenfalls nicht rasch von den Stricken würde befreien können. Als sie fertig war, winkte der Terraner sie zu sich. »Unser Spielgefährte bleibt außerhalb deiner Reichweite«, sagte er. Als er ihr in die blauen Augen blickte, lächelte er. Es bestand kein unmittelbarer Grund dafür, ihr eine Waffe vorzuhalten. Er legte ihr beide Hände auf die Hüften. »Und dich möchte ich in meiner Reichweite.«
    »Nicky«, flüsterte sie, »du weißt nicht, was du tust. Bitte, bitte hör mir zu.«
    »Später.« Ein Überschallknall ließ auf einem Bord die Töpfe hüpfen. Trotz des Diktats, das er sich selbst auferlegt hatte, hüpfte auch in Flandry etwas. »Hoi, das ist mein Flugschein nach Hause.«
    Er blickte am Vorhang vorbei nach unten. Jawohl, die Giacobini-Zinner, die geliebte Jake mit der nadelspitzen Nase, schoss dem Boden entgegen, ging in die Schwebe und setzte in einem Gestöber aus aufgewirbeltem Schnee auf … Moment! Weit oben im Himmel, wo sie hergekommen war …
    Flandry stöhnte auf. Das sah nach einem anderen Raumschiff aus. Morioch oder sonst jemand hatte den Vorsichtigen gespielt und der Jake eine Eskorte zugeteilt.
    Nun, mit dieser Möglichkeit hatte er gerechnet. Eine Comet war schneller als die meisten, wenn nicht alle anderen Schiffstypen und in einer Atmosphäre, insbesondere einer wie auf Talwin …
    Die Luftschleuse fuhr auf, und die Rampe schob sich hervor. Ein Merseianer erschien, vermutlich ein Arzt, denn er hielt das Medikit, das er auf dem Herweg gefunden haben musste. Er trug keinen elektrisch beheizten Kälteschutzanzug, nur flottenübliche Winterkleidung. Plötzlich war es komisch zuzusehen, wie er dort stand und verwirrt um sich blickte, den Schwanz in einem speziellen Strumpf. Flandry hatte selten härter an sich halten müssen, um jeden Jubellaut zurückzuhalten und ohne technische Unterstützung mit seiner besten Imitation einer Merseianerstimme zu rufen: »Kommen Sie her! Schnell! Ihr

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